| |
Hildesheim ist auf den ersten Blick nicht wirklich attraktiv. Die Innenstadt, am 22. März 1945 durch einen Bombenangriff schwer zerstört, wird dominiert von mehr oder weniger hässlichen Bausünden der Nachkriegszeit. Und doch gibt es in der Stadt schöne alte Viertel, in denen alte Bausubstanz erhalten blieb oder aber originalgetreu nachgebaut wurde. Zudem glänzt Hildesheim mit diversen klerikalen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Darüber hinaus hat die Stadt eine botanische Besonderheit zu bieten.
Wer mit der Bahn anreist und das Bahnhofsgebäude verlässt, wird sich zunächst auf einem wenig attraktiven Vorplatz wiederfinden. Ringsum stehen typische Nachkriegsbauten, und eben solche säumen auch den Weg durch die als Fußgängerzone ausgewiesene Bernwardstraße und die Almsstraße in Richtung Innenstadt. Ins Auge fallen in den Einkaufsstraßen der City die vielen Schuhgeschäfte. Doch wer kommt schon eigens zum Shoppen her? Im Interesse der meisten Städtereisenden dürften eher die Sehenswürdigkeiten der Stadt stehen, die im folgenden beschrieben werden.
Marktplatz
Kurz nachdem die Jakobikirche, eine von insgesamt zehn Kirchen in der Innenstadt, passiert ist, geht es links ab zum Marktplatz im Zentrum der City. Fast fühlt man man sich hier in frühere Stadtgeschichte zurückversetzt. Doch der Schein trügt, denn die Gebäude rundum sind allesamt in den Jahren 1984 bis 1990 originalgetreu rekonstruiert worden. Dieses Engagement hat sich gelohnt, ist doch der Marktplatz einer der schönsten Flecken Hildesheims.
Knochenhaueramtshaus
Augenfälligstes Gebäude am Marktplatz ist das stattliche Knochenhaueramtshaus. Als das Original 1529 von der Zunft der Knochenhauer als Amtshaus errichtet wurde, war es höher und prächtiger als das gegenüber liegende Rathaus und demonstrierte so den wirtschaftlichen und politischen Einfluss ihrer Erbauer. Das im Stil der Gotik und der Renaissance erbaute Holzständerfachwerkhaus ist verziert mit reichen Schnitzwerken. Vier große Kellergewölbe dienten einst als natürlicher Kühlschrank, im Parterre befanden sich Verkaufsstände, die mittleren Geschosse beherbergten Sitzungs- und Festsäle und unter dem riesigen, spitz zulaufenden Dach wurden Tierhäute getrocknet. Heute beherbergt das Knochenhaueramtshaus eine rustikale Gaststätte und das Stadtmuseum mit einer Präsentation der Geschichte der Stadtgeschichte.
Bäckeramtshaus und Tempelhaus
Unmittelbar neben dem Knochenhaueramtshaus befindet sich das Bäckeramtshaus, dessen Original um 1800 erbaut wurde. Gegenüber, an der Rathausstraße, liegen drei weitere, schön rekonstruierte Gebäude: das Wedekindhaus (1598) mit seiner eichenholzgeschnitzten Fassade, das Lüntzelhaus (um 1750) und das Rolandhaus (14. Jahrhundert). An der Ecke Rathausstraße / Judenstraße steht das Tempelhaus. Das alte Hildesheimer Patrizierhaus mit seinem prachtvollen Renaissance-Erker, den zwei Türmchen am Giebel und dem spitzbogigen Portal stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert. Es wurde nach seiner Teilzerstörung 1952 rekonstruiert. In der dortigen Buchhandlung ist die Hildesheimer Tourist-Information untergebracht, deren Öffnungszeiten mit der des Geschäftes einhergehen.
Rathaus und Marktbrunnen
Gegenüber des Knochenhaueramtshauses liegt das Rathaus, mit dessen Bau 1268 begonnen wurde. Aus dieser Zeit stammt noch der Laubengang und die wappengeschmückte Fassade. Nach seiner Teilzerstörung wurde das Gebäude ebenfalls wieder aufgebaut. An der Rathausfassade befindet sich ein Glockenspiel, das täglich um 12, 13 und 17 Uhr, sowie an Markttagen (mittwochs und samstags) um 9 Uhr zu hören ist. Vor dem Rathaus steht der Nachbau des achteckigen Marktbrunnens von 1540, dessen Steinplatten zwei Wappentafeln und sechs Bildszenen der »12 guten Helden« zeigen. Die Mitte des Brunnens schmückt ein Schildträger.
