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Brodelnde heiße Schwefelquellen wie etwa auf der Insel São Miguel, eindrucksvolle Kraterkessel wie auf der Insel Faial oder markante Vuklankegel wie dem Pico auf der gleichnamigen Insel Pico, gibt es auf São Jorge nicht. Dennoch hat auch die langgestreckte Insel der Zentralgruppe ihre landschaftlichen Besonderheiten. Fast rundherum beherrschen schroffe Steilküsten das Bild. Erdrutsche oder Lavaströme haben kleine fruchtbare Flächen am Fuße der Felshänge geschaffen. Von diesen zumeist schwer zugänglichen Fajãs gibt es auf São Jorge 46 – so viele wie auf keiner anderen Azoreninsel. Der portugiesische Schriftsteller João de Melo, 1949 auf den Azoren geboren, hat in seinem Werk »Azoren, das Geheimnis der Inseln« São Jorge als authentischste Azoreninsel bezeichnet.
![]() Steil: Nordwestküste von São Jorge. (Foto: Eichner-Ramm) GeografieSão Jorge liegt in der Mitte der Zentralgruppe der Azoren – wie ein Trennungsstrich zwischen Graciosa und Terceira im Norden und Faial und Pico im Süden. Langgestreckt wie eine Nadel – oder wie es in dem Inselfaltblatt des Regionalen Tourismusbüros der Azoren heißt, wie ein »riesiges Schiff aus Stein, das ewig im blauen Meer verankert ist« – misst São Jorge von der Ponta dos Rosais im Westen bis zur Ponta do Topo im Osten 56 Kilometer, ist aber an der breitesten Stelle gerade acht Kilometer breit. Das zentrale Hochland mit einer Reihe von Vulkankratern ist durchschnittlich 700 Meter hoch. Höchste Erhebung ist mit 1053 Metern der Pico da Esperânça etwa in der Inselmitte. Nach Norden hin ist die Küste zerklüftet und fällt fast senkrecht ab. Und obwohl hier 30 der 46 Fajãs liegen, ist der Inselnorden nur dünn besiedelt. Die Insel São Jorge zählt zirka 10.500 Einwohner. Hauptorte sind die Inselhauptstadt Velas und die Gemeinde Calheta an der Südküste. Die Gesamtfläche der Insel beläuft sich auf zirka 246 Quadratkilometer. Eine Rundfahrt im klassischen Sinne lässt sich auf São Jorge nur in der Inselmitte unternehmen. Den westlichsten Punkt an der Ponta dos Rosais und die Ponta do Topo ganz im Osten ist lediglich über eine Hauptstraße zu erreichen, wobei es insbesondere im Osten bei den Orten Santo Antão und Topo einige kleinere Erschließungsstraßen gibt. Etliche Fãjas sind ebenfalls nur durch kleine, schmale Stichsträßchen erreichbar. Nord-Süd-Verbindungen gibt es bei Velas, bei Urzelina und bei Calheta.![]() (externer Link zu Destinazores) Fajãs![]() São Jorge hat insgesamt 46 Fajãs – schmale Landstreifen am Fuße der Steilküste: hier die relativ große Fajã do Ouvidor. Am Horizont ist die Insel Graciosa zu erkennen. (Foto: Eichner-Ramm) – für vergrößerte Ansicht bitte ins Bild klicken. Lavaströme von den Vulkanen im Hochland – wie etwa bei Almas und Ribeira da Areia – oder durch Erdbeben verursachte Erdrutsche formten die Fajãs. Jahrhundertelang wurden sie zum Anbau von Hülsenfrüchten, Gemüse, Jamswurzeln und Obst, einst auch von Verdelho-Wein landwirtschaftlich genutzt. Sogar tropische Pflanzen wie Bananenstauden und Kaffeesträucher gedeihen dank des speziellen Mikroklimas auf diesen Landstückchen am Meer. Ein mühsames Geschäft, denn die am Fuß der Steilwände gelegenen Fajãs sind nur schwer zu erreichen. Inzwischen liegen viele Felder auf kleineren Fajãs brach, und nur die größeren sind heute noch bewohnt. Hin und weg![]() Hafen von Velas. (Foto: Eichner-Ramm) Der Inselflughafen liegt auf einem relativ schmalen Landstreifen an der Küste zwischen Velas und Urzelina. Die Fluggesellschaft SATA fliegt São Jorge täglich von Terceira und São Miguel an. Außerdem gibt es regelmäßige Schiffsverbindungen nach Velas von São Roque do Pico auf der Nachbarinsel Pico und von Horta auf Faial.Für die Erkundung und Fortbewegung auf der Insel bietet sich ein Mietwagen an. GeschichteWann exakt die Insel São Jorge besiedelt wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Fest steht lediglich, dass bereits 1460 im Bereich des heutigen Velas Menschen lebten und sich von hier aus die Besiedelung in Richtung Rosais, Urzelina und Manadas fortsetzte. Auf Betreiben des flämischen Edelmannes Wilhelom van der Hagen (Guilherme da Silveira) ließ sich gegen 1480 eine weitere Gruppe in Topo nieder. Mitte des 16. Jahrhunderts zählte die Insel etwa 3000 Einwohner und schon drei Städte (Velas, Topo und Calheta). Die Menschen lebten von Weizen- und Weinanbau sowie der Produktion der Färberpflanzen Pastell und Urzela. Es folgten unruhige Zeiten: 1580 brach der Vulkan bei Queimada aus, 1589/1590 kam es zu Anfriffen englischer Piraