Hannover: Regenwald und wilde Tiere

Expedition in den High-Tech-Urwald / Safari im Erlebnis-Zoo

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Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover hat zwei ganz besondere Ausflugsziele zu bieten: Das Regenwaldhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Herrenhäuser Gärten sowie den Erlebnis-Zoo. Beide werden an dieser Stelle vorgestellt.
(Fotos vom Regenwaldhaus liegen noch nicht vor)

Regenwaldhaus

Mit Kopfhörern und Empfangsgeräten werden die Besucher des Regenwaldhauses in Hannover-Herrenhausen auf eine einmalige Expedition in den südamerikanischen Bergregenwald geschickt. Eröffnet wurde das ehrgeizige Projekt im März 2000. Zwischenzeitlich droht dem Regenwaldhaus die Insolvenz. Mit gesenkten Eintrittspreisen wird nun versucht, mehr Besucher anzulocken und die Einrichtung zu retten.

Wo ist Professor Franck?

Der Boden vibriert während des simulierten Fluges von Hannover nach Südamerika. Nach knapp einer Minutelanden die Expeditionsteilnehmer im verlassenen Camp des Regenwaldforschers Prof. Franck. Es scheint, als habe er seinen Arbeitsplatz nur mal eben verlassen. Aber, so erfährt der Besucher, Franck gilt als verschollen. Beim folgenden Rundgang durch den Dschungel werden die Expeditionsteilnehmer immer wieder auf Hinweise des fiktiven Forschers stoßen.

Die Geschichte um den Professor ist Teil des so genannten Edutainment-Konzeptes des Regenwaldhauses: Bildung (education) mit Unterhaltung (entertainment) zu verknüpfen und sich damit bewusst von klassischen Pflanzenhäusern abzuheben. Auch die Konzentration auf die themenspezifische Vegetation des südamerikanischen Bergregenwaldes ist neu.

Bionik und Bewohner

Während der Expedition in den High-Tech-Urwald geht es immer wieder auch um Bionik. Hinter dieser Wortschöpfung aus den Begriffen Biologie und Technik verbergen sich Möglichkeiten, wie sich die Technik am Vorbild der Natur orientiert. Regenwald-Hauptsponsor VW hat sich zum Beispiel die Lotuspflanze als Vorbild für selbstreinigende Autolacke zu Nutze gemacht.

Gleich zu Beginn des Rundgangs erfährt der Besucher, welches Wärmesehvermögen bei Dunkelheit die beiden Regenbogenboas in ihrem Terrarium haben. Wenige Meter weiter gibt es Informationen über tropische Fledermausarten, wie sie auch im Regenwaldhaus leben. Weiter geht es durch einen schummrigen Gang, an dessen Ende die Expedition eintaucht in den eigentlichen Regenwald. Üppiges Grün wuchert, so weit das Auge reicht. Gleich rechts donnert ein imposanter Wasserfall herab und besprüht die Besucher mit feinsten Wassertröpfchen. Es ist warm. Die Temperatur im Regenwaldhaus liegt konstant bei 24 bis 25 Grad, die Luftfeuchtigkeit bei rund 80 Prozent. Eine aufwändige und ausgefeilte Technik hinter den Kulissen simuliert das tropische Klima in Hannover.

Flora und Fauna

Auf schmalen Wegen und über Brücken dringen die Besucher tiefer in den Regenwald vor. An 19 Multimedia-Bildschirmen erfahren sie Wissenswertes zur Flora und Fauna. Rund 6000 Pflanzen von 1200 Arten wachsen unter dem trasparenten Bogendach: verschiedene Bromelien, Tilandsien, Orchideen und Fleisch fressende Pflanzen ebenso wie jene 20 Großbäume, die eigens aus Florida importiert wurden. Auch Nutzpflanzen wie der Kakaobaum oder der Pfefferstrauch, dessen Äste frech im Weg hängen, finden sich hier. Wie der Urwald riecht, können die Forscher an einer »Duftbar« sinnlich erfahren.