Stadtschänke, Rokkokohaus
und Wollenwebergildehaus
Die Nordseite des Marktplatzes bilden die rekonstruierten Fassaden der Stadtschänke (1666), des stuckverzierten Rokkokohauses (1773) und des Wollenwebergildehauses (um 1600). Hier hat ein Luxus-Hotel seinen Standort. Geht man nun links am Bäckeramtshaus oder rechts am Knochenmacheramtshaus vorbei und biegt links in die Haupteinkaufsstraße Hoher Weg ab, gelangt man an deren Ende zum Huckup-Denkmal. Die Bronzeskulptur des Dresdener Bildhauers Roeder stellt einen Apfeldieb mit gefülltem Sack dar. Auf dessen Schultern versinnbildlicht ein Kobold das schlechte Gewissen.
St. Andreas Kirche
Eine kleine Gasse führt vom Huckup-Denkmal zur St. Andreas Kirche, die in den Jahren 1951 bis 1965 wieder aufgebaut wurde. Die Bürgerkirche rühmt sich mit dem höchsten Kirchturm Niedersachsens. Es lohnt sich die 364 Stufen auf 75 der insgesamt 114,35 Meter hinauf zu steigen, denn von hier bietet sich ein toller Rundblick über Hildesheim. Im Innern des Gotteshaus befindet sich zudem eine von Norddeutschlands größten Kirchenorgeln. Vom Andreasplatz an der Nordflanke der Kirche zweigt die Andreasstraße ab. Folgt man dieser, überquert die Kardinal-Bertram-Straße und geht die Straße Langer Hagen entlang, erreicht man den Michaelsplatz.Auf dem Hügel liegt die Michaeliskirche.
Welterbe Michaeliskirche
Die 1010 von Bischof Bernward von Hildesheim gegründete Michaeliskirche erhebt sich auf einem Hügel über den Dächern der Stadt. Wegen ihrer bedeutenden Architektur – St. Michael gilt als Paradebeispiel ottonischer Baukunst – wurde sie 1985 zum Unesco-Welterbe erklärt. Das Bauwerk hat zwei Vierungstürme, zwei von Treppentürmen flankierte Querschiffe und zwei Choranlagen. Die prachtvollen Ausstattungsteile des 12. und 13. Jahrhunderts mit reichen Stuckaturen stellen das umfangreichste derartige Ensemble nördlich der Alpen dar. Zu den Highlights im Innern zählt die fast 30 Meter lange bemalte Eichenholzdecke, die um 1230 entstand und den Stammbaum Christi darstellt. Sie gilt als monumentalstes Werk seiner Art in ganz Europa.
Interessant auch, dass der bekannte, für den romanischen Baustil bedeutende »niedersächsische Stützenwechsel« (zwei Säulen und ein Pfeiler im Wechsel) auf die Idee Bischof Bernwards zurückgeht. Er hatte diesen in der St. Michaeliskirche erstmals realisiert. Bernward wurde 1129 heilig gesprochen und wählte sich schon zu Lebzeiten die Michaeliskirche als letzte Ruhestätte. Die Krypta mit seinem reich geschmückten Sarkopharg befindet sich in der Unterkirche und blieb in katholischer Nutzung, während das Gotteshaus selbst seit der Reformation 1542 als evangelische Gemeindekirche dient. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Michaeliskirche sind die Engelschorschranke, eine 1194 bis 1197 entstandene Trennung der Vierung vom Querhaus mit 13 Engelsfiguren an der Südseite, sowie die Reste des Kreuzganges. Üblicherweise ist die St. Michaeliskirche von April bis Oktober montags bis samstags von 8 bis 18 Uhr sowie sonntags von 12 bis 18 Uhr, und von November bis März montags bis samstags von 9 bis 16 Uhr sowie sonntags von 12 bis 16 Uhr für Besichtigungen geöffnet. Bis November 2005 ist das Gotteshaus wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
Roemer- und Pelizaeus-Museum
Südlich vom Michaelsplatz führt die Burgstraße fast direkt zu Hildesheims bekantestem Museum, dem Roemer- und Pelizaeus-Museum. Mit seinen Beständen, deren Grundstock die Sammlungen von Hermann Roemer (1816-1894) und Wilhelm Pelizaeus (1851-1930) bildeten, ist das heutige Museum weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus bekannt. Zu den bedeutendsten Schätzen des Museums zählen die Exponate der Ägypten-Dauerausstellung mit dem Titel »5000 Jahre Geschichte und Kultur des Pharaonenreiches«. Auf mehr als 1700 Quadratmetern geben teilweise weltweit einzigartige Objekte einen Überblick von den Anfängen der frühen Hochkultur im 5. und 4. Jahrtausend vor Christus bis in ihre Endphase in den Jahrhunderten um die Zeitenwende – von der Mumie bis zu Alltagsobjekten, Schmuck und Waffen.
