Sithonia: Die schöne Wilde

Reizvolle Rundfahrt auf dem »Mittelfinger« der Chalkidiki-Halbinsel

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Sie ist der »Mittelfinger« der Chalkidiki-Halbinsel: die Sithonia. Im Gegensatz zur von Tourismus und Landwirtschaft geprägten Kassandra besticht die Sithonia durch eine raue, wilde Landschaft von herber Schönheit. Rund um das bergige und weitgehend unbesiedelte Innere der Sithonia verläuft eine gut ausgebaute Ringstraße, auf der sich dem Reisenden immer wieder eindrucksvolle Ausblicke auf schöne Buchten und das kristallklare, türkis-grün schimmernde Meer bieten – dem Golf von Toroneos im Westen und dem Golf von Agiou Oros mit der Mönchsrepublik Athos im Osten. Vor allem der naturverbundene Reisende findet auf der rund 120 Kilometer von Thessaloniki entfernten Sithonia ein ideales Urlaubsziel.

Um die Sithonia auf eigene Faust zu erkunden, bietet sich eine Rundfahrt mit dem Mietwagen an. Für die einschließlich kurzer Abstecher etwa 120 Kilometer lange Runde von/bis Nikiti sollte man einen Tag einplanen. Dann bleibt auch Zeit zum Bummeln oder zum Baden in einer der vielen Buchten. Die folgende Beschreibung führt Bucht südlich von Nikitivon Nikiti entgegen des Uhrzeigersinns um die Sithonia herum.

Nikiti

Im rund 2500 Einwohner zählenden Ferienort Nikiti im Nordwesten der Sithonia zweigt die gut ausgebaute Ringstraße nach rechts auf die Halbinsel ab. Nikiti selbst wurde erst 1830 gegründet, doch in unmittelbarer Umgebung, nahe der Bucht Kastris, wurden die Überreste der antiken Stadt Galipsos ausgegraben. Stichstraßen führen zu den Badestränden und Ferienzentren rund um Nikiti. Schon wenige Kilometer auf der Sithonia-Ringstraße südwärts bieten sich die ersten tollen Ausblicke auf die attraktive Küste.

Landschaft bei Agios Pavlos
















Agios Pavlos / Paulus-Quelle

Kapelle und Quellfassung von Agios Pavlos Leicht zu verfehlen ist die Abzweigung zur Kapelle Agios Pavlos mit der gleichnamigen Quelle, die der Apostel Paulus mit seinem Wanderstab aufgetan haben soll. Rund fünf Kilometer nach der Zufahrtsstraße zum Kastri-Beach geht direkt in einer unübersichtlichen Kurve links ein schmaler, asphaltierter Weg den Hügel hinauf. Das kleine Sträßchen windet sich etwa zwei Kilometer hinauf in felsiges Gelände mit Olivenbäumen und fast verfallenen Steingehöften, in denen Ziegen Unterstand finden. Bald kommt die kleine, etwas abseits des Weges gelegene, weiß getünchte Kapelle in Sicht. Daneben liegt Ikonen in der Kapelle von Agios Pavlosdie Quelle in Stein gefasst. Das klare Quellwasser plätschert durch eine kleine Rinne und dient nicht nur Wanderern zur Erfrischung. Gelegentlich nutzen die Einheimischen das Wasser, um ihre Fahrzeuge zu waschen. Im Baum neben der Kapelle hängt eine Glocke und im Innern des idyllisch gelegenen Steingebäudes sind einige Ikonen unter knorrigen alten Holzbalken zu sehen.

Neos Marmaras

Wieder zurück auf der Ringstraße kommt man an den kleineren Feriensiedlungen Trpotamos und Paradissos vorbei nach Neos Marmaras. Lange bevor Flüchtlinge aus Kleinasien den Ort 1923 wieder besiedelten, gab es hier eine antike Siedlung. Von dieser sind indes nur noch Reste der Stadtmauer zu sehen. Der Ort zählte einst zu den Gütern der Athos-Klöstern. Heute ist Neos Marmaras als quirliger Ferienort Ziel vieler Sithonia-Urlauber und bietet eine entsprechend breite Infrastruktur.