Vier Vogelarten und etwa 30 Schmetterlingsarten flattern im Regenwaldhaus umher. Zu den Bewohnern deser Naturerlebniswelt zählen auch knallbunte Pfeilgiftfrösche, die sich in den in die Felswände integrierten Terrarien beobachten lassen. Ihre eigene Insel erreichen fleißige Blattschneiderameisen über ein transparentes Röhrensystem von ihrem eindrucksvollen Bau aus. Auch ihnen kann man bei der Arbeit zusehen. Zum Abschluss der Expedition lockt ein eindrucksvoller Blick von der 14 Meter hohen Turmplattform. Von hier sieht man nicht nur, was ganz oben wächst und gedeiht. Auch die bunten Vögel hört man hier am deutlichsten zwitschern.

Technik

Das Regenwaldhaus in Hannover-Herrenhausen ist ein futuristisch anmutendes Gebäude, das sich hervorragend in das historisch gewachsene Ensemble der umliegenden Gartenanlagen von Herrenhausen einfügt. Am augenfälligsten ist die gewölbte Dachkonstruktion aus dreilagigen Kunststoff-Folienkissen. Beim Bau wurde ein hohes Maß an technischem Know-How umgesetzt: Wasseraufbereitungs-, Klima- und Lüftungs- sowie Heizungsanlage verbergen sich dem Blick des Besuchers in geschickter Weise.

Informationen:

GGeöffnet ist das Regenwaldhaus sonntags bis donnerstags von 9 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags von 9 bis 23 Uhr. Führungen für Einzelpersonen durch Biologen sind dienstags und donnerstags möglich, Gruppen ab 20 Personen können auf Voranmeldung ebenfalls einen Termin für eine Dschungel-Führung vereinbaren. Weitere Infos gibt es im Internet unter folgender Adresse:

Homepage des Regenwaldhauses
in Hannover-Herrenhausen

Erlebnis-Zoo

Das Gehege der Pelikane kann man betreten











Es hat sich viel getan im Hannoverschen Zoo. Noch vor etwa 15 Jahren bot der Tierpark ein recht trauriges Bild aus viel zu kleinen Gehegen und tristem Beton. Heute sind solche Zoos nicht mehr zeitgemäß – sowohl unter dem Aspekt der möglichst artgerechten Tierhaltung als auch von der Präsentation her. Viel Geld – laut Angeben der Pressestelle rund 60 Millionen Mark – wurde in Hannover investiert, um die herkömmliche Zoolandschaft in eine Erlebniswelt für den Besucher und die mehr als 2600 Tiere zu verwandeln. Mehr als eine Million Besucher pro Jahr zählt der Erlebnis-Zoo Hannover seither.

Vier so genannte Erlebniswelten gibt es bereits im Zoo Hannover: den Gorilla-Berg, den Sambesi, den Dschungelpalast und Meyers Hof. Eine fünfte ist zurzeit in Vorbereitung: Yukon Bay soll die neue Heimat von Die Bären sollen in der geplanten Yukon Bay neue Gehege bekommenEisbären, Pinguinen, Karibus, Timberwölfen und Präriehunden werden. Ein Detail-Modell, Infotafeln und passende Dekorationen geben schon jetzt einen Vorgeschmack auf die neue Erlebniswelt, die die verbliebenen Schwachstellen in der Tierhaltung beseitigen soll. Am einfachsten lassen sich die Erlebniswelten auf dem markierten Erlebnispfad entdecken.

