Melbourne City-Sightseeing

Greeter Service: individuelle kostenlose Stadtführungen mit Einheimischen gewährt Einblicke

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Melbournes Skyline

  
Victorias Hauptstadt Melbourne ist eine multikulturelle moderne Großstadt im wahrsten Sinne des Wortes. Die rund 3,6 Millionen Einwohner verteilen sich auf eine schier unglaubliche Fläche von rund 6100 Quadratkilometer. Damit dürfte Melbourne eine der flächenmäßig größten Städte der Welt sein. Der überschaubare Stadtkern wird von zahlreichen Parkanlagen und etlichen Vororten und Stadtteilen umringt. Die zweitgrößte Stadt Australiens ist geprägt von Einwanderern vorwiegend aus Südeuropa. Melbourne zählt die größte griechische Population außerhalb von Griechenland. Das Informations-Zentrum der Stadt bietet Besuchern mit dem »Melbourne Greeter Service« ein ganz besonderes Angebot, das vor allem jenen empfohlen sei, die das erste Mal in Melbourne sind.

Melbourne war für viele Einwanderer die erste Anlaufstation in Australien
















Ernie Raker ist einer der in Melbourne lebenden Einwanderer, die Besuchern die City auf sehr private, individuelle Art zeigen. Ernie hieß, als er noch Deutscher war, Ernst und lebt seit mehr als 40 Jahren in Melbourne. 1952 sei er nach Australien gekommen, berichtet der 66-Jährige der kleinen Gruppe aus Deutschland und Österreich, mit der er sich im Visitor-Information-Centre am Federation Square verabredet hat. Gebucht haben die fünf Touristen den Stadtbummel mit Ernie über das Internet. Mindestens drei Tage vor dem gewünschten Termin sollte man sich beim Melbourne Greeter Service melden, will man die kostenlose Halbtages-Tour mitmachen. Individuelle Interessen der Teilnehmer werden bei der Gestaltung soweit machbar berücksichtigt.

Yarra River

Yarra River in Melbourne Nachdem Ernie sich bei seinen heutigen Tourgästen für das launische Melbourner Wetter entschuldigt hat – »hier kann man an einem Tag vier Jahreszeiten erleben« – gleitet er die kleine Gruppe über die Princess Bridge vorbei an wunderschönen Laternen über den Yarra River. Dieser sei der einzige Fluss, der andersherum fließt, scherzt Ernie. Er ergänzt: »Wasser unten, Sand oben«. Wohl deshalb wirkt der Yarra so trübe und braun. Nichts desto trotz lockt der Fluss Melbourner und Touristen gleichermaßen an – zum Spaziergang in den am südlichen Ufer gelegenen Grünanlagen oder zum Bootstrip.

Southbank

Direkt hinter der Princess Bridge liegt Southbank, das kulturelle Herz der Stadt. Ernie weist auf die Konzerthalle, die Nationalgalerie und das avantgardistische Victorian Arts Centre hin, auf dessen verschiedenen Bühnen neben australischen Ensembles auch internationale Künstler auftreten. Durch den modernen Komplex von Southgate mit Cafés und Geschäften, dem sich ein Stückchen weiter westlich das Crown Casino anschließt, geleitet der agile Guide seine Gruppe an der Uferpromenade entlang und über eine verwegen geschwungene Fußgängerbrücke wieder in Richtung Zentrum. Die City ist schachbrettartig angelegt, so dass die Orientierung leicht fällt. Vier der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Straßen huldigen von West nach Ost auf dem Stadtplan gelesen King William und Queen Elisabeth.

