Flinders Ranges: eine der ältesten
und faszinierendsten Landschaften der Erde

Hoher »Wow-Faktor«: Wilpena Pound, Sacred Canyon, Blinmans Pool, Moralana Creek und mehr

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Eine ganz besondere Landschaft mit hohem »Wow-Faktor«: die Flinders Ranges
  
Die Flinders Ranges, eine der ältesten und faszinierendsten Landschaften der Erde, haben etliche Künstler – Maler wie Fotografen – inspiriert. Der bekannteste war sicher der gebürtige Hamburger Maler Hans Heysen, der sich 1910 in Hahndorf in den Adelaide Hills niederließ und sich vor allem in den Flinders Ranges Anregungen für seine Werke holte. Die einzigartige Landschaft, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und nicht zuletzt das unvergleichliche Licht- und Farbenspiel machen die Flinders Ranges nicht nur für Künstler zu einem Reiseziel mit hohem »Wow-Faktor«, wie es die »Flinders Ranges & Outback South Australia Tourism« auf ihrer Homepage treffend formuliert.

Die gut ausgebaute Verbindungsstraße von Hawker nach Leigh Creek führt westlich des Wilpena Pound entlang










Der vor Jahrmillionen aufgeworfene Bergzug erstreckt sich etwa von Port Pirie im Süden zwischen den beiden riesigen Salzseen Lake Torrens im Westen und Lake Frome im Osten etwa 300 Kilometer weit nach Norden, um dort aprupt in die weite Ebene der südaustralischen Wüstenebene überzugehen. Südlich werden die Flinders Ranges vom grüneren Mount Remarkable Nationalpark begrenzt, nördlichen Abschluss der Bergkette bilden die rauen, trockenen Gammon Ranges. Dazwischen liegt der Flinders Ranges Nationalpark, der seit 1945 weite Teile – 91.840 Hektar – der Zentralen Flinders Ranges schützt. Dazu zählen eine Fülle von geologischen Besonderheiten, eine vielfältige Flora und Fauna sowie ein reiches Kulturerbe der Aboriginal People und der ersten europäischen Siedler.

Blick auf den Bergkranz des Wilpena Pound















Wilpena Pound: »Schüssel aus Gestein«

Bekanntestes landschaftliches Erkennungszeichen der Flinders Ranges ist der Wilpena Pound, eine gigantische »Schüssel aus Millionen Jahre altem Gestein, ein riesiges natürliches Amphitheater, ein Gebirgskessel wie die gewölbte Hand eines Bettlers – die Beschreibungen für diese geologisch herausragende Sehenswürdigkeit ließen sich mit etwas Phantasie beliebig fortsetzen. Die eindrucksvollen Ausmaße des Wilpena Pound – 17 Kilometer Länge, rund acht Kilometer Breite und eine Gesamtfläche von 8960 Hektar – lassen sich am besten aus der Luft bewundern. Rundflüge können vor Ort bei verschiedenen Anbietern gebucht werden. Einzig der Wilpena Creek durchbricht den bis zu 1000 Meter hohen Ring gezackter, steiler Bergkämme aus Quarzitgestein, die das Innere des Wilpena Pound umgeben. Höchste Erhebung ist der 1188 Meter hohe St. Mary‘s Peak. Diverse Wanderrouten führen zu Aussichtspunkten am Rand des Gebirgskessels.

Im Falle einer Autopanne oder eines Plattens hilft der Chef der Werkstatt in Hawker weiterZirka 120.000 Besucher zieht der Wilpena Pound jährlich an. Sie finden entweder direkt am gleichnamigen Resort, wo auch die Nationalparkverwaltung ein Besucher-Informationszentrum unterhält – rund 55 Kilometer nördlich von Hawker –, oder aber in der Umgebung alle Arten von Unterkünften vor – vom (Sternen-)Zelt im Buschcamp bis zur First-Class-Lodge vor. Wer sich an der üppigen Wildblumenblüte der Flinders Ranges erfreuen möchte, sollte im Frühling kommen. Beste Jahreszeit für das Bushwalking ist aufgrund der angenehmsten Temperaturen von Mai bis Oktober. Auf verschiedenen markierten Wanderwegen lässt sich die Gegend in mehr oder weniger ausgedehnten Touren auf Schusters Rappen erkunden. Faltblätter und Routenvorschläge sind im Informationszentrum erhältlich. Eine relativ einfache Route führt vom Wilpena Pound Parkplatz durch den Pound-Spalt, vorbei am Old Hill Homestead, dann hinauf zum Wangara Lookout auf der Bergkante und zurück (Dauer: ein bis zwei Stunden). Erfahrene Wanderer können den 1188 Meter hohen St. Mary‘s Peak erklimmen und werden mit einer eindrucksvollen Sicht über den gesamten Pound belohnt (Dauer: sechs bis sieben Stunden).

