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Die Hauptstadt von New South Wales ist im allgemeinen mit etlichen Vorschusslorberen und Superlativen besetzt. So wird sie gerne als schönste Hafenstadt der Welt gepriesen, hat sich als Olympiastadt 2000 weltweit Sympathien erworben und zählt wegen ihrer berühmten Oper und der Harbour Bridge als unbedingtes Muss einer Australienreise. Wem also das erste Mal ein Besuch in Sydney bevorsteht, der hat an die Metropole zwangsläufig hohe Erwartungen. Zum ersten Kennenlernen sollten wenigstens zwei bis drei Tage einkalkuliert werden, will man die Stadt wirklich lieben lernen, muss man wohl länger verweilen. Erreicht man die City erstmals mit dem Fahrzeug, hat es die Liebe auf den ersten Blick eher schwer: versucht nämlich der Beifahrer laut Stadtplan dem Fahrer den rechten Weg zu weisen, endet das nicht selten wie in jeder anderen Großstadt auch – man verliert sich im Verkehrschaos. Dort, wo es eigentlich laut Plan rechts ab auf direktem Wege zum anvisierten Ziel ginge, ist garantiert Einbahnstraße. Ist dann die nächste Abzweigung rechts wegen Bauarbeiten gesperrt und will man dann spontan links um den Block herum fahren, es dauert ganz bestimmt nicht lange, bis hinter- und neben dem eigenen Wagen Taxi- und Busfahrer freundlich aber bestimmt zu hupen beginnen. Fazit dieser ersten Begegnung mit Sydney: nichts wie weg mit dem Leihwagen. Vieles lässt sich bequem zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Sydney Sky TowerO.k. – die Stadt soll noch eine zweite Chance bekommen! Um sich einen Überblick zu verschaffen, bietet sich der Besuch des Sydney Sky Towers an. Für 22 Australische Dollar pro Nase bekommt man eine etwa 20-minütige, gut gemachte Film- und 3-D-Show geboten und darf dann mit dem Expressfahrstuhl zur Aussichtsplattform hinter raumhohen Scheiben abheben. Von hier aus bietet sich ein phantastischer Rundblick über die Metropole, den Hafen und die Vororte. Die Glasfassaden der Hochhäuser im Central Business District (CBD) glitzern wie Juwelen in der Abendsonne, Hyde-Park und Royal Botanical Garden schmiegen sich wie ein großer grüner Teppich an das Geschäftszentrum an und im wirklich wunderschönen riesigen Hafenbecken von Port Jackson tummeln sich Fähren, schnittige Katamarane Segelboote und Yachten, kleine, knallgelbe Wassertaxen und gelegentlich noble Kreuzfahrtliner sowie weiter draußen riesige Containerschiffe.Was liegt also näher, als sich selbst einmal aufs Wasser zu begeben? Am preiswertesten geht das auf einer der Linien-Fähren, die verschiedene Routen vom Circular Quay am südlichen Ende der Sydney Cove aus bedienen. Teurer, dafür aber mit touristischen Erläuterungen an Bord, sind die Hafenkreuzfahrten der verschiedenen Anbieter. Auch diese beginnen am Circular Quay, der Verkehrsdrehscheibe zu Wasser und zu Land (Bus- und Zuganschlüsse). Am Kiosk der Tourist-Information und an den Kassen-Schaltern der Fährlinien bekommt man geeignete Routentipps und die passenden Fahrpläne.
Taronga ZooWenn nicht gerade die Fährleute für ihre Ziele streiken, wie etwa am 19. Dezember 2003, steht dem Sightseeing vom Wasser aus nichts im Wege. Klick, klick, klick – nicht nur die Fotoapparate der japanischen Touristen an Bord der Fähre hinüber nach Mossman werden beim Anblick der weißen Segel der Oper gezückt. Das Wahrzeichen Sydneys ist einfach zu schön, und aus nahezu jedem Blickwinkel fotogen. Der Vorort Mossman bietet sich als Tour aus zweierlei Gründen an: zum einen bekommt man herrliche Villen in 1-a-Lage in einigen der vielen Hafenbuchten zu sehen, zum anderen liegt hier der Taronga Zoo. Dieser kann ob seiner Tierpräsentation zwar dem internationalen Vergleich nicht standhalten, doch seine Lage auf einem Hügel ist einzigartig. Von hier aus bietet sich ein unvergleichlich toller Blick auf die gegenüber liegende City mit Botanischem Garten, Oper und Harbour Bridge.
