![]() zum Australien-Inhaltsverzeichnis |
![]() zurück zum Victoria-Inhaltsverzeichnis |
![]() zurück zur Globetrotter-Startseite |
Im August 1851 wurde in der Region nordwestlich von Melbourne Gold entdeckt. Mit dem Frieden und der Ruhe der Siedler, die sich 13 Jahre zuvor in dem Gebiet mit ihren Schafherden niederließen, war es fortan vorbei. Der Goldrausch erfasste die Menschen, und aus nah und fern strömten Tausende in der Aussicht auf schnellen Reichtum herbei. Bevor sich Gesetz und Ordnung durchsetzten, herrschte das Recht des Stärkeren. Ihren Wohlstand quasi auf Gold gebaut haben Ballarat und Bendigo, die Zentren des Goldbooms, der bis etwa 1870 anhielt. Beide werben heute mit ihrer goldigen Vergangenheit und gewähren dem Besucher interessante und lebendige Einblicke in die Zeiten des Goldrausches.
![]() Soverign HillDie etwas leichtlebig wirkende Dame mit dem riesigen lila Federhut und frechem Dekoltee stützt den betrunkenen Mann mit verwegenem Blick und Bartstoppeln. Kaum auf der von Huf- und Wagenspuren aufgewühlten Main Street, fangen die beiden einen Streit mit einem feinen Herrn in feinem weinrotem Samtrock und mit Zylinder und edlem Gehstock an. Etwa fünf Minuten dauert das Wortgefecht, dann zieht das Pärchen seiner Wege. Beobachter der Szene stehen staunend dabei – es muss wohl rauh zugegangen sein, als in den Goldfeldern nordwestlich von Melbourne allerlei Glücksritter und Ganoven, Gentleman und Geschäftemacher lebten. Mit realistisch wirkenden Spielszenen vermitteln Laiendarsteller im Freilichtmuseum Soverign Hill in Ballarat einen lebendigen Eindruck aus der Zeit des Goldrausches.
Pub und PostkutscheSouverign Hill rühmt sich, Australiens größtes Freilichtmuseum zu sein. Hier ist das historische Ballarat von vor 150 Jahren originalgetreu nachgebaut worden. Es gibt ein Post-Office, einen Hutladen, Bäcker und Schneider, Kirche,![]() ![]()
Digger-Lager und Chinese Village![]()
Mine, Schmelze und PumpenIst man nicht dem Fieber der Edelmetallsuche erlegen, kann man im Anschluss die Original Red Hill Mine besichtigen. Mehrere Meter im Untergrund wird bei geführten Touren per Hologramm lebensecht Richard Jeffrey in Aktion gezeigt. Er war es,![]() |
Discovery Tour![]() Wer sich ein oder gar zwei Tage Zeit nimmt, auf den Spuren der Goldgräber zu wandeln, findet ein stilvolles Quartier direkt am Hügel oberhalb des Freilichtmuseums – mit direktem Zugang zu diesem. Die Soverign Hill Lodge bietet Unterkünfte in verschiedenen Preiskategorien, unter anderem in einer Jugendherbergsabteilung (YHA) an. Am Abend lockt dann während der Saison die Sound- und Licht-Show »Blood on the Southern Cross«. Dabei wird auf dem Soverign Hill-Gelände das blutige Ende des Aufstandes der Goldgräber gegen überhöhte Schürflizenzen, bekannt unter dem Namen »Eureka Stockade« von 1854, dargestellt. Im Eintrittspreis dafür ist ein Abendessen inbegriffen.
Goldmuseum BallaratDirekt gegenüber des Soverign Hill-Parkplatzes befindet sich das Goldmuseum, das unbedingt einen Besuch lohnt. Je nach Kategorie der Soverign Hill-Eintrittskarte ist der Eintritt ins Museum inbegriffen. Ansprechend werden hier stattliche Sammlungen von Nuggets, Schwemmgold, Münzen und Schmuck präsentiert.![]()
Die Goldfelder VictoriasEtwas mehr als 13 Jahre lang haben die Siedler im Gebiet nordwestlich von Melbourne Schafe gezüchtet und ein recht beschauliches, wenngleich hartes Leben geführt. Mit den ersten Goldfunden im August 1851 war es mit der Ruhe vorbei. Schnell wuchsen die Städte Ballarat und Bendigo zu wohlhabenden Zentren heran. Schon im September 1851 schürften rund 1000 Digger in den Goldfeldern von Ballarat, 1853 waren es bereits mehr als 20.000 Menschen vieler Nationen, die hier ihr Glück suchten. Im selben Jahr wurden schon 10.000 Kilogramm Gold per Polizeieskorte zum Finanzministerium nach Melbourne transportiert – und wahrscheinlich war es noch viel mehr Gold, das inoffiziell verkauft wurde.In den 60-er Jahren erreichte der Goldrausch seinen Höhepunkt. 1868 lag die Einwohnerzahl Ballarats bei 64.000 Personen und rund 300 Gesellschaften förderten das Edelmetall aus tieferen Quarzschichten. Allein aus dem Schacht der Band of Hope and Albion Consols Mine wurden 9,7 Tonnen Gold heraus geholt. Bis die letzte Mine von Ballarat 1918 schloss, wurden laut einer Publikation der Ballarat Historical Society rund 20.592.000 Unzen (1 Unze entspricht 31.1034 Gramm) gefördert.
BendigoNoch ergiebiger waren die Funde in Bendigo. In den 80-er Jahren waren die Goldfelder Bendigos die reichsten in der Welt. 22 Millionen Unzen Gold wurden seit 1851 gefunden. Das entspricht nach heutigen Marktpreisen einem Wert von etwa neun Billionen Dollar. Nach Kalgoorlie in Westaustralien ist Bendigo zweitgrößter Gold-Produzent in Australien und nimmt nach eigenen Angaben Platz sieben in der Welt ein. In Bendigo wird noch immer Gold gefördert. Man geht von einem Potenzial von etwa 12 Millionen Unzen aus, die noch in der Erde liegen. Die Gold führenden Quarzschichten in Bendigos Untergrund sollen sich auf mehr als 3600 Hektar erstrecken. Bendigo gewährt Touristen Einblicke in die Touristenmine Central Deborah Goldmine, etwa zwei Kilometer außerhalb des Zentrums. Eine solche Underground-Tour führt in 61 Meter Tiefe.
Informationen:Nähere Informationen über die Goldfelder Victorias gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:![]() ![]() ![]() ![]() ![]() zur Globetrotter-Seiten-Linkliste Australien |
nach oben |
![]() zum Australien-Inhaltsverzeichnis |
![]() zurück zum Victoria-Inhaltsverzeichnis |
![]() zurück zur Globetrotter-Startseite |