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Orebic gilt als touristisches Zentrum an der Südwestseite der Halbinsel Peljesac. Entsprechend vielseitig ist das touristische Angebot an Unterkünften – vom Privatquartier im Ortskern bis hin zu Hotels, deren sozialistischer Charme aus jugoslawischen Zeiten modernen Ausstattungs- und Serviceansprüchen gewichen ist. Der Urlauber findet an der Küste nicht nur kristallklares Wasser sondern auch schöne ruhige Buchten mit Kiesstrand und einen Sandstrand auf 1,5 Kilometern Länge in der Trstenica-Bucht, wo sich in den Sommermonaten hunderte Touristen tummeln. Orebic rühmt sich, wärmster Ferienort der Adria-Region zu sein. Die Lufttemperaturen betragen durchschnittlich 15 Grad im April, 27 im Juli und noch knapp 19 im Oktober, das Wasser ist im Juli etwa 23 und im Oktober noch fast 20 Grad warm.
GeschichteBegründet wurde der Ort Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts und war bis 1806 unter der Herrschaft der Republik Dubrovnik (Ragusa). 1586 wurde Trstenica in Orebic umbenannt und trägt seither den Namen einer der großen Seefahrerfamilien, die dem Ort in früheren Zeiten Ruhm und Reichtum brachten. Die goldenen Tage der Seefahrt waren im 18. und 19. Jahrhundert. Zwischen 1865 und 1887 war Orebic Sitz einer der größten Schifffahrtsgesellschaften dieser Zeit: die Associazione Marittima di Sabioncello (AMS) besaß 33 Windjammer (alle mit biblischen Namen aus dem Alten Testament), verfügte über ein Kapital von rund zwei Millionen österreichischen Gold-Forint und hatte ihre eigene Werft. Die AMS-Schiffe transportierten Waren und Handelsgü,ter im gesamten Mittelmeerraum, einige segelten sogar bis nach Nordamerika. Einer der Kapitäne aus dem Seefahrerort Orebic, Jozo Fiskovic, reiste 1796 gar von Marseille nach Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius im Indischen Ozean.![]() Seefahrt damals und heuteAn die Seefahrertradition erinnern verschiedene Kapitäns-Villen im Ort – zu erkennen an den hübschen Gärten mit zum Teil exotischen Pflanzen, die die »Seebären« einst von ihren Reisen mitbrachten. Im Hafen nahe des Kais befindet sich zudem ein Seefahrtsmuseum, in dem alte Navigationsgerätschaften, Seekarten, Bilder und Gemälde von Schiffen zu sehen sind. Vom Hafen Orebic aus setzen Auto- und Personen-Fähren über den schmalen Peljesac-Kanal zur Insel Korcula über, deren attraktive Altstadt Korcula – nur zwei Seemeilen entfernt – mit bloßem Auge zu sehen ist. Zudem stehen Taxiboote zur Verfügung, die Interessierte zu den Inseln Badija, Mala Stupa oder Velika Stupa übersetzen.
Insbesondere dem Tagesbesucher sei ein Bummel durch die Gassen zwischen Hafenpromenade und Hauptstraße empfohlen. Diverse kleine Lokale und Restaurants sorgen sich um das leibliche Wohl, in den Läden des Ortes bekommt man neben der üblichen Souvenirauswahl auch Kunsthandwerkliches oder zum Beispiel
In der UmgebungÜberreste prähistorischer Hügelgräber und Befestigungsanlagen wurden in der Umgebung von Orebic bei Stine und Blace am Berg Vizanjica gefunden. Auch Spuren römischer Landvillen wurden auf den nahen Anhöhen entdeckt. Im unweit von Orebic gelegenen Ort Karmen sind mehrere mittelalterliche Baudenkmale zu sehen. Auch lassen sich von hier aus Ausflüge in die Ortschaften Ruskovici, Stankovici und Podvalastica im Hochland unternehmen.