Freiluft-Galerie

Wer mobil ist, findet im Flinders Ranges Nationalpark viele weitere attraktive (Wander-)Ziele, die einen Besuch lohnen. An vielen Stellen können etwa Zeugnisse der Kultur der Aboriginal People quasi in Form einer Freiluft-Galerie bewundert werden. Ein Beispiel dafür ist der Arkaroo Rock, etwa 15 Kilometer südlich von Wilpena. Vom dortigen Parkplatz aus sind die Felszeichnungen von Emu- und Vogelspuren, Schlangen-Linien, Kreisen und Blättern in einer etwa ein- bis zweistündigen Wanderung zu erreichen. Weniger bekannt, aber nicht minder sehenswert sind die Felsgravuren im Sacred Canyon. Die unbefestigte Zufahrt zweigt wenige Kilometer nördlich der Abzweigung Wilpena Pound Resort ab.

Im Sacred Canyon finden sich viele Gravuren der Aboriginal PeopleNach knapp 30 Kilometern erreicht man einen Parkplatz mit Schautafeln, auf denen Wissenswertes über die hier beheimateten Aboriginal People sowie die Flora und Fauna der Region nachzulesen ist. Nach nur wenigen hundert Metern Marsch durch den zumeist ausgetrockneten Creek rücken die dunkelgrauen Felswände dichter zusammen. Das ein oder andere Wallaby hopst, beim Mittagsschläfchen in einer Felsnische gestört, ein paar Meter fort, um den Schluchtenwanderer neugierig zu betrachten. Dem fallen neben den tierischen Bewohnern des Sacred Canyons vor allem kreisrunde Gravuren im Gestein ins Auge, die offenbar Lagerplätze beschreiben. Andere Symbole deuten auf Initiationszeremonien oder Tierspuren hin. Es lohnt sich übrigens, an der Engstelle dem Flusslauf ein Stückchen weiter zu folgen und den dahinter liegenden Hügel zu erklimmen. Der Boden besteht hier aus rötlichem, schieferartigem Gestein. Nur wenige Akazien spenden Schatten, während der Wanderer den Blick in die faszinierende Landschaft der Flinders Ranges schweifen und die Stille auf sich wirken lässt.

Eine von vielen möglichen Wanderungen in den Flinders Ranges führt in den Sacred Canyon















Flora und Fauna entdecken

Für verschiedene Streifzüge zu Fuß oder mit dem Wagen sollte sich der Reisende ein paar Tage Zeit gönnen, um die landschaftlichen Reize – schroffe Berghänge, Canyons und von Flusseukalypten gesäumte Bachbetten –, aber auch die Flora und Fauna zu genießen. Mit enstsprechendem Informationsmaterial (oder einem Guide) ausgerüstet, lernt man schnell Red River Gums, Malees, Kasuarien und Grasbäume zu unterscheiden. Und mit geübtem Blick wird man Emus, Kängurus, Euros und Wallabys und vielleicht sogar den stolzen Keilschwanzadler entdecken. Etwas Neugierige Bewohner der Flinders Ranges Glück und Geduld erfordert es hingegen, will man eine der 18 im Flinders Ranges Nationalpark heimischen Schlangenarten oder eine der 60 Echsenarten sehen. Kaum zu überhören sind indes die munteren Galahs und der »Magpie« (Flötenvogel).

Moralana Scenic Drive

Selbstfahrern sei der Moralana Scenic Drive empfohlen. Die unbefestigte Route verbindet südlich des Wilpena Pound die Verbindungsstraßen von Hawker nach Leigh Die Viehfarmen in den Flinders Ranges zapfen mit Hilfe von Windrädern das Grundwasser anCreek beziehungsweise Wilpena. Der Track führt auf und ab durch hügeliges, mit Buschwerk bewachsenes Gelände, das zu einer der Farmen der Flinders Ranges gehört. Etwa dort, wo die Hauptroute den Fernwanderweg Heysen Trail kreuzt, bietet sich ein kurzer Spaziergang auf demselben an, um die Natur hautnah zu erleben.

