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Im Süden der Präfektur Rethimno und im westlich angrenzenden Bezirk Sfakia ist Abwechslung garantiert – von schönen Stränden und steilen Schluchten bis hin zu kulturellem und geschichtlichem Erbe bieten die im folgenden beschiebenen Ausflugsziele für jeden etwas. Erreichbar sind diese entweder über die Direktroute von der Stadt Rethimno aus, oder aber man kombiniert seine Entdeckertour mit dem zentralen Süden, der in einem eigenen Kapitel der Globetrotter-Seiten beschrieben wird. Im Westen des hier beschriebenen Abschnitts der Südküste schließt das Kapitel über die Imbros-Schlucht mit näheren Informationen zum Bezirk Sfakia an. Vom Ferienort Agia Galini aus sind recht zügig die vielen kleinen Bergorte an den Hängen des Kedros-Gebirges und das Amari-Becken zu erreichen. Der Ort Apodoulou etwa lockt mit einem minoischen Kuppelgrab und einer archäologischen Stätte aus gleicher Zeit. Beide werden im Kapitel über den zentralen Süden Kretas der Globetrotter-Seiten näher beschrieben.
Amari-Becken und BergdörferZu den interessanten Zielen in diesem Bereich zählen laut Reiseführern und Internet-Quellen auch die archäologischen Ausgrabungen beim heutigen Dorf Thronos, die Überreste der antiken Stadt Sivrytos zutage brachten, die Kirche des Heiligen Ioannis beim Dorf Gerakari, eine einschiffige ziegelgedeckte Bruchsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert mit Resten schöner Fresken im Innern und einem nachträglich angebauten Narthex mit Kuppeldach, und schließlich das ehemalige Kloster Asomatos aus venezianischer Zeit, das 1930 in eine Landwirtschaftsschule umfunktioniert wurde, sowie die nicht weit entfernte kuppelgedeckte Kreuzkirche des Heiligen Paraskevi aus dem 13. Jahrhundert. Bei den zwei Gestalten mit erhobenen Händen, die im Grab mit einer Bogennische an der Nordwand der Kirche abgebildet sind, soll es sich laut vorhandener Inschrift um die Gebrüder Theodoros und Georgios Hortatzis handeln.Spili: Wasser aus 19 LöwenmäulernEtwa auf halber Strecke der Hauptstraße von Agia Galini nach Rethimno liegt das Städtchen Spili, Sitz der Landgemeinde Lambis. Bekannt ist der Ort in waldreicher Umgebung durch seinen Wasserreichtum, der vor allem am Dorfbrunnen in der Ortsmitte augenfällig wird. Aus 19 Löwenmäulern unterhalb einer dicht bewachsenen Felswand sprudelt Quellwasser in ein langes Becken. Das saubere Trinkwasser des venezianischen Löwenbrunnens wird von den Einheimischen hoch geschätzt. Wer jedoch lieber ein Getränk »mit Geschmack« zu sich nehmen möchte, findet in einem der vielen Kafenions oder einer Taverne im Ort sicher das passende – und befindet sich zudem in guter Gesellschaft, denn zumeist harren die älteren Männer des Ortes hier der Dinge, die da kommen und beobachten die Tagestouristen, die in einem der Geschäfte an der Hauptstraße nach traditionellen Webwaren und anderen Souvenirs Ausschau halten.
Kourtalioti-SchluchtNimmt man von der Hauptstraße den Abzweig beim Ort Koxare und folgt dieser Straße nach Süden in Richtung Asomatos, befährt man eine der vielen Schluchten der Präfektur. Die Kourtalioti-Schlucht ist insgesamt drei Kilometer lang und endet am berühmten See von Preveli. Steil, auf eine Höhe von bis zu 600 Metern, recken sich die Seitenwände der Schlucht empor. Von der Straße aus gibt es eine Treppe, die zum Grund der Schlucht führt. Dort befindet sich nicht nur das Bett des »großen Flusses«, der von diesem Punkt an Kourtaliotis heißt, sondern auch die Kirche des Heiligen Nikolaos.Nach etwa zwei Kilometern in südlicher Richtung geht es an der Abzweigung rechts in Richtung Lefkogia, links hält sich, wer die Klöster Preveli besuchen möchte. Die Straße folgt dem »großen Fluss« der hier durch ein üppig grünes Tal fließt. Wenige Kilometer nach der Abzweigung fällt linker Hand eine Steinbogenbrücke auf – auf den ersten Blick alt und geschichtsträchtig, tatsächlich jedoch wohl erst im 19. Jahrhundert erbaut. Dennoch ist das Bauwerk mit dem Kopfsteinpflaster sehenswert.