(Foto rechts: Roemer- und Pelizaeus-Museum)
Mit der Alt-Peru-Dauerausstellung unter dem Titel »Kulturen im Reich der Inka« besitzt das Roemer- und Pelizaeus-Museum eine der außergewöhnlichsten und bedeutendsten Alt-Peru-Sammlungen Europas, heißt es in einem Museums-Faltblatt. Präsentiert wird dabei ein chronologischer Überblick über die wichtigsten Kulturen von Chavin (1200-400 v. Chr.) bis zur Zerstörung der Inka-Kultur durch die spanischen Eroberer 1532. Zu den Exponaten zählen Keramiken mit erotischen Darstellungen ebenso wie farbenprächtige und mit Federn geschmückte Textilien. In einer weiteren Dauerausstellung unter dem Titel »Asiatika« ist Porzellan chinesischer Herrscher zu sehen. Das Besondere daran: Im Gegensatz zu den meisten anderen Sammlungen sind die Exponate des Roemer- und Pelizaeus-Museums nicht für den Export nach Europa, sondern vorrangig für den kaiserlichen Hof und hohe Beamte gefertigt worden.
Schließlich bietet das Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum den Besuchern auch naturkundliche und erdgeschichtliche Einblicke mit den Dauerausstellungen »Im Wandel der Zeit – Die Erde und ihre Geschichte« und »Frühe Menschen – Von Afrika in die ganze Welt«. Ferner wurde ein »begehbares Magazin« geschaffen, das ausgewählte Objekte aus der naturkundlichenn sowie aus der zoologischen Sammlung zeigt. Sonderausstellungen ergänzen das Angebot. Geöffnet ist das Roemer- und Pelizaeus-Museum täglich von 10 bis 18 Uhr. Sonntags um 14.30 Uhr werden kostenlose Führungstouren angeboten – lediglich der Eintrittspreis ist zu bezahlen. Für einen ausgiebigen Museumsbesuch sollte man mindestens drei bis vier Stunden Zeit einkalkulieren.
|
Welterbe Dom
Hildesheims zweites Objekt, das von der Unesco1985 zum Welterbe ernannt wurde, ist der Dom, der vom Roemer- und Pelizaeus-Museum über einen kurzen Fußweg und einen Durchgang in östlicher Richtung zu erreichen ist. Auf dem heutigen Domhof, dem einstigen Schnittpunkt alter Handelswege, soll ein Reliquienwunder 815 Kaiser Ludwig den Frommen zum Bau einer Marienkapelle veranlasst haben. Der Gebäudekomplex des Doms wurde nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg in alter Grundform wieder hergestellt. 872 begann Bischof Altfried mit dem Bau, 1061 vollendete ihn Bischof Hezilo. Die mittelalterliche Ausstattung des Doms gelten in Europa als einzigartig: zwei monumentale Bronzewerke vom Beginn des 11. Jahrhunderts zählen zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten des Doms.
Bernwardstür und Christussäule
Es handelt sich dabei um die Bernwardstür und die Christussäule. Die Bernwardstür am Westportal des Doms nimmt unter den Bronzetüren des Mittelalters einen besonderen Rang ein. Jede der Flügeltüren ist 1015 aus einem Stück gegossen worden und zählt mit 4,72 Metern Höhe zu den höchsten. Erstmals in nachantiker Zeit wurde die Bernwardstür mit 16 Bildfeldern geschmückt. Der linke Flügel stellt, von oben nach unten den alttestamentarischen Teil dar, der mit der Erschaffung des ersten Menschen beginnt und mit dem Brudermord endet. Die Bilder des neutestamentarischen, rechten Flügels sind von unten nach oben zu lesen. Sie beginnt mit der Verkündigung an Maria und endet im obersten Bild mit dem Auferstandenen.