Flinders Station / Federation Square

Markantes Gebäude: Flinders Station am Federation Square
















Von der Brücke aus hat man einen guten Blick auf die Dimensionen der Flinders Station. Schon am Startpunkt des Rundgangs, am Federation Square, hatte Ernie auf das markante Bahnhofsgebäude hingewiesen. Die imposante ockerfarbene Fassade, die mächtige Kuppel und das stattliche Portal sind eines der beliebtesten Fotomotive von Melbourne-Besuchern. Angeblich soll Bahnsteig Nummer eins mit mehr als 700 Metern der längste der Welt sein. Die Baupläne seien eigentlich für eine Stadt in Indien gedacht gewesen, aber versehentlich nach Melbourne geschickt worden, sagt Ernie. Den damaligen Verantwortlichen hätten die Pläne indes Auffällige Architektur: Nationale Kunstgalerie am Federation Squareso gut gefallen, dass man sie kurzerhand selbst umgesetzt habe. Im krassen Kontrast zum Bahnhofsbau steht der gegenüber liegende moderne Komplex der Nationalen Kunstgalerie, der wegen seiner futuristischen Fassadengestaltung ins Auge springt.

Collins Street

Als nächstes zeigt Ernie den Besuchern den westlichen Teil der Collins Street, jener Straße im Central Business District (CBD), in der zahlreiche historische Gebäude aus Zeiten der Jahrhundertwende erhalten geblieben sind. Immer wieder bleibt der 66-Jährige stehen und gibt interessante Details sowie nette Anekdoten zum Besten. Auch weist er auf den »Golden Mile Walk« hin. Golden glänzende Plaketten im Boden ermöglichen Melbourne-Besuchern, bei einem Spaziergang die meisten bedeutenden Kulturerbestätten der Stadt zu erkunden. Ernie hingegen betritt mit seiner Gruppe das Gebäude der Westpac Bank und überrascht sie mit einer wunderschöne Kassetten-Decke mit verschiedenen Wappen und gusseisernen Säulen.

Sehenswerte Decke im Gebäude der Westpac Bank in der Collins Street
















Rialto Towers

Im Anschluss will Ernie hoch hinaus. Mit dem Lift geht es in den 55. Stock der Rialto Towers. Vom dortigen Observation Deck in 253 Metern Höhe hat die Gruppe trotz trüben Wetters eine prima Sicht über die City und die Dimensionen Melbournes. Der Blick schweift hinunter zur Port Philip Bay, die bei der Engstelle namens The Rip in die Bass Strait übergeht. Südöstlich der City sieht man die großzügigen Grünflächen (Royal Botanic Gardens, Yarra Park und Fitzroy Gardens) sowie Sportstätten wie etwa den Olympia Park oder den Melbourne Cricket Ground. Schließlich ist Melbourne als »Sportstadt« mit internationalen Wettbewerben wie das im Januar stattfindende Grand Slam-Tennisturnier Melbourne Open oder den jährlichen Formel-1-Saisonauftakt im März bekannt. Ernie deutet nach Norden: »Dort seht ihr das Gelände der Melbourne Universität, und dahinter den Royal Park, in dem sich auch der Zoo befindet.«

Docklands

Im Westen an den CBD schließen sich die Docklands an. An Stelle ungenutzter Lagerhallen und Docks entsteht ein völlig neuer Stadtteil mit modernen Apartementblocks, Freizeiteinrichtungen, Büro- und Gewerbeflächen sowie Grünanlagen. Weite Teile des Projektes sind bereits realisiert. Am New Quay sowie am Central Pier nahe des neuen Sportstadion Telstra Dome befinden sich bereits zahlreiche »In-Restaurants und Cafés«. City-Circle-Tram – Melbournes kostenlose StraßenbahnAuch sind die Docklands bereits in den Kreis der kostenlosen City-Circle-Tram eingebunden, die den CBD im Viertelstunden-Takt umrundet. Während der Fahrt mit dieser rustikalen Straßenbahn verrät Ernie, dass man in Melbourne sogar in einem Tram-Restaurant speisen kann. Im Colonial Tramcar Restaurant kann man in stilvollem Ambiente eine Stadtrundfahrt der besonderen Art genießen.