Einstmals verlassenes Bergdorf: Parthenonas
















Parthenonas

Die Ringstraße führt um Neos Marmaras herum. Auf dieser Straße bleibt, wer den Bergort Parthenonas besuchen Kirchturm von Parthenonasmöchte. Der Abzweig ist ausgeschildert und gut ausgebaut. Im Oktober 2004 waren weite Teile der bewaldeten Hänge oberhalb von Neos Marmaras in Folge von Waldbränden schwer in Mitleidenschaft gezogen. An einer großen Müllkippe vorbei und durch Olivenhaine geht es hinauf in den Bergort. In den frühen 70-er Jahren wurde Parthenonas von seinen Bewohnern verlassen und die traditionellen Steinhäuser an den Hängen verfielen nach und nach. Seit wenigen Jahren indes werden mehr und mehr wieder restauriert und als attraktive Sommerresidenzen verkauft. Und auch der Tourismus Ruine in Parthenonashat das malerisch gelegene Dorf entdeckt. In der Saison fahren Ausflugsbusse hierher und sichern den zwei Tavernen des Ortes ihr Auskommen. Dem Besucher sei ein Bummel durch den Ort empfohlen, denn ausgehend vom Hauptplatz an der Kirche bieten sich interessante Fotomotive. Zudem bieten sich hier schöne Wanderungen, etwa zur oberhalb des Ortes am Hang gelegenen Kapelle Agios Athanasios an.

Porto Karras

Die zwei Kilometer südlich von Neos Marmaras gelegene Zufahrtsstraße nach Porto Karras wird von Sicherheitsleuten bewacht. Offenbar sollen neugierige Tagestouristen von der weitläufigen Ferienanlage des griechischen Multimillionärs und Reeders Karras ferngehalten werden. Zur Anlage zählen zwei Luxushotels, Golfplatz, Spielcasino und Jachthafen. Nach weiteren drei Kilometern zweigt rechts ein Sträßchen von der Hauptstraße ab (Hinweisschild zum Campingplatz). Am Zaun des GranatapfelKarras-Geländes entlang geht es auf kurviger Strecke durch dicht bewaldetes Gebiet hinunter zum Meer und direkt an der Küste entlang. Bucht um Bucht wird auf dieser reizvollen Nebenroute umrundet, und mancher Strandabschnitt lockt zum kurzen Badestopp. Eine der Buchten wird von Karras als Privathafen genutzt. Und wer den Blick den Hügel hinauf richtet, wird den so genannten »Adlerhorst« sehen – Karras‘ stattliche Villa, die auf der Kuppe thront wie ein Adlerhorst. Etliche Zufahrten von Forstwegen, die bergan in den Wald hinein verlaufen, sind mit Verbotsschildern markiert und unpassierbar gemacht, offenbar um ungebetene Besucher gar nicht erst in die Nähe des Karras-Domizils zu lassen.

Blick auf die Überreste der Festung Levthonia bei Toroni













Toroni

Zunächst geht es immer an der Küste entlang, vorbei an zwei Zeltplätzen und kleineren Feriensiedlungen, bis die Straße sich wieder hinauf zur Hauptstraße windet. Nach zirka fünf Kilometern besteht wiederum die Möglichkeit, zum Meer hinunter und an der Immer wieder begegnet man auf der Sithonia Ziegen - hier bei ToroniKüste entlang zu fahren – eine durchaus reizvolle Alternative zur gut ausgebauten Hauptroute. Die Küstenstraße führt an schönen Sandstränden vorbei zum kleinen Ort Toroni, der sich entlang der rund drei Kilometer langen Toroneos-Bucht erstreckt. Hier macht Urlaub, wer Ruhe und Erholung statt Trubel und Disko sucht – und das Dorf hat sich darauf eingestellt: Appartements, Pensionen und Camping statt Bettenburgen. Ein paar gemütliche Tavernen und Fischrestaurants sorgen für das leibliche Wohl. Am südlichen Ende des breiten Sand-Kies-Strandes Strandabschnitt bei Toroniauf einem Hügel befinden sich die Überreste der einstigen Festung Levthonia. Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf die Bucht und die im flachen, grünblauen Wasser dahindümpelnden Fischerboote. Ganz in der Nähe befinden sich die Grundmauern zweier byzantinischer Basiliken. Die befestigte Straße führt durch sumpfige Wiesen, auf denen sich mitunter lustig gescheckte Schweine tummeln, wieder hinauf zur Ringstraße.