Ebenfalls von Bischof Bernward in Auftrag gegeben wurde die Christussäule, die um 1020 datiert und nach dem Vorbild einer römischen Siegessäule gestaltet wurde. Sie steht östlich des Hochaltars beim Zugang zur Krypta und zum Dommuseum. Dort hatte sie jedoch nicht immer ihren Platz, denn ursprünglich stand die Säule bis 1810 im Ostchor von St. Michael. Dann stand sie im Domhof, von wo sie aus konservatorischen Gründen an ihren heutigen Standort im Dom versetzt wurde. Die Christussäule zeigt auf ihrem spiralförmig ansteigenden Reliefband 24 Szenen aus dem Leben Jesu, beginnend mit der Taufe und endend mit dem Einzug des Messias in die Stadt Jerusalem. Die Bekrönung bildete ursprünglich ein Kreuz, das aber schon 1544 eingeschmolzen wurde. Das heutige Kapitell ist eine freie Nachbildung aus dem 19. Jahrhundert. Am Fuß der Säule knien die Verkörperungen der vier Paradiesflüsse Euphrat, Tigris, Phison und Geon.
Hezilo-Leuchter
Der Hezilo-Leuchter über dem Hochaltar des Doms gilt als ältester erhaltender Radleuchter des Mittelalters. Bischof Hezilo stiftete ihn für seinen Neubau von 1061. Die monumentale Lichterkrone hat einen Reifendurchmesser von etwa sechs Metern und ein Gesamtgewicht von etwa 420 Kilogramm. Der Leuchter symbolisiert das himmlische Jerusalem, und seine 72 Kerzen stehen für die 72 Sprachen der Erde. Im deutschsprachigen Raum sind lediglich drei weitere romanische Radleuchter erhalten geblieben: der Titmar-Leuchter in der Antoniuskirche am Hildesheimer Dom, der Jerusalem-Leuchter in Großkomburg und der Barbarossa-Leuchter im Dom zu Aachen. Sie alle sind jedoch jünger und kleiner als der Hezilo-Leuchter. Nach und nach werden zurzeit einzelne Segmente des Leuchters aufwändig restauriert
Epiphaniusschrein, Taufbecken,
Adlerpult und Tintenfassmadonna
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten im Hildesheimer Dom zählt auch der Epiphaniusschrein aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, der unter der Altarplatte des Hochaltars steht und Reliquien der Dompatrone birgt. Des weiteren ist das eherne Taufbecken beachtenswert, das in der Georgskapelle des nördlichen Seitenschiffes befindet. Bemerkenswert ist die einzigartige Gestaltung des Taufbeckens, bei der die Zahl Vier eine wesentliche Rolle spielt: es gibt vier Reliefszenen auf dem Kessel, vier Reliefszenen zieren den Deckel und vier kniende Figuren, die vier Paradiesflüsse, tragen das Becken. Um 1230/40 datiert das Adlerpult am Hochaltar. Der Adler mit Drachen in den Fängen wird als Sinnbild des über Satan triumphierenden Christus gedeutet. In der südwestlichen Ecke vor dem Hochaltar ist schließlich die Tintenfassmadonna zu sehen. Die Muttergottesfigur mit einem schreibenden Jesuskind stammt vermutlich aus der Zeit um 1400 und hatte ursprünglich im alten Sitzungszimmer des Domkapitels ihren Platz.
Krypta und Kreuzgang
Hinter der Christussäule befindet sich der Zugang zur Krypta, die jahrhundertelang Wallfahrtsort war. Im Westteil der Krypta ruhen die Reliquien des heiligen Bischofs Godehard. Seine Gebeine ruhen in einem goldenen Schrein (1132), der zu den ältesten Reliquienschreinen des Mittelalters zählt. Unbedingt investieren sollte der Dombesucher die 0,50 Euro Eintritt, um in den Kreuzgang zu gelangen, der den wunderbar lauschigen Innenhof umgibt. Eine doppelgeschossige Dreiflügelanlage umschließt die Hauptapsis des Domes. Der Innenhof dient seit Jahrhunderten als Begräbnisstätte des Domkapitels, und im Kreuzgang befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler. Die ältesten von ihnen stammen noch aus dem frühen Mittelalter. In der Mitte des Innenhofes steht die Annenkapelle von 1321, in der seither die jährlichen Totengedenkfeiern stattfinden.
