Drapanon-Halbinsel, Georgioupolis und Kournas-See

Stippvisite in einer touristisch entdeckten aber nicht überlaufenen Region

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Wie ein Dreizack ragt die Drapanon-Halbinsel etwa auf halber Strecke zwischen Chania und Rethimnon ins ägäische Meer. Etwa an den Eckpunkten liegen die Ferienorte Georgioupolis und Kalives sowie der Leuchtturm am Kap Drapano. Die ins Landesinnere gelegene Seite des Dreiecks grenzt quasi an die New Road und die Ausläufer der Lefka Ori, der »Weißen Berge«. Der östliche Schenkel grenzt an die weitläufige Almirou-Bucht, der nordwestliche an die Soudas-Bucht, hinter der sich die Akrotiri-Halbinsel anschließt.

Aussicht: Blick über das Hinterland der Drapanon-Halbinsel auf die Küste bei Georgioupolis













Während an der Nordwestseite der Halbinsel die Küste gut erschlossen ist und zunehmend um Neubauten »bereichert« wird, wirkt die Ostflanke der Drapanon-Halbinsel schroff und ist nahezu unzugänglich. Einzig zum Kap führt von Kokkino Horio eine erstaunlich gut ausgebaute Straße hinunter. In der kargen, felsigen Landschaft am Kap gibt es außer ein paar Ziegen, einen herrlichen Blick aufs Meer und viel Einsamkeit allerdings nicht viel. Das hügelige Inland der Halbinsel ist erstaunlich grün und wird überwiegend für Oliven- und Obstanbau genutzt. Ein Netz von Verbindungsstraßen führen in kleine Orte, die ihren ursprünglichen Charme bewahrt haben und in denen die Uhren noch typisch kretisch ticken. Hier sitzen alte Männer im Kafenion am Dorfplatz und staunen, wenn sich etwa ein Tourist im Mietwagen einen Weg durch die engen Dorfgassen sucht oder gar zu ihnen gesellt. Die Halbinsel Drapanon gehört zum Bezirk Apokoronas, der wiederum zur Präfektur Chania zählt.

Reizvoll: Flussmündung bei Georgioupolis















Georgioupolis

Dort, wo die Nordküste Kretas einen deutlichen Knick nach Norden macht, liegt Georgioupolis. Noch bis in die 80-er Jahre war der Ort lediglich ein Ziel von Rucksacktouristen. Erst in der Folge haben auch Pauschalveranstalter das touristische Potenzial der östlich von Georgioupolis gelegenen, Gänsemarsch im Fischerhafen von Georgioupolisetwa neun Kilometer langen Sandstrände und des reizvollen Hinterlandes entdeckt. Seinen Namen erhielt der Ort von Prinz Georg, dem ersten Hochkommissar Kretas, der das damalige Dörfchen Almyropolis wirtschaftlich förderte. Georg ließ in dem feuchten Sumpfgebiet an der Mündung des Almiros-Potamos unter anderem Eukalyptusbäume pflanzen. Sie stehen noch heute da und geben dem Ort einen unverwechselbaren Charakter.

Fischerhafen von Georgioupolis















Waage im Eukalyptusbaum im Fischerhafen von GeorgioupolisEiner dieser markanten Baumriesen steht in einem Mini-Park am Ende der Straße vom Dorfplatz zum Fischerhafen und dient als Halterung für eine Waage. Die Boote der Fischer liegen links und rechts der ebenfalls von Eukalypten gesäumten kanalartigen Flussmündung – wenn sie nicht gerade auf See sind. Von der Hafenbrücke an der Verbindungsstraße nach Exopoli bietet sich ein toller Blick auf dieses wohl reizvollste Fleckchen des Ortes. Fotogen ist aber auch die kleine Kapelle Agios Nikolaos, die am Ende einer Mole aus Kapelle Agios Nikolaos in GeorgioupolisNatursteinen im Meer liegt. Die Platia, Dorf- und Parkplatz in einem, ist Treffpunkt von Touristen und Einheimischen gleichermaßen. Hier liegen die Läden mit den Waren des täglichen Bedarfs ebenso wie einige Souvenirshops, Ouzerien, Tavernen und Restaurants.

Hinterland

Über die Hafenbrücke von Georgioupolis führt eine Straße die Hügel hinauf in Richtung des Dorfes Exopolis. Direkt an der Straße befindet sich eine Taverne, deren Name Programm ist: von hier bietet sich ein tolles »Panorama«. Weit schweift der Blick über Georgioupolis hinweg die Küste entlang nach Osten. Folgt man der wenig befahrenen Straße, steht man im Ort Likotinaria vor der Wahl: links geht es nach Selia, rechts kommt man nach Kefalas. Sowohl Likotinaria als auch Kefalas sind kleine Dörfer mit alten Häusern und engen Gassen, in die sich nur selten ein Tourist hin verirrt. Entsprechend dürftig sind denn auch die Beschilderungen, und man ist nicht selten auf seinen eigenen Orientierungssinn angewiesen. Einzig der Verwaltungssitz des Bezirks Apokoronas, der Ort Vamos im Zentrum der Drapanon-Halbinsel ist ausgeschildert.

