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Es muss nicht immer der Küstenhighway sein, wenn man den australischen Osten bereist. Durchaus lohnenswert ist die Alternativroute entlang des New England Hochplateaus, das sich in 1000 bis 1400 Metern von der Grenze zu Quennsland bis hinunter ins obere Hunter Valley erstreckt. Entlang des New England Highway gibt es viel zu entdecken – vor allem den liebenswerten Charme einer ländlichen Landschaft und ihren Städten. Entlang des Highway findet man zudem immer wieder nette Antiquitätenläden, die einen Besuch lohnen. Manche Rarität lässt sich hier entdecken. Und auch eine spontane Kaffeepause in einem netten kleinen Café am Straßenrand wird hier zum bleibenden Reiseerlebnis. Ein paar Tage sollte man sich Zeit lassen, um die Sehenswürdigkeiten links und rechts des New England Highways zu entdecken. Durch hügelige Landstriche geht es von Tenterfield südwärts, vorbei an Feldern und Wäldern. In der Region wechseln sich Rinder- und Schaffarmen ab, einstmals von Schottischen Einwanderern begründet. Einige der Farmen bieten auch Unterkünfte für Feriengäste an. Glen Innes: Schotten und Steine92 Kilometer südlich von Tenterfield erreicht man Glen Innes. Die etwa 6300 Einwohner zählende Kleinstadt ist nicht sonderlich schön, hat jedoch durchaus etwas zu bieten, was einen Zwischenstopp rechtfertigt. So erinnern die »Standing Stones« im Centennial Park am Ortsrand an die Siedler keltischer Herkunft. Nach dem Vorbild des Ring of Brodgar auf den Orkney-Inseln wurde hier 1992 ein Kreis aus 24 Steinen aufgestellt. Sie symbolisieren die 24 Stunden eines Tages, vier weitere Felsen außerhalb des Kreises stellen die vier Himmelsrichtungen dar. Zuviel darf man sich anhand von Postkartenfotos indes von den Standig Stones nicht erwarten. Steht man an dem Steinkreis, so wirken sie dann doch eher bescheiden. Immerhin hat man von dem Park aus, in dem sie stehen, einen schönen Blick ins Umland. Am ersten Mai-Wochenende eines jeden Jahres wird hier das Australian Celtic Festival gefeiert.Die Region um Glen Innes gilt als bekanntestes Edelstein-Gebiet in New South Wales. 60 Prozent der Weltsaphirproduktion werden hier geschürft. Auch Granat, Topas, Zircon, Quarzkristall, Aquamarin und Beryl kommen hier vor. Sowohl im Bereich von Glen Innes als auch im zirka 70 Kilometer westlich liegenden Inverell können Touristen selbst ihr Schürfglück versuchen. Informationen über die Schatzsuche gibt es in den Tourist-Infos. Im Gebäude des Glen Innes Visitor Centre hat zudem die Firma Reddestone Sapphires einen Schau- und Verkaufsraum, in dem die Edelsteine im Rohzustand, in der Bearbeitung und als fertiger Schmuckstein bewundert werden können. Rund 80 Kilometer östlich von Glen Innes liegen zu beiden Seiten des Gwydir Highway der Washpool sowie der Gibraltar Range Nationalpark. Beide stehen auf der Unesco-Liste des Weltnaturerbes. Erstgenannter Park gilt als größte Regenwaldwildnis in New South Wales. In der Gibraltar Range finden sich riesige Granitformationen in lichtem Wald. |
Armidale: Arkaden und AusbildungVon Glen Innes aus geht es auf dem New England Highway weiter nach Armidale, der höchstgelegenen Stadt auf den New England Tablelands. Unterwegs sucht das Auge Orientierung in einer endlos scheinenden Weite aus Hügeln, Wiesen, Weiden und vereinzelten Baumgruppen. Selbst der Himmel scheint hier grenzenlos, im Sommer auf jeden Fall aber makellos hellblau mit malerischen weißen Wattewölkchen. Armidale ist eine 22.000 Einwohner zählende Universitätsstadt, die nicht nur wegen der vielen jungen Leute quirlig und lebendig wirkt. In der Innenstadt fallen die liebevoll hergerichteten alten Gebäude ins Auge, darunter die beiden betagten Hotels mit den so typischen, umlaufenden Säulenarkaden und Balkonen mit schmiede-eisernen Geländern und Zierblenden. Armidale empfiehlt sich für einen ein- oder mehrtägigen Aufenthalt, wenn man die in der Umgebung liegenden Nationalparks und die vielen Wasserfälle anschauen möchte. Oder aber man verlässt hier den New England Highway und fährt über den so genannten Waterfall Way zur Ostküste zurück.
Tamworth: Livemusik und LaternenVon Armidale sind es noch 110 Kilometer auf dem New England Highway bis nach Tamworth, der Country- und Western-Hauptstadt Australiens und jedes Jahr im Januar Schauplatz des Country Music Festival. Wahrzeichen der rund 37.000 Einwohner-Stadt ist die riesige, zwölf Meter hohe goldene Gitarre am südlichen Ortsausgang vor dem Tamworth Country Centre. Die Innenstadt mit einigen alten Häusern, überwiegend jedoch Geschäftshäusern neuerer Bauart, wirkt nach Ladenschluss beinahe wie ausgestorben. Voll hingegen sind die Restaurants und Pubs, in denen sich der Reisende aus Deutschland einmal mehr über die australische Ess-Kultur wundern mag: wird doch schon mal eine Lasagne auf Pommes ruhend serviert... Aber immerhin war Tamworth 1881 die erste ländliche Gemeinde Australiens, die elektrische Straßenlaternen hatte.Verlässt man Tamworth auf dem New England Highway in Richtung Süden, passiert man nach etwa 100 Kilometern den kleinen Ort Murrundi, in dessen Umgebung riesige Pferdeweiden zu sehen sind. Auch wenn man die Burning Mountains hinter sich hat, dominiert die Pferdezucht. Der folgende Ort Scone rühmt sich, Australiens »Horse Capital« zu sein, und Aberdeen, rund 15 Kilometer weiter nennt sich gar »gateway to horse country«. Wenige Kilometer später hat man die Stadt Muswellbrook und damit das obere Hunter-Valley erreicht. Von hier aus führt der New England Highway durch Australiens ältestes Weinanbaugebiet nach Newcastle an der Küste. Nähere Informationen über den New England Highway, die Städte Glen Innes, Armidale und Tamworth sowie über die Nationalparks gibt es im Internet unter anderem unter folgenden Adressen:Homepage der Tourismus-Info New South Wales Infos u.a. über Armidale und den Waterfall Way Infos u.a. über Glen Innes und Umgebung Nationalparkverwaltung New South Wales
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