Abt Wilderness Railway:
Schweizer Zahnradtechnik wie im Harz

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Sie zählt vielleicht nicht zu den berühmtesten, ganz sicher aber zu den interessantesten Bahnstrecken der Welt: die Abt Wilderness Railway, die die Minenstadt Queenstown mit dem Hafenort Strahan im Westen Tasmaniens verbindet. Erbaut wurde die 35 Kilometer lange Strecke im frühen 19. Jahrhundert.

Eine von etlichen Brücken Das Motto der Bahnpioniere, »We find a way or make it«, lässt ahnen, dass die Route durch unwegsames und unbesiedeltes Gelände führt. Von 1896 bis 1963 transportierte die Mt. Lyell-Minengesellschaft das rund um Queenstown gewonnene Kupfer per Bahn zum Hafen nach Strahan. Seit April 2003 fährt die Bahn wieder. Rund 25 Millionen Australische Dollar wurden in die Rekonstruktion der Strecke und die Restaurierung der Bahn investiert.

Zunächst führt die Strecke entlang des King River Wer in Strahan in einen der stilvoll herge-
richteten alten Wagen einsteigt, hat den Weg als Ziel, denn die ziemlich reizlose Minenstadt Queenstown liegt in einer von jahrzehntelanger Ausbeutung gezeichneten Mondlandschaft, aus der man am liebsten gleich wieder flüchten würde.

Zunächst werden die alten Holzwagons – man hat die Wahl zwischen erster oder zweiter Klasse – von einer betagten Diesel-Lok gezogen. Schon nach wenigen Metern rückt die Natur nah an die Gleise heran, Blätter von Farnbäumen streifen an den Fenstern entlang. Die Strecke windet sich entlang des King River, dessen braunes Wasser träge auf den Macquarie Harbour zufließt. Die Bahn zuckelt tief hinein in den dichten Wald. Schon bald überquert sie die ersten der insgesamt 40 Brücken, die größtenteils wieder hergerichtet wurden.

Die alte Dampflok von 1896 Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf die Fluss-
windungen, der Zugbegleiter gibt den Passsagieren interessante Informationen über den Streckenverlauf und die Geschichte der Bahn. Nach etwa zweistündiger Fahr wird bei Dubbil Barril gut eine Stunde Pause gemacht. Während sich die Fahrgäste über die Lunchboxen hermachen oder einen kleinen Spaziergang unternehmen, wird die Diesellok ab- und die Dampflok angehängt. Hier bietet sich Eisenbahnenthusiasten auch gute Gelegenheit, sich die technischen Finessen der Bahn aus der Nähe anzusehen.

Mit Hilfe eines Zahnstangensystems schafft die Bahn die enorme Steigung Das Besondere an der Abt Wilderness Railway ist nämlich das von dem Schweizer Ingenieur Roman Abt entwickelte Lamellen-Zahnstangen-System, das übrigens 1885 auch beim Bau der Harzbahn von Blankenburg nach Tanne eingesetzt wurde. Das Abt'sche System machte es möglich, dass die Bahn die steilste Passage von Dubbil Barril hinauf auf den Rinadeena Sattel (230 Meter über Meeresspiegel) und wieder hinunter bis Halls Creek mit schwerer Last bewältigen konnte. Noch heute quält sich die restaurierte Dampflok eine Neigung von bis zu 1:20 hinauf.

Lokführer Graham Zu Beginn der Steilstrecke und damit dem letzten Abschnitt der Zugfahrt in die Minenstadt Queenstown geht es im Schritttempo über eine weitere der vielen Brücken. Von hier blicken die Fahrgäste ein letztes Mal auf den King River hinab, der sich an dieser Stelle durch eine bis zu 163 Meter hohe Schlucht zwängt. Mindestens ebenso imposant ist die Aussicht über die unwirtliche Wildnis, die sich von hier aus bis hinunter zur Südspitze Tasmaniens erstreckt.

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