WandergebietDie Umgebung von Orebic ist übrigens auch als schönes Wandergebiet interessant. Eine der bekanntesten Touren führt zum höchsten Berg der Halbinsel Peljesac, dem 961 Meter hohen Sveti Ilija (St. Elias). Eine Tourbeschreibung findet sich zum Beispiel im Reiseführer »Kroatische Inseln und Küstenstädte« von Lore Marr-Bieger (Michael Müller Verlag). Eine einfache Wanderkarte der Region sind im Touristbüro in Orebic erhältlich.![]() |
![]() FranziskanerklosterStrategisch günstig angelegt wurde im 15. Jahrhundert das Franziskanerkloster am Hang des 961 Meter hohen Berges Sveti Ilija (Sankt Elias), etwa zwei Kilometer westlich des Ortes Orebic. Es lag an der Grenze der Republik Dubrovnik und ermöglichte es auf diese Weise, die Venezianer im Auge zu behalten. Die hatten zu dieser Zeit nämlich Korcula jenseits des Kanals von Peljesac unter ihrer Kontrolle. Wurden etwa »feindliche« Schiffsbewegungen von Korcula aus in Richtung Dubrovnik vom Kloster aus beobachtet, wurde das sogleich durch Reiter nach Dubrovnik gemeldet.Vom westlichen Ortsausgang zweigt rechts ein Sträßchen zum Kloster ab. Hier beginnt auch ein Wanderpfad, der im unteren Bereich durch dichten Pinien-Wald führt und später auf der schmalen, recht steilen Zufahrtsstraße mündet. Dort geht es das letzte Stück an den Hängen mit Ginster und Sträuchern zur Rechten sowie Büschen und Wildblumen zur Linen auf die schon von weitem sichtbaren Zypressen am Kloster zu. Kurz vor dem letzten Anstieg kann sich der müde Wanderer in einer urigen Taverne oberhalb des Sträßchens erfrischen, Spezialitäten der Region probieren und den berühmten Wein der Halbinsel Peljesac kosten – und vielleicht bittet schon bald der gastfreundliche Wirt Victor zum Tänzchen auf der Wein-berankten Terrasse...
Signaltöne und GlockenläutenDas Franziskanerkloster mit der Kirche der Engelsmadonna (Gospa od Angela) gilt als größte Attraktion Orebics. Es liegt auf einem schroffen Felskamm 152 Meter über dem Meer und bietet eine unvergleichliche Aussicht auf die Küstenlinie, die vorgelagerten Inseln sowie hinüber auf die Altstadt von Korcula. Einst war es üblich, dass Schiffe, die den Peljesac-Kanal passierten, das Kloster mit der Kirche ihrer Schutzherrin, der Engelsmadonna, sowie dem Friedhof mit den letzten Ruhestätten ehemaliger Kapitäne mit drei Signaltönen ihrer Schiffshörner grüßten. Die Franziskaner-Mönche ihrerseits antworteten mit Glockenläuten vom Klosterkirchturm – ein Brauch der auch heute noch mitunter gepflegt wird. Von der im 16. Jahrhundert auf einem Felsvorsprung vor dem Kloster angelegten Loggia im spätgotischen und Renaissance-Stil kann man noch heute wunderbar die Aussicht genießen und dem Schiffsverkehr im Peljesac-Kanal und sogar im Hafen der Stadt Korcula zusehen.
Zisternen und ZypressenDer Klosterkomplex besteht aus einem großen einstöckigen Gebäude mit vier Flügeln, das zusammen mit der Kirche eine Einheit bildet und vom eleganten Glockenturm dominiert wird. 1470 wurde es im Gotik- und Renaissance-Stil errichtet. Die Kirche der Engelsmadonna beherbergt im Innern ein Madonnenrelief (Anfang des 16. Jahrhunderts) von Nicola Firentinac und am Portal ein solches (Mitte 15. Jahrhundert) von dem Florenzer Bildhauer Tomas Fiambertis.![]() Nicht versäumen sollte man zudem, einen Blick auf den mit hohen Zypressen gesäumten und von einer Mauer umgebenen Friedhof des Klosters zu werfen. Hier haben viele der Orebicer Seefahrer und Kapitäne ihre letzte Ruhestätte gefunden. Beeindruckende Grabmale, einige kleinen Palästen gleich, erinnern an sie. Sehenswert ist zum Beispiel die Ruhestätte der Reederfamilie Mimbelli – ein golden glänzendes Zwiebeltürmchen sowie die Statue einer »Schlafenden Vestalin« schmücken das Grabmal. Informationen:Nähere Informationen über Orebic gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:![]() ![]() |
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