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Gerade mal eine Autostunde von Cairns entfernt liegen die Atherton Tablelands – ein fruchtbares, hügeliges Hochplateau, auf dem zu Zeiten der ersten Besiedlung durch Europäer noch dichter Regenwald wuchs. Heute sind von den mächtigen Kauri-Bäumen, stattlichen Zedern und üppigen Baumfarnen nur noch kleinere Überreste zu sehen. Die Landwirtschaft gibt den Tablelands heute ihr Gesicht. Der vulkanische Boden ist entsprechend fruchtbar. Erfrischende Wäder, klare Kraterseen, saftige Wiesen auf sanften Hügeln und einige kleinere Ortschaften mit historischem Charme wechseln sich ab und machen die um einige Grad küleren Tablelands zu einer angenehmen Alternative zum Aufentalt an der Küste und am Great Barrier Reef.
In das 1890 gegründete Örtchen Yungaburra kann man sich auf den ersten Blick verlieben. Vor allem, wenn man gegen Ende der Hochsaison, einen Stopp einlegt, mag sich mancher spontan entschließen, hier sein Haupt in einem der schnuckeligen Bed & Breakfast-Häuser zur Ruhe zu betten. Das ist übrigens gar nicht teuer, und man fühlt sich irgendwie gleich wohl. Die Einrichtung der Unterkünfte ist zumeist sehr liebevoll zusammengestellt und nicht selten finden sich unter den Möbeln echte Raritäten. Dass sich die Gastgeber herzlich und freundlich um den Reisenden kümmern und ihn mit Tipps und Anekdoten versorgen, ist dabei das Tüpfelchen auf dem i.
Yungaburra hat Geschichte: zahlreiche Gebäude stehen auf der »National Trust«-Liste und verströmen die unvergleichliche Aura des Alten – und das ist ganz und gar nicht negativ gemeint. Wer zum Abend hin zum Beispiel den Pub im 1910 errichteten »Lake Eacham Hotel« betritt, fühlt sich sogleich um mindestens 50 Jahre zurück versetzt. An den Wänden hängen vergilbte Fotos aus jener Zeit, als in Yungaburra noch Dampfzüge Station machten und Ausflügler aus Cairns brachten. An der Decke hängen pompöse Kronleuchter und die lange Holztheke hat sicher schon manchem Zecher nach dem x-ten »XXXX« Auch heute noch treffen sich hier die Männer des Ortes und der Farmen aus dem Umland zum Feierabend-Bier, nur müssen sie heute nicht mehr so schnell trinken... Dem Reisenden sei empfohlen, in diesem oder einem beliebigen anderen Pub einer australischen Kleinstadt ein typisches Countermeal zu bestellen. Die rustikalen Gerichte, meist mit Pommes und Salat gereicht, sind zumeist preiswert und schmecken extrem lecker. Hier wird einer Person beispielsweise ein Steak serviert, von dem in manch deutschem Restaurant zwei Personen satt werden müssten. Den Bummel durch den Ort kann man außer im Pub natürlich auch mit Naturbeobachtung ausklingen lassen. Am Ortsausgang in Richtung Atherton befindet sich am Peterson Creek eine Holzplattform, von der aus man in der Dämmerung sehr gut den Platypus (Schnabeltier) beobachten kann. Eine weitere Plattform befindet sich am Allumbah Pocket am Ende der Penda Street. |
Der wohl berühmteste Baum der Atherton Tablelands befindet sich etwa 1,2 Kilometer westlich von Yungaburra. Bei dem Curtain Fig Tree handelt es sich um eine stattliche Würgefeige, die einen 15 Meter hohen Vorhang aus Luftwurzeln gebildet hat. Weitere sehenswerte Bäe kann man in wenigen Autominuten erreichen: den Cathedral Fig Tree an der Rundstraße um den Lake Tinaroo, die gewaltige Red Cedar unweit des Lake Eacham oder die riesigen Twin Kauri Pines am Lake Barrine. Wenn es die Temperaturen erlauben, lohnt sich ein Sprung ins kühle Nass des glasklaren Lake Eacham, wenige Kilometer südöstlich von Yungaburra. Umkleiden und Toiletten befinden sich bei der Liegewiese am Parkplatz. Der 67 Meter tiefe See hat sich in einem ehemaligen Vulkankrater gebildet. Auch der zweite Kratersee in der Umgegend von Yungaburra, der Lake Barrine, lohnt einen Abstecher. Die genannten Zwillings-Kauri-Bäume befinden sich in der Nähe des Parkplatzes. Von der Terrasse des Teehauses hat man einen schönen Blick über den See. Hier beginnt und endet auch ein etwa sechs Kilometer langer, wunderschöner Rundweg um den See, auf dem man gelegentlich auf wilde, aber ganz und gar nicht scheue Truthähne und mit etwas Glück auf weitere typische Regenwaldbewohner trifft.Schließlich ist Yungaburra auch guter Ausgangspunkt für eine Rundfahrt auf dem »Waterfall Circuit« bei Millaa Millaa, der die Millaa Millaa Falls, die Elinjaa Falls und die Zillie Falls einschließt. Auf dem Weg zurück in Richtung Yungaburra kann man sich noch die Malanda Falls ansehen, die sich nahe des gleichnamigen Ortes befinden. Sämtliche Wasserfälle wirken allerdings nach mehrjähriger Trockenphase mit wenig Regen eher unspektakulär. Zu guter Letzt sei noch ein kleiner Abstecher nach Peeramon empfohlen, einem Nest auf einem Hügel inmitten von Weideland. Sehenswert ist hier der um 1908 erbaute und weitgehend originalgetreu erhaltene Pub – angeblich der älteste in den Tablelands. Im Innern befinden sich allerlei Kuriositäten, die die Besitzer im Laufe der Jahre angesammelt haben: duzende Telefone stehen in einem Regal aufgereiht, ein altes Moped trohnt über der Bar und jede Menge vergilbter Fotos an den Wänden. Nicht übersehen sollte man bei dieser Gelegenheit den Gedenkstein auf dem Platz vor dem Pub. Hier wird anschaulich dargestellt, wie die ersten Siedler hier einst ihren Lebensunterhalt verdient haben.
Nähere Informationen über Yungaburra und die Atherton Tablelands gibt es im Internet unter anderem auf folgenden Seiten: zur Globetrotter-Seiten-Linkliste Australien |
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