»Tausendjähriger Rosenstock«
Im Innenhof des Doms ist darüber hinaus auch Hildesheims botanische Besonderheit zu bewundern: der »Tausendjähriger Rosenstock«. Der Legende nach hat an dieser Stelle Ludwig der Fromme 815 das »Rosenwunder« erfahren und eine Kirche errichten lassen, aus der der heutige Mariendom entstand. Tatsächlich rankt sich ein stattlicher Rosenstrauch noch heute an der Ostapsis des Doms empor. Das als »Tausendjähriger Rosenstock« bezeichnete Gewächs zählt botanisch zur heimischen Wildart Rosa canina L.. Diese Hundsrose besitzt die Eigenschaft fortwährender Erneuerung. Das moderne Rosenwunder ereignete sich, als der unter den Bombentrümmern von 1945 vergrabene und verkohlte Rosenstock neue Triebe entwickelte. In der Regel blüht der Hildesheimer Rosenstock Ende Mai. Je nach Witterung sind dann für etwa 14 Tage die zartrosafarbenen, schwach duftenden Blütenblätter zu sehen. Der Zugang zum Innenhof mit dem Rosenstock ist montags bis samstags von 10 bis 16.30 Uhr sowie sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Domschatz
Im Dommuseum ist mit dem Domschatz einer der großen Kirchenschätze Europas zu sehen. Die hier über mehr als tausend Jahre gesammelten Kunstwerke und geschichtlichen Dokumente sind von unschätzbarem Wert. Ältestes Exponat ist das 815 von Ludwig dem Frommen gestiftete Marienreliquiar. Besondere Bedeutung hat der Hildesheimer Domschatz auch wegen der Stiftungen Bischof Bernwards, zu denen die Goldene Madonna, eine der ältesten Marienfiguren der abendländischen Kunst, die Bernwardskasel aus goldgelber Seide, das große Goldene Bernwardskreuz sowie liturgische Geräte und Handschriften aus St. Michaelis zählen.
Wernersches Haus und Basilika St. Godehard
Verlässt man den Dom über die schmale Gasse namens Stinekenpforte in südwestlicher Richtung und geht vorbei am St. Bernward-Krankenhaus kommt man in die Straße Hinterer Brühl mit schönen alten Gebäuden. Letztes Haus auf der linken Seite ist das Wernersche Haus, eines der schönsten erhalten gebliebenen Fachwerkgebäude der Altstadt Hildesheims. Von hier aus sieht man in südlicher Richtung die Basilika St. Godehard (1133-1172). Sie ist eine der wenigen romanischen Kirchen in Deutschland, die in ihrer ursprünglichen Form nahezu unverändert erhalten blieb.
Mahnmal am Lappenberg
Östlich der Basilika St. Godehard führt die kleine Straße Gelber Stern zum Lappenberg, einer kleinen Grünfläche umgeben von alten Fachwerkhäusern, die weitgehend von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs verschont blieben. Inmitten der Rasenfläche steht das eigenwillig gestaltete Mahnmal am Lappenberg. Es markiert den Standort der ehemaligen Hildesheimer Synagoge, die 1849 eingeweiht und in der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 niedergebrannt wurde. 1988 wurde das Mahnmal aus rötlichem Kalkstein gefertigt. Die Davidsterne sind aus verschiedenen Marmorarten und die Plastiken aus Bronze gefertigt.
Kehrwieder-Turm und -Wall
Der Kehrwiederwall begrenzt das südliche Ende der Hildesheimer Altstadt und bildet zusammen mit dem westlich von St. Godehard gelegenen Langelinienwall einen rund drei Kilometer langen Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Neben dem kleinen, urgemütlichen Café »Kehrwieder« an der Ecke Wollenweberstraße / Keßlerstraße führt ein schmaler Durchgang zum Kehrwiederturm am Wall. Auch der Turm aus dem 15. Jahrhundert war einst Teil der Stadtbefestigung und beherbergt heute Ausstellungsräume des Kunstvereins.
Hildesheim Daten und Fakten
Hildesheim nennt sich selbst »junge Großstadt«. Die etwa 102.815 Einwohner zählende Stadt liegt 30 Kilometer südlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und gilt seit mehr als 1100 Jahren als kulturelles Zentrum zwischen Harz und Heide, Weser und Elbe.1367 trat Hildesheim zur Hanse bei, 1617 erschien in Hildesheim eine der ersten Zeitungen in den deutschen Ländern, und 1770 entstand der erste private Theaterbau.
|
Informationen:
Nähere Informationen über Hildesheim gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:
Homepage der Stadt Hildesheim (u.a. Infos zur Stadtgeschichte und den Sehenswürdigkeiten)
Welterbe Hildesheim (Infos zum Unesco-Welterbe in Hildesheim: Dom und Michaeliskirche)
Bistum Hildesheim (Infos u.a. zum Dom)
Dommuseum Hildesheim (Infos zum Dommuseum und seinen Sammlungen)
Michaeliskloster (Infos zum Michaeliskloster)
Homepage des Roemer- und Pelizaeus-Museums (u.a. Infos zu Dauer- und Sonderausstellungen)
Homepage des Stadtmuseums (Infos zum Stadtmuseum Hildesheim)
|
nach oben | |