Flagstaff Gardens und Old Royal Mint

Kontraste: alte Fassaden und moderne Hochhäuser in Melbournes City An den Flagstaff Gardens am nördlichen Rand des CBD verlässt Ernie mit seiner Gruppe die Tram wieder. Auf dem Hügel in dem kleinen Park stand einst ein Flaggenmast, von dem aus den einlaufenden Schiffen im Hafen Signal gegeben wurde, erklärt er. Dann weist er auf ein kleines, unscheinbares Gebäude an der Kreuzung hin: »Dies ist die Old Royal Mint, die ehemalige Münze Victorias«.

Queen Victoria Market

Nördlich der Flagstaff Gardens grenzt der Queen Victoria Market an. Den Besuch dieser Markthallen aus dem 19. Jahrhundert legt Ernie seiner Gruppe besonders ans Herz. Hier herrscht an Markttagen reges Treiben. Nicht nur für Touristen ist der Bummel vorbei an den zahlreichen Ständen mit Bekleidung und Nippes und allerlei mehr interessant. Auch die Melbourner kommen hierher, um frische Lebensmittel einzukaufen. Der »Queen Vic«, wie die Institution genannt wird, wurde 1878 eröffnet. Der Gebäudeteil, in dem der Fleischmarkt untergebracht ist, ist mit Ausnahme der viktorianischen Fassade bereits seit 1866 in Betrieb.

Shot-Tower

Historischer Shot-Tower in modernem Einkaufszentrum An der Ecke La Trobe Street und Swanston Street betritt Ernie mit seinen interessierten Zuhörern das Melbourne Central Shopping-Centre. Im Innern des Ende 2003 im Umbau befindlichen Komplexes steht unter einem Glaskegeldach der historische Shot-Tower. In diesem mehr als 100 Jahre alten, eckigen Turm, so berichtet Ernie, wurden früher Bleikugeln hergestellt. Während der Umbauarbeiten in dem Shopping-Centre vorübergehend abgehängt worden sei die überdimensionale Taschenuhr, die den Passanten jede volle Stunde die heimliche australische Nationalhymne »Waltzing Mathilda« vorzwitscherte.

Nationalbibliothek und Old Melbourne Goal

Einen Spezial-Tipp hat Ernie im Anschluss für seine Gruppe parat. Im gegenüber des Melbourne Central Shopping-Centre gelegenen monumentalen Gebäude der State Library (Nationalbibliothek) Lesesaal in der Nationalbibliothekzeigt er ihnen einen gediegenen alten Lesesaal und interessante Kunstwerke, die im ersten und zweiten Stock ausgestellt sind. An der Russel Street, wenige Meter nördlich der City, befindet sich das Old Melbourne Goal, das älteste, noch erhaltene Gefängnis in Victoria. Bis zu seiner Schließung im Jahr 1929, so referiert der Stadtführer, wurden hier die gefährlichsten Verbrecher des Staates in Gewahrsam gehalten. Hier wurde der berüchtigte Bushranger und heimliche Nationalheld Ned Kelly gehängt.

Parlament

Von der nordöstlichen Ecke des CBD aus hat man gute Sicht auf die Fontäne in denLaterne vor dem Parlamentsgebäude Carlton Gardens. Das viktorianische Gebäude hinter dem eindrucksvollen Brunnen war einst Sitz des Parlaments von Victoria. Heute ist hier das Royal Exhibition Building, erfahren die Teilnehmer der Stadtführung. Auf dem Weg zum heutigen Sitz des Parlaments in der Spring Street zeigt Ernie der Gruppe noch den Eingangsbereich des Princess Theatre mit einer hübschen Kassettendecke. In diesem kleinen Theater soll es einen Hausgeist geben, verrät Ernie. Das Parliament House ist ein stattlicher Sandsteinbau mit säulenverzierter Fassade. Ins Auge fallen auch die attraktiven, verzierten Laternen vor dem Gebäude. Sehenswert ist auch die stattliche Fassade des Windsor Hotel gegenüber.