Mithilfe von EU-Geldern wurde 1995 in Vamos ein Projekt gestartet, dass das traditionelle Leben und Handwerk der Region wiederbeleben sollte. Alte Steinhäuser wurden wieder hergerichtet und es entstanden einige Kunsthandwerks-Läden. In Kefalas gibt es neben mehreren Kirchen eine alte Windmühle. Weiter geht die Fahrt von Kefalas nordwärts in Richtung Kap.

Dörflich: Taverne in Kokkino Horio
















Durch eine reizvolle Landschaft und die beschaulichen Örtchen Paleloni und Drapanos gelangt man in den etwas größeren Ort Kokkino Horio. Am Fuße eines steilen Tafelberges gelegen ist der malerische Ort mit Dorfplatz in Kokkino Horioseinen alten, weiß getünchten Häusern und schmalen Gassen Ausgangspunkt für eine Fahrt zum einsamen Leuchtturm am Kap Drapanon. Bekannt geworden ist Kokkino Horio 1964 durch den Film »Alexis Zorbas«. Hier wurden jene Dorfszenen gedreht, in denen die schöne Witwe nach ihrer Liebesnacht mit dem englischen Schriftsteller Basil auf dem Dorfplatz gesteinigt und umgebracht wird.

Einsam: Ostküste der Drapanon-Halbinsel













Baden und Bauen

Vom einsamen, hoch über der Ostküste gelegenen Teil der Drapanon-Halbinsel geht es von Kokkino Horio aus nun hinunter an die Nordwestküste. Zunächst kommt man durch das noch hoch über dem Meer gelegene Plaka. Das Dorf wurde in den 60-er Jahren von einem Wirbelsturm quasi dem Erdboden gleich gemacht. Heute reiht sich in dem aufstrebenden, aber eher gesichtslosen Ort ein Neubau an den anderen und große Tafeln von Immobilien- und Bauträgerfirmen werben um Neubürger.

Blick auf die Bucht von Almirida















Je weiter man hinunter zum Meer kommt, um so mehr wird gebaut. Dennoch: im Ort Almirida scheint es noch Strand von Almiridarecht beschaulich und ruhig zuzugehen. Einige Tavernen säumen die Straße, die fast direkt am Wasser entlang führt, und an kleinen Sand- und Kiesbuchten lässt es sich offenbar ganz angenehm relaxen. Wenn zum Ende der Saison in dem Ort wieder Ruhe einkehrt, sind es nur noch wenige Einheimische, die den Winter über hier leben.

Blick auf Kalives















Weiter an der Küste entlang kommt man nach Kalives, an einer langgestreckten Bucht mit Sandstränden gelegen. Der Ort zieht sich entlang der Hauptstraße. Am zentralen Dorfplatz mündet der Meso Potamos ins Meer. Küste bei KalivesAus der einst ärmlichen Bauernsiedlung 20 Kilometer östlich von Chania hat sich ein aufstrebender Ferienort entwickelt. Vor allem Kreter aus der Provinzstadt lockt es an Wochenenden an die Strände von Kalives. Am westlichen Ende der Bucht liegt das ehemalige türkische Fort Izzedin und unweit davon auf den Hügeln oberhalb der hier wieder an die Küste treffenden New Road befinden sich die Ausgrabungsstätten des antiken Aptera.

Kournas-See

Als Abschluss einer Rundfahrt bietet sich an, auf der New Road wieder ostwärts in Richtung Georgioupolis zu fahren. Diese führt durch ein erstaunlich waldreiches Hügelland. Kurz hinter der Abfahrt nach Georgioupolis weist ein Schild zum Kournas-See, der einzige Süßwasser-See Kretas. Kournas-SeeUmgeben von einer mächtigen Bergkulisse glitzert das Wasser glasklar und lädt zum Baden oder Tretbootfahren ein. Der See ist aber auch Refugium für zahlreiches Getier, darunter auch Schildkröten und Eisvögel. Zum See gelangt man, wenn man dem Schild am Ortseingang von Kournas folgt. Eine kleine Stichstraße führt hinunter zum See und zu diversen Tavernen und Souvenirshops, die um die Gunst der Tagesausflügler mit kostenlosen Parkplätzen buhlen. Vom Ort Kournas aus führen mehrere kleine Sträßchen durch das landwirtschaftlich genutzte Hügelland hinunter zur New Road.

Kretas einziger Süßwassersee bei Kournas















Informationen:

Nähere Informationen über die Drapanon-Halbinsel, Georgioupolis und den Kournas-See gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Georgioupolis-Net (Kurz-Infos über Georgioupolis)
Kreta-Levkaori (Kurz-Infos über die Drapanon-Halbinsel)
West-Crete (Infos über die Regionen West-Kretas)
Kreta-Impressionen (Kurz-Infos u.a. über Kalives)
Online-Guide-Kreta (ausführliche Infos über Georgioupolis und den Kournas-See)

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