Im Vordergrund die Flamingos, im Hintergrund die Bootsfahrt auf dem Sambesi















Bootsfahrt auf dem Sambesi















»Sambesi«

Der Rundweg durch das Gelände führt den Besucher zunächst nach Afrika. Auf 49.000 Quadratmetern wird die »Sambesi-Landschaft« mit einer Auswahl der Tierwelt Afrikas präsentiert. An Lehmhütten vorbei, über Hängebrücken und Erdmännchendurch eine feuchte Höhle gelangt der Besucher zur Bootsanlegestation. Hier legen die nett dekorierten Boote an, auf denen es in gemütlicher Fahrt über den »Sambesi« geht. Die Bootsfahrt bietet Ausblicke auf die verschiedenen Gehege in ungewöhnlicher Perspektive. Antilopen, Zebras und Strauße sind schon in der ersten Flussbiegung zu sehen. Auf Baumstämmen und Felsbrocken am Ufer machen es sich Schildkröten und Wasservögel bequem. Sodann kommen Flamingos mit ihrem wunderbar rosafarbenen Gefieder ins Blickfeld. Dass es hier scheinbar keine Grenzen zwischen Mensch und Tier gibt, zeigt sich ganz besonders bei den Nashörnern. Nur wenige Meter von den Booten tauchen die Kolosse im Wasser oder sperren gähnend ihr Maul auf. Dann steuert das Boot wie von Geisterhand auf das Gehege der Giraffen und Springböcke zu, Immer wieder stößt der Besucher auf dem Rundweg auf solche netten Dekorationenbevor es an den Nashörnern und dem Café im afrikanischen Stil vorbei zur Anlegestelle zurück gleitet. Zu Fuß geht es dann am Giraffen- und Löwengehege vorbei. Bevor man Afrika verlässt, fällt ein scheinbar abgestürztes gelbes Flugzeug im Gebüsch am Wegesrand ins Auge. Gegenüber hängt ein Fallschirm im Geäst – immer wieder wird man beim Bummel durch den Zoo Hannover auf solche netten »Dekorationen« stoßen, die den Eindruck von Expeditionen in ferne Länder vermitteln sollen.

»Down Under«

Blechfässer sollen Australien, die Heimat von Känguru und Emu, symbolisieren Besser in den Rundweg integriert wurde in den vergangenen Jahren der Bereich »Down Under«. Über eine neue Brücke führt eine Weg-Schleife zu Emus, Wombats und Kängurus. Etwas roter Sand, ein Wassertank, ein Windrad und ein originalgetreuer Ortsplan von William Creek sind der (halbherzige) Versuch, auf 800 Quadratmetern einen Hauch von Australien zu vermitteln. Vorbei an Kudus, Pferdeantilopen und Zwergrüssel-Dikdiks erreicht der Besucher die alte, noch nicht sanierte Bärenanlage. In dem alten Freibecken aus Beton lässt sich gelegentlich eine der Bärendamen blicken.

»Tiefflieger im Tropenhaus«

Im hinteren Bereich der Show-Arena, in der während der Saison mehrmals täglich Tiervorführungen geboten werden, zweigt der Entdeckerpfad rechts ab. Zuvor empfiehlt sich jedoch ein Abstecher nach links ins Tropenhaus. Das Tierhaus, in dem einige Reptilien und verschiedene Affenarten sowie Faultiere zu sehen sind, wurde mit üppiger Vegetation aufgepeppt. Neueste tierische Attraktion sind die bunten Loris, die in diesem Mini-Regenwald frei umher fliegen und gelegentlich im Tiefflug die Schulter des Besuchers als möglichen Landeplatz anpeilen. Zurück auf dem Erlebnispfad geht es vorbei an Kaffernbüffeln, Watussi-Rindern, Bisons und Riesenschildkröten auf den Dschungelpalast zu. Zuvor ist die Planung für die fünfte Erlebniswelt, die »Yukon Bay«, dargestellt, die in diesem Bereich des Zoogeländes entstehen soll.

»Dschungelpalast«

Eine von vier Erlebniswelten ist der Dschungelpalast, in dem unter anderem die Elefanten zuhause sind















Wie in den Ruinen eines verlassenen Palastes irgendwo in Indien fühlt sich der Besucher, wenn er das Gelände des »Dschungelpalastes« durch das mit hinduistischen Symbolen verzierte Tor durchschreitet. Linker Hand haben hinter einem Wassergraben die Elefanten ihr Reich. Erkundet man rechts die »Räume« der Palastruine, entdeckt man Tiger, Leoparden und Affen. Auf dem großen Platz fungieren Steinelefanten als Wasserspeier, bunte Wimpel flattern im Wind. Die indische Illusion wird eigentlich nur durch die Gastronomiebetriebe auf dem Platz gestört – aber nach den bisherigen Entdeckungen im Zoogelände wird mancher Besucher froh sein, den knurrenden Magen etwa mit einem asiatischen Imbiss zu besänftigen.