Kato Preveli(Quelle: www.preveli.org)Kurz nach der Steinbogenbrücke schmiegt sich links das umzäunte Gelände des oberen (Kato) Kloster Preveli (Monastery of Saint John the Baptist) zwischen Flusstal und Straße. Vom Gelände dieser verlassenen Abtei aus wurde einst das umliegende Land bewirtschaftet. Vorwiegend jüngere Mönche und Zivil-Personal lebten hier. Im Zentrum befand sich die Sankt Johns Kirche, ein einschiffiger Bau mit gewölbtem Dach. An der Westseite des 10,5 Meter langen, 4,4 Meter breiten und sechs Meter hohen Baus befindet sich ein Turm für zwei Glocken. Die Ikonen und verbliebenen Relikte werden heute im Museum des unteren Klosters aufbewahrt. Die Küche im Norden des Komplexes verfügte über einen schmalen Kamin aus dem Jahre 1816. Ebenfalls im Norden gab es zweigeschossige Gebäude – eines mit Öffnungen in den Wänden zum Füttern des Viehs, das andere wurde als Ölmühle genutzt.
Kloster Preveli(Quelle: www.preveli.org)Drei Kilometer weiter auf der asphaltierten Straße um den kahlen Hügel oberhalb des Flusstals herum kommt man zum unteren Kloster Preveli. Am großen Parkplatz, von dem man einen herrlichen Ausblick hinunter auf das Lybische Meer hat, liegt der kleine Mönchs-Friedhof mit der Kapelle der Heiligen Dreieinigkeit und dem Beinhaus. Durch ein Tor gelangt man in das Innere des terrassenförmig angelegte eigentliche Klostergelände. Im Zentrum steht die zweischiffige Kirche an Stelle einer 1835 zerstörten Basilika. An der West-Fassade befindet sich der Glockenturm für drei Glocken. Die marmorne Türeinrahmung mit dem byzantinischen Doppelkopf-Adler wurde 1911 an Stelle des einfachen Türschmucks von 1835 eingesetzt.
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Die Ausstattung im Innern der Kirche blieb weitgehend erhalten. Die Kirchenschiffe werden durch Säulenbogen getrennt, von denen silberne Kerzenleuchter herabhängen. An einer der Säulen steht eine holzgeschnitzte und vergoldete Kanzel.Sehenswert sind zudem der prachtvolle Bischofssitz an der Südwand sowie der fünfseitige Holzschrein in der Nähe der zweiten Säule. Die Ikonen der Kirche stammen aus der späten Kretischen Schule und wurden während der Revolution 1866 zusammen mit Reliquien und Webwaren in nahegelegenen Höhlen versteckt, um sie vor Zerstörung zu bewahren. Wertvollster Schatz des Klosters ist das mit Edelsteinen verzierte Silber-Kreuz, das in einem Schrein in der Kirche aufbewahrt wird und jedes Jahr am 13. September, dem Feiertag des Klosters, herausgeholt wird. Das große Gebäude gegenüber dem Kircheneingang ist das ehemalige Gästehaus mit Speisesaal, Küche und Lagerräumen im Erdgeschoss sowie Räumen für offizielle Empfänge und Gemächer für Gäste. Unweit der nordwestlichen Ecke dieses Gebäudekomplexes sind Gebäudereste zu sehen, in denen einst die Zellen für weibliche Verwandte der Mönche untergebracht waren. Die Mönche selbst lebten in den zweistöckigen Trakten an der langen Nordseite des Klosterareals. Wasser wurde von einem einfachen Brunnen gefördert, der aus dem Jahr 1710 dadiert und noch heute benutzt wird. Gegenüber des Brunnens ist der Eingang zu einem langgestreckten Gewölbe, in dem sich heute das Kloster-Museum befindet. Das Kloster Preveli spielte von jeher eine wichtige Rolle in den Freiheitskämpfen. Sowohl 1866 als auch im Zweiten Weltkrieg schlugen sich die Mönche auf die Seite der Widerstandskämpfer.