The RocksWieder zurück am Circular Quay kann man in einem der etlichen Restaurants und Cafés dem regen Treiben am Quay zuschauen oder aber selbst am Wasser entlang in Richtung The Rocks flanieren. Dabei handelt es sich nicht nur um das historische Sydney – hier wurde 1788 die erste europäische (Sträflings)-Kolonie gegründet – sondern auch um ein Viertel, in dem viele alte Speicher- und Lagergebäude erhalten und einer neuen Bestimmung zugeführt wurden. Heute befinden sich in den steinernen Zeugen der Geschichte kleine Boutiquen, Kunsthandwerkerläden, Souveniershops, Galerien, ja, sogar eine Puppenwerkstatt gibt es da zu entdecken. Ach ja: wem es nach Deutschem Bier nebst Bayerischer Küche gelüstet, der wird bestimmt im »Löwenbräu Keller« zufrieden gestellt. Ohne Zweifel zählt ein Bummel durch die Gassen von The Rocks zu einer der angenehmsten Freizeitbeschäftigungen in der pulsierenden City. The Rocks versprüht eine nette, lockere Atmosphäre, und wenn man erst einmal in einem der Cafés inmitten von Geschäftsleuten, Künstlern und Lebenskünstlern sowie Touristen Platz genommen hat, mag man gar nicht wieder in das geschäftige Treiben des CBD zurück. Ein besonders lauschiges Plätzchen ist einer der kleinen Biergärten im Nurses Walk. Was es mit diesem Nurses Walk auf sich hat, verrät eine kleine Info-Tafel an einer der Hauswände. Oder aber man besorgt sich zuvor in der Tourist-Info in der George Street die Broschüre »The Rocks Self Guided Walking Tour«. |
Central Business DistrictFolgt man nun der George Street von The Rocks aus in südlicher Richtung, so gelangt man mitten hinein in den Central Business District (CBD). Hier sowie in den Parallel- und Seitenstraßen werden in protzigen Hochhäusern Bank- und andere wichtige Geschäfte getätigt und in etlichen riesigen Shopping-Zentren fällt es leicht, das kleine oder große Geld los zu werden. Die Stadt ist in der Vorweihnachtszeit passend geschmückt – aber glücklicherweise nicht übertrieben kitschig – und die Sydneysider besorgen ihre Geschenke. Kurz: es geht zu, wie in einer deutschen Großstadt, wenn den Leuten bewusst wird, dass Weihnachten ja immer so plötzlich kommt. Zu den bekanntesten und durchaus auch sehenswerten Einkaufsparadiesen im Sydneyer CBD zählt das Queen Victoria Building (QVB) und die Strand Arcade. Bei beiden verbirgt sich hinter alter, ansprechend hergerichteter Fassade ein modernes Inneres mit einer Vielzahl an Geschäften und Designer-Boutiquen. Im Vergleich mit den anderen australischen Großstädten fallen indes die beiden Fußgängerzonen (Malls) in Sydneys Innenstadt recht kurz aus.
Darling HarbourNach soviel Shopping ist wieder Zeit für etwas Entspannung und Kurzweil. Dafür bietet sich zum Beispiel der Darling Harbour in der Cockle Bay an. Der einst unansehnliche Hafenkomplex wurde zur 200-Jahr-Feier Sydneys (1988) in ein modernes Freizeitgelände umgewandelt. Das Australische National Marine Museum auf der westlichen und das Sydney Aquarium auf der östlichen Seite der Bucht begrenzen das Gebiet. Geboten wird allerhand: Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Sport-Centre, IMAX-Kino, Info-Zentrum für Outback und Northern Territory mit Live-Vorführungen von Aboriginal People, Restaurants und Cafés, Spielplatz, Park... Irgendwie erinnert Darling Harbour ein bisschen an einen Rummel und hat etwas von Europa- oder Heidepark.