»Himalaja-Anlage«

Durch ein rotes Pagoden-Tor gelangt man direkt aus dem Dschungelpalast nach Nepal. Die neue Himalaya-Anlage, die einem als solche eigentlich gar nicht so recht bewusst wird, beherbergt in einem gemeinsamen Gehege zwei kleine Pandas »Magarita« und »Manfred« sowie die kleinsten Hirsche der Welt, die Muntjaks »Vishnu« und »Manisha«. Folgt man dem Entdeckerpfad weiter, lassen sich Nasenbären, Geparden, Eulen und Uhus, Wölfe und Rentiere entdecken. Schließlich lohnt noch ein kurzer Abstecher nach links den Hügel hinauf, vorbei an Verspielt: SeelöweNandus, Lamas und Wasserschweinen zur Behausung von Pinguinen, Seelöwen und der alten Walrossdame. Das Gebäude selbst ist noch alt, hat aber wenigstens einen neuen Anstrich bekommen. Beobachtet man die Seelöwen beim Schwimmen im Außenbecken, so scheinen diese sich doch irgendwie wohl zu fühlen: Mit Anlauf hopsen sie auf eine der Plattformen, schlittern auf ihr entlang, um auf der anderen Seite wieder ins Becken zu platschen. Vielleicht vertreiben sich die putzigen Gesellen damit aber auch nur die Langeweile...

»Mullewapp und Meyers Hof«

Biergarten von Meyers Hof















Sieben historische niedersächsische Fachwerk-Häuser bilden die Kulisse der Erlebniswelt namens »Meyers Hof«. Hier lockt der Streichelzoo »Mullewapp« kleine und Streichelzoogroße Kinder. Nett gemacht ist auch der Bauwagen, in dem das »Maus-Haus« untergebracht ist und Einblicke in das Leben von Hausmäusen gibt. Auf dem weiteren 8000 Hektar großen Gelände von »Meyers Hof« werden alte Haustierrassen wie rauwollige Pommersche Landschafe und Exmoor-Ponys gehalten. Vorbei am Streichelzoo führt noch ein kleiner Rundweg vorbei an den Volieren mit Geiern, Adlern und Andenkondor. Im Anschluss an den großen Biergarten befindet sich eines von mehreren größeren Spielgeländen.

»Gorilla-Berg«

Verschiedene Affenarten haben auf dem Gorillaberg ihr neues Zuhause Bevor man sich nun dem Ausgang zuwendet, geht links ein Rundweg ab, der zum so genannten »Gorilla-Berg« führt. Hier leben neben sieben Gorillas auch Orang Utans und Schimpansen. Der Evolutionspfad erläutert die Entwicklungsgeschichte des Menschen. Verschiedene Stationen entlang des Weges – eine Ausgrabungsstätte, ein verlassenes Forschercamp und ein liegen gebliebener Landrover – sollen die Mühen der Wissenschaftler, das Geheimnis der Menschheit zu lüften, symbolisieren.

Informationen:

Wer den Erlebnis-Zoo Hannover nicht auf eigene Faust entdecken möchte, kann verschiedene Führungen mit den Zoo-Scouts buchen. Geboten werden mehrmals täglich verschiedene Tier-Shows und Fütterungen. Geöffnet ist der Erlebnis-Zoo Hannover von März bis Oktober in der Zeit von 9 bis 18 Uhr und von November bis Februar von 10 bis 16 Uhr. Weitere Informationen, beispielsweise über Eintrittspreise, gibt es im Internet unter folgender Adresse:

Homepage des Erlebnis-Zoos Hannover

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