Parachilna Gorge und Blinmans Pools

Nördlich des Wilpena Pound durchquert eine weitere unbefestigte Strecke durch die landschaftlich reizvolle Parachilna Gorge die Flinders Ranges und verbindet Parachilna im Westen mit Blinman, einer ehemaligen Bergwerkssiedlung. 1859 entdeckte Robert Blinman hier Kupfer. Die Werbetafel des bekannten Prairie Hotel von Parachilna an der Verbindungsstraße von Hawker nach Leigh Creek gibt einen Vorgeschmack auf die Gaumenfreuden, die dem Reisenden hier serviert werdenDie »Blinman Mine« war die größte von mehreren Minen in den Flinders Ranges. Bis 1908 wurde sie extensiv betrieben. Heute besteht Blinman aus nicht viel mehr als einer Handvoll Häusern. Etwa auf halber Strecke liegt die 1927 gegründete Angorichina Tourist Village, die sich als Standort für Erkundungen in diesem Teil der Ranges eignet. Im General Store, der zugleich Tankstelle, Werkstatt und Postamt ist, bekommen Interessierte ein Faltblatt mit Beschreibung des Blinman Pools Walk, der von hier aus startet.

Selbst wer nicht die komplette Tour zu den zwei natürlichen Pools im gewundenen Bachbett von Blinman und Parachilna unternehmen möchte – gesamt zwölf Kilometer, Gehzeit hin und rück zirka fünf Stunden – sollte zumindest kurz in den Blinman Creek hinab steigen. Hier in der Stille des im Sommer weitgehend trockenen Bachbetts lassen sich Euros (Kreuzung zwischen Känguru und Wallaby), Papageien und gelegentlich Wildenten beobachten. Red River Gums (Flusseukalypten) säumen den Creek und auch Northern Flusseukalypten wachsen entlang von CreeksCypress Pine Trees spenden Schatten. Ursprünglich nicht in Australien heimisch sondern von europäischen Siedlern eingeführt, sind die Oleanderbüsche, deren Blüten für Farbtupfer sorgen. Die Blinman Pools führen zumeist das ganze Jahr über Wasser und sind von Grün umgeben. Es gibt gar kleine Wasserfälle (Cascaden).

Heysen-Trail

Von Angorichina aus bieten sich weitere Wanderungen an, etwa zum Wild Dog Gap, zum Mount Falkland oder auf Teiletappen des Heysen-Trail, der in der Parachilna Gorge endet. Das Netz dieser Spinne schimmert im Sonnenlicht wie ein Schleieraus GoldfädenDer Fernwanderweg, benannt nach dem gleichnamigen Hamburger Künstler, führt auf insgesamt rund 1500 Kilometern von Cape Jervis auf der Fleurieu Peninsula unter anderem durch die Adelaide Hills und das Barossa Valley, kreuzt den Mount Remarkable Nationalpark bis in die Parachilna Gorge in den zentralen Flinders Ranges. Zwischen November und April sind Teile des Weges wegen der erhöhten Buschbrandgefahr gesperrt.

»Künstler-Licht«

Dass die Flinders Ranges den Maler Hans Heysen für einen Teil seiner Landschaftsaufnahmen inspiriert hat, mag vielleicht auch an dem einzigartigen, faszinierenden Licht zusammen hängen. Blass und flirrend erscheinen die Selbst im Sommer findet man hübsche Blüten wie diese in den Flinders RangesBergzüge zur Mittagszeit, am späten Nachmittag leuchten das Gestein, die Vegetation und der Himmel intensiv und kräftig rot, grün und blau, um am nächsten Morgen wie frisch in sanften Pastell-Tönen den Betrachter zu verzaubern – »Künstler-Licht«

Informationen:

Nähere Informationen über die Flinders Ranges sind in einschlägigen Reiseführern nachzulesen. Zur weiteren Lektüre seien im Internet zum Beispiel folgende Adressen empfohlen:

National Parks and Wildlife South Australia (Informationen zu den Nationalparks in Südaustralien)
Promotion-HP von Flinders Ranges und Outback (allgemeine Informationen zu den Flinders Ranges und das Outback)
Flinders Ranges Tourist Association (Informationen u.a. über Sehenswertes, Scenic Drives etc. in den Flinders Ranges)
Promotion-HP von Flinders Ranges und Outback (dt. Informationen zur Geografie, Flora und Fauna, etc. der Flinders Ranges)
Australias Tourist Information Resource (allg. Infos über die Flinders Ranges)
Australian Tourism Net (allg. Informationen zum Flinders Ranges Nationalpark )
Colong Foundation for Wilderness (Daten aus dem National Wilderness Red Index zum Flinders Ranges Nationalpark)
South Australian History (Interessantes aus der
Geschichte Südaustraliens, u.a. zur Besiedelung und
der Entwicklung des Tourismus in den Flinders Ranges)
Walkabout (Informationen zu Wilpena Pound und Umgebung)

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