Porto Koufos

»Tauber Hafen«: Porto Koufos Direkt hinter dem nächsten Hügel liegt der Fischerort Porto Koufos, der größte Naturhafen Griechenlands. Die malerische Bucht gleicht einem Fjord und ist von stattlichen Höhenzügen umgeben. Angeblich nisten hoch oben in den Felsen Geier. Wer in dem 100-Seelen-Dorf einen kurzen Bummel unternimmt, wird übrigens das Meer nicht rauschen hören: Porto Koufos bedeutet nämlich soviel wie »tauber Hafen«. Einige gemütliche Fischrestaurants und Tavernen versorgen die Tagesbesucher des Ortes. Größere Hotelanlagen gibt es nicht.

Die Ostküste

Ausblicke auf die Küste
















Von Porto Koufos aus steigt die Ringstraße in weitem Bogen an und überquert die Bergkette. Das Gelände ist von mächtigen Felsen durchsetzt und mit Buschwerk bewachsen. Immer wieder sieht man große Unterstände mit Wellblechdächern, die den Ziegen- und Schafherden, die das Land abweiden, Schutz vor Wind und Wetter geben. Bald kommt die Ostküste der Sithonia in Sicht, wobei sich von der hoch über dem Meer gelegenen Straße immer wieder attraktive Ausblicke – bei klarem Wetter bis zum Berg Athos auf dem östlichsten Finger der Chalkidiki, der gleichnamigen Mönchsrepublik, bieten. Stichstraßen und Schotterwege führen hinunter zu Badebuchten und verschiedenen Campingplätzen. Auch die wenigen nennenswerten Ortschaften an der Ostküste liegen abseits der Hauptstraße. Elf Kilometer von Porto Koufos entfernt passiert man den kleinen Ort Kalamitsi und nach weiteren sechs Kilometern kommt Skala Siklas.

Sikia

Hier zweigt links eine Stichstraße nach Sikia ab. In dieser Gegend gab es in byzantinischer Zeit einige Klostergüter des Athos. Heute ist Sikia mit mehr als 3000 Einwohnern größte Gemeinde der Sithonia. Ein kurzer Abstecher in den beschaulichen Ort bringt dem Reisenden Einblicke in »typisch griechisches« Dorfleben: in den Gassen rund um den Hauptplatz hat nahezu jedes Haus einen hübsch bepflanzten Garten. Auch bietet sich der Ort als Ausgangs- oder Endpunkt einer Wanderung quer über die Sithonia nach Toroni an.

Gebetshäuschen an der Ostküste













Sarti, Vourvourou und Panaghia

Lagune bei Vourvourou Im weiteren Verlauf der Hauptstraße folgt in nördlicher Richtung der Ferienort Sarti, der 1922 von Flüchtlingen aus Kleinasien gegründet wurde und sich trotz des zunehmenden Tourismus seinen Charakter bewahrt hat. Nun geht es stetig auf und ab mit stets neuen tollen Aussichten auf den Golf von Agiou Oros, schöne Buchten und kleine, der Sithonia vorgelagerte Inselchen. Viel Verkehr ist auf der kurvigen Strecke durch nahezu unberührte Landschaft nicht. Sträucher, Büsche und Bäume, reichen zum Teil bis an den Asphalt heran und setzen sich auf der anderen Seite bis zum Meer fort. Ausflugsboote im Hafen von Panaghia Die Gegend um Vourvourou ist geprägt von Lagunen, kleinen Inselchen und sandigen Landzungen. Rund sieben Kilometer weiter folgt Panaghia. Der Ort ist vor allem wegen seines Hafens bekannt. Von hier aus legen Ausflugsschiffe zu Fahrten entlang der Küste der Mönchsrepublik Athos ab. Etwa anderthalb Kilometer weiter geht es links ab zurück nach Nikiti, dem Ausgangspunkt der Sithonia-Rundfahrt.

Informationen:

Nähere Informationen über Chalkidiki und die Sithonia gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Homepage der Griechischen Tourismus Organisation
Informative Homepage über Griechenland
Deutschsprachiges Reiseportal über Chalkidiki

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