PalmenstrandFährt man nun auf der selben Straße wenige Meter zurück, zweigt rechts in spitzem Winkel ein asphaltierter Weg ab, der zu einem großen Parkplatz oberhalb des berühmten Preveli-Strandes an der Mündung des »großen Flusses«, der hier am Ende der Kourtalioti-Schlucht einen kleinen Lagunen-See bildet und sich dann als kleiner Wasserfall ins Meer ergießt. Aufgrund der üppigen Vegetation und der Palmen mutet der Preveli-Strand fast subtropisch an.Weiter über Lefkogia erreicht man den touristisch gut erschlossenen Ferienort Plakias in der gleichnamigen Bucht. Oberhalb des Badeortes mit seinen schönen Sandstränden liegt das Bergdorf Mirthios, von dem sich ein toller Ausblick auf die Bucht bietet. Vorsicht ist beim Befahren der engen Dorfstraße geboten, denn viele Urlauber kommen hierher zum Bummeln oder um in einem der Kafenions einzukehren. Kotsifou-SchluchtAn der Kreuzung drei Kilometer nördlich von Mirthios lohnt ein kurzer Abstecher rechts ab in die Kotsifou-Schlucht. Je tiefer man in sie hinein fährt, um so enger rücken die Felsen an die Straße heran. An der engsten Stelle misst die Schlucht gerade einmal rund zehn Meter. Die Schlucht ist etwa 1,8 Kilometer lang und endet im Ort Kannevos. In der Schlucht befindet sich in einer Felsvertiefung eine kleine Kapelle. Von Kannevos aus kann man entweder via Angouseliana zurück auf die Hauptstraße nach Rethimno zurück fahren, oder aber man bleibt an der Südküste und fährt in Richtung Westen weiter. Für letztere Variante sollte man allerdings ausreichend Zeit einplanen, denn die Höhenstraße ist stellenweise schmal und sehr kurvig. Außerdem locken einige Abstecher hinunter an die Küste.BergdörferDie Südküste westlich von Plakias ist nicht sehr dicht besiedelt. Die Küstenstraße führt entgegen ihrer Bezeichnung mehr oder weniger weit von der Küste entfernt dicht an den Südhängen des imposanten Kryoneritis-Gebirgszuges entlang. Sie windet sich in vielen Kurven durch mehrere Bergdörfer. Das erste Dorf ist Sellia, das zur Gemeinde Finikas gehört und das seinen traditionellen Charakter bewahrt zu haben scheint. Bekannt ist Sellia wegen seiner zwei Olivenölfabriken und einer namhaften Käserei. Elf Kilometer geht es dann weiter durch eine einsame und wilde Landschaft nach Rodakino, dem größten Dorf der Gegend. Der Ort wird durch eine Schlucht in den oberen (Ano) und den unteren (Kato) Ortsteil getrennt. Eine Brücke verbindet beide. Eine Stichstraße führt hinunter zum Strand von Koraka. Über Argoules, den östlichsten Ort des Bezirks Sfakia, erreicht man Skaloti. In dem Ort mit weniger als 100 Einwohnern folgt man den Hinweisschildern hinein in die Ebene nach Frangokastello.
Frangokastello: Taumänner und KastellÜberwiegend Olivenhaine und Gemüsefelder prägen die Ebene um Frangokastello, und schon von weitem fällt das alte venezianische Kastell ins Auge, das dem Ort seinen Namen gab. Das Kastell wurde 1371 in rechteckigem Grundriss erbaut, um die Landbevölkerung vor Piratenüberfällen zu schützen. Später diente es im Kampf gegen die Türken. Michalis Daliani und rund 400 Unabhängigkeitskämpfer lieferten sich am 17. Mai 1828 mit einer Übermacht der Türken ein tödliches Gefecht. An die Schlacht erinnert nicht nur das Denkmal am Parkplatz des Kastells sondern auch die Geister der Gefallenen. Diese Drosoulites (Taumänner) soll man immer um den Jahrestag am Strand vorbeiziehen sehen, heißt es.
Patsianos und VouvasVon Frangokastello aus sind es etwa vier Kilometer westwärts bis nach Patsianos. In dem kleinen Ort am Rand der Ebene und zu Füßen der Berge endet der Wanderweg durch die Kallikratis-Schlucht. Weiter auf der Hauptstrecke passiert man die Orte Agios Nektarios und Vouvas. Letzterer zählt etwa 140 Einwohner und ist bekannt für das Kloster Agias Zonis, das unter Felsen gebaut wurde. Nach weiteren fünf Kilometern stößt man bei Komitades auf eine gut ausgebaute aber stellenweise dennoch enge Straße, die den Süden mit der Nordküste Kretas verbindet. Mehr Informationen über den Bezirk Sfakia, in dem unter anderem die bekannten Schluchten Samaria und Imbros zu Wanderungen locken, finden sich im Kapitel der Globetrotter-Seiten über die Imbros-SchluchtInformationen/Quellen:Nähere Informationen über den Süden der Präfektur Rethimno, den Bezirk Sfakia und die beschriebenen Ziele gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:Präfektur Rethymnon (offizielle Website des Fremdenverkehrsausschusses mit ausführlichen Infos zu Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Tourvorschlägen und mehr) Preveli (Website des Klosters Preveli mit ausführlichen Infos zu Geschichte, Architektur etc; engl.) Plakias (Website des Ferienortes Plakias) Riedel (private Website mit Infos u.a. zu Frangokastello) Sfakia (Website des Bezirks Sfakia) |
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