Melrose: It’s tea-time

Lebendige Geschichte in der ältesten Stadt der Flinders Ranges

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1840 erhielt der 955 Meter hohe Berg am Rande der Willochra Ebene von dem Entdecker Edward John Eyre den Namen Mount Remarkable. Wenig später ließen sich die ersten Siedler in der Gegend nieder. Auseinandersetzungen mit den hier lebenden Aboriginal People (den Doora) blieben nicht aus, und die Siedlerfamilien drängten bei der Kolonialverwaltung auf Polizeischutz. 1848 wurde am Mount Remarkable ein Polizei-Außenposten eingerichtet, Zwei Jahre zuvor hatte sich die Mount Remarkable Mining Company 20.000 Morgen Land gesichert, um hier Kupfer abzubauen. Neben den Siedlern kamen nun auch Minenarbeiter und Holzfäller sowie Kaufleute in den Ort, der seit seiner offiziellen Vermessung 1853 fortan Melrose heißen sollte. Der Ort etablierte sich, obwohl sich die Minen-Gesellschaft mangels Erfolges schon 1851 wieder aufgelöst hatte. Melrose rühmt sich heute, älteste Stadt der Flinders Ranges zu sein.

Die Kleinstadt nahe des Mount Remarkable hat Charme und lohnt auf jeden Fall einen Aufenthalt, denn ihre heutigen Bewohner pflegen nicht nur ihr historisches Erbe sondern halten es auch mit der Tradition. Steht zum Beispiel beim Lawn Bowls auf dem grünen Kunstrasen im Ort gerade eine Spielpause an, heißt es für die Fotogrfin: »Sorry, but now it’s tea-time«. Flugs verschwinden die zumeist älteren Herren in ihrem makellos weißen Outfit (Hose, Hemd, Schuhe und Hut) im Clubhaus, um sich der Teezeremonie zu widmen. Doch schon nach etwa einer halben Stunde stehen sie wieder auf dem Green und nicken sich anerkennend zu, wenn eine Kugel besonders genau platziert wurde. Kaum vorstellbar, dass hier jemand spontan und ungestüm handeln würde. Zumindest gelingt es dann doch noch, eine Szene dieses in ganz Australien populären Sports abzulichten. So konzentriert, wie die Spieler bei der Sache sind, mag man sie gar nicht zu einer kleinen Plauderei am Spielfeldrand bitten. Aber allein schon das Zugucken macht Spaß, wenngleich die Regeln von Lawn Bowls für Außenstehende nicht leicht zu ergründen sind.

Very British: Lawn Bowl-Spieler auf dem Green von Melrose – nach der Teepause













Historische Gebäude

Hat man genug vom Lawn Bowl gesehen, ist ein Bummel zu den historischen Sehenswürdigkeiten von Melrose zu empfehlen. Davon hat die Kleinstadt nämlich einige zu bieten. Zahlreiche der alten Gebäude und Cottages wurden authentisch hergerichtet. Manche beherbergen sogar noch heute ihr usprüngliches Gewerbe. So auch der älteste Pub in den Flinders Ranges: Das North Star Hotel am Ende der Main Street war das erste lizensierte Hotel der Stadt. Die Lizenz datiert von 1854. Das Gebäude selbst wurde 1881 komplettiert. Sehenswert sind außerdem das Mount Remarkable Hotel in der Main Street, das 1857 seine Lizenz erhielt und sich heute vom Originalgebäude mit dekorierten Balkonen und Wellblechdach etwas unterscheidet. Melrose hatte einst sogar eine eigene Brauerei. Jackas Brewery zog 1893 in der einstigen Mühle des Ortes ein und produzierte dort bis 1930 Bier. Von 1865 und 1878 datieren das Post Office und die Public School.

Wichtige Polizei-Station

Eine bedeutende Rolle fiel dem 1848 eingerichteten Polizei-Außenposten zu. Die Zuständigkeit des nördlichsten Polizeipostens Südaustraliens reichte von 1873 bis 1881 bis zu den Gawler Ranges im Westen, den Barrier Ranges im Osten und bis weit hinein ins heutige Northern Territory – Melrose war zu dieser Zeit Hauptquartier der Far Northern Police Division und eine der größten Polizeistationen Australiens. Die 1967 geschlossene Polizeistation ist Teil des Courthouse-Gebäudekomplexes, in dem heute ein Heritage Centre mit Museum untergebracht ist. Zu sehen sind die Originalgebäude des Gerichtes, der Polizei sowie der Pferdeställe, der Exerzierplatz wie auch die ehemaligen Zellen.

Bluey Blundstone’s Blacksmith

Rustikal: Bluey Blundstone’s Blacksmith Unbedingt sollte man Bluey Blundstone’s Blacksmith einen Besuch abstatten. In dem restaurierten Gebäude von 1865 befand sich einst die Schmiede von Melrose. Wenn Inhaber Mike Pearce nicht gerade dekorative Schmiedeeisen-Arbeiten fertigt, serviert er den Gästen Kaffee und Kuchen in den urigen alten Räumen an rustikalen Holztischen oder hinter dem Haus in dem kleinen, wunderschön lauschigen Garten. Tritt man in diesen hinaus, sollte man jedoch tunlichst im Türrahmen den Kopf einziehen. Und wer nicht gleich mit dem altertümlichen Türmechanismus klar kommt, dem wird Mike oder seine Frau Sandra sicher auf die Sprünge helfen. Das Paar bietet im Übrigen die einzige Bed & Breakfast-Unterkunft in Melrose an – sicher ein ganz besonderes Erlebnis. Aber auch wer nur auf einen Kaffee vorbei kommt, darf sich in dem alten Gemäuer umsehen, in dem es so viele schöne Relikte von einst zu sehen gibt: von alten Maschinen und Werkzeugen im Vorraum über allerlei Krimskrams in der »guten Stube« bis hin zum gusseisernen Herd und dem Kamin in der ehemaligen Küche.

Übernachten und Aktivitäten

Melrose, das idealer Basis für Unternehmungen im angrenzenden Mount Remarkable Nationalpark ist, bietet verschiedene Unterkünfte. Neben Bluey Blundstone’s Blacksmith Bed & Breakfast gibt es das North Star Hotel, das Mount Remarkable Hotel, das Melrose Inn, die Mount Remarkable Cottages und die Melrose Holiday Units sowie den Melrose Caravan Park. In letzterem befindet sich das örtliche Tourist Information Centre. Dort gibt es Vorschläge für Tagestouren in die Umgebung oder aber für Bushwalks unterschiedlicher Dauer und Länge.

Informationen:

Nähere Informationen über Melrose gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Infos über Melrose
Infos zur Geschichte von Melrose
Bluey Blundstone’s Blacksmith
North Star Hotel

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