MonorailVom Convention Centre in Darling Harbour bietet sich eine Rundfahrt mit der Monorail an. Die Magnetschwebebahn wurde anlässlich der 200-Jahr-Feier der Stadt in Betrieb genommen. In etwa einer Viertelstunde ist die Runde rum – für eine »Stadtbesichtigung« eher nicht geeignet, wohl aber, um einen Überblick über Darling Harbour und den südlichen CBD zu erhalten.
Chinese Garden / ChinatownAm südlichen Ende von Darling Harbour befindet sich hingegen eine Oase der Ruhe inmitten des City-Trubels. Der Chinesische Garten ist nicht wirklich groß, aber für eine Weile lässt es sich hinter den Mauern inmitten einer bonsai-gleichen Parklandschaft prima schlendern. Steinerne Bänke entlang der verschlungenen Wege laden zum Ausruhen und das Teehaus zum Verweilen ein. Zu entdecken gibt es außerdem Bachläufe und kleine, künstliche Wasserfälle, aber auch den schlafenden dickbäuchigen Buddha. Verlässt man dieses angenehme Refugium der Ruhe via Goulburn Street, so befindet man sich bereits an der nächsten Straßenecke direkt in Chinatown.Zu Beginn und am Ende der Dixon Street markiert ein Torbogen im China-Stil das Herz von Chinatown. Hier reiht sich ein asiatisches Restaurant ans andere, dazwischen kleine Läden mit allerlei Produkten »made in China/Hongkong/Vietnam«. Dort, wo die Dixon Street auf die Hay Street stößt, liegt der Hay Market-Komplex. In dem mehrstöckigen Gebäude befindet sich eine Markthalle, sowohl mit frischem Lebensmittelangebot als auch mit Textil- und Souvenierartikeln aller Art. In den oberen Stockwerken gibt es mehrere »normale« Geschäfte, ein paar Fast-Food-Restaurants sowie diverse Kinos.
Opera HouseZum Pflichtprogramm eines Sydney-Besuches zählt in jedem Falle der Besuch des Opera House. Wer sich das imposante Bauwerk nicht von innen ansehen möchte oder kann, sollte zumindest einmal herum gelaufen sein. Wie Schuppen wirken die weißen Kacheln der markanten Dach-Segel. Sie glänzen in der Sonne und heben sich perfekt vom blauen Postkartenhimmel ab.Steht man auf den breiten Stufen direkt vor dem Haupteingang der Oper, so wirkt das Bauwerk ziemlich gewaltig. Eher nüchtern präsentiert sich das Foyer – den Unterschied zu Vorhallen x-beliebiger Veranstaltungshallen macht eigentlich nur der Souvenier-Shop mit allerlei Opera-Kitsch aus. Absolut sehenswert hingegen, und das ist kein Scherz, sind die Toilettenanlage. Keck geschwungene Türen trennen das stille Örtchen vom Waschraum, in dem das Wasser statt im Ausguss eines schnöden Waschbeckens über ein breites weißes Brett fast unbemerkt am Rand der Wand im Marmor-Look verschwindet – toll! Royal Botanic Gardens /
Hat man sich an der Oper sattgesehen, bietet sich ein Spaziergang in den benachbarten Royal Botanic Gardens an, der im Süden zur City hin in den Hyde Park ügergeht und die Farm Cove umschlie&szllig;t. Auf einem Hü vor der Oper thront das Gouvernment House, auf das man über vom Botanischen Garten aus dichte Hecken hinweg einen Blick erhaschen kann. Ein Netz aus breiten Wegen und kleinen geschwungenen Pfaden überzieht den stattlichen, gepflegten Park. Auf kleinen Tafeln wird auf Namen und Herkunft der Bäume und anderen Pflanzen hingewiesen. Etliche Bänke laden zur Rast ein, oder aber man tut es den Sydneysidern gleich und sucht sich &fuml;r sein kurzes Sonnenbad ein schönes Fleckchen auf dem Rasen. Dass der pulsierende CBD nur wenige Meter entfernt liegt, davon ist hier kaum etwas zu spüren. Etwa in der Mitte des Geländes befindet sich ein kleiner See, in dem es laut Hinweisschildchen Aale geben soll. Auf den Bäumen rund um den Kiosk hängen tausende von Flughunden kopfüber in den Ästen. Entsprechend streng riecht es hier. |
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