St. Patrick Cathedral

St. Patrick Cathedral Schon von weitem sind die Türme der St. Patrick Cathedral zu sehen, dem nächsten Stopp auf Ernies Stadtrundgang. Das Gotteshaus beeindruckt durch seine Größe. Im Innern kann man unter anderem die attraktiven Buntglasfenster bewundern.

Shopping-Arkaden

Ernie schlägt nun wieder einen westlichen Kurs ein. Bevor es durch die Collins Street in Richtung Swanston Street, Melbournes Fußgängerzone und Haupteinkaufsstraße der Stadt, geht, empfiehlt er noch den Besuch des Gold Treasury Museums im ehemaligen Finanzministerium. Und als sich der 66-Jährige am Ausgangspunkt des Stadtrundgangs von den Deutschen und Österreichern verabschiedet, hat er für weitere Unternehmungen auf eigene Faust noch einige Tipps parat. Gog und Magog in der Royal ArcadeZum Shoppen und Bummeln sind vor allem die Arkaden besonders reizvoll. In den Passagen mit etlichen feinen, kleiden Boutiquen, Läden und Cafés lässt sich trefflich Geld ausgeben. Aber auch die Architektur macher dieser Arkaden kann sich sehen lassen. 1869 im klassischen Stil erbaut wurde zum Beispiel die Royal Arcade. Am südlichen Ende von Melbournes ältester Ladenpassage umrahmen die Figuren Gog und Magog eine Uhr.

Immigration Museum

Wer sich für die Geschichte der Einwanderer interessiert, sollte das Immigration Museum im westlichen Teil der Flinders Street besuchen. Im ehemaligen Zollhaus werden auf interessante Weise die Werdegänge von Einwanderern dargestellt. So auch die »Erfolgsstory« von Anna M. aus Lettland. Sie legte durch ihre Näharbeiten den Grundstein für Australiens größte Kaufhauskette Myers. Die größte Filiale befindet sich in der Mall.

Anhand von Multimedia-Sequenzen werden im Immigration Museum ferner die Beweggründe der zumeist europäischen Emigranten für die lange und entbehrungsreiche Schiffsreise nach Australien gezeigt. In Vitrinen werden verschiedene Habseligkeiten der Siedler präsentiert. Per Touch-Screen-PC kann man sich vom Präsidenten des Deutschen Clubs mehr über die Deutschen Auswanderer erzählen lassen. In einem stilisierten Schiffsnachbau sieht der Museumsbesucher, wie die Einwanderer die Seereise ans »andere Ende der Welt« in der ersten, zweiten und dritten Klasse untergebracht waren. Eine weitere Abteilung des Museums widmet sich der Entwicklung Victorias von der Kolonie bis zum eigenständigen Staat innerhalb des Australischen Bundes. Wer schließlich selbst nach eingewanderten Ahnen forschen möchte, dem stehen in der Bibliothek des Immigration Museums umfangreiche Nachschlagewerke sowie Computer für die Recherche zur Verfügung. Übrigens leben in Melbourne Menschen aus 140 Nationen.

Informationen:

Nähere Informationen über Melbourne gibt es in guten Reiseführern sowie im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Visitor Information (umfangreiche Infos, auch in Deutsch)
Australien-Info (ausführliches deutschsprachiges Info-Portal)
Städte-Promotion-Seite (unter anderem mit Visitor-Infos)
Offizielle Melbourne-Homepage (Infos und Anmeldung zum kostenlosen Greeter Service)
Homepage des Immigration-Museums (Infos des Immigration-Museum)
Melbourne City Circle-Tram (Infos zur kostenlosen City-Circle-Tram)
Colonial Tramcar Restaurant (Infos über das Straßenbahn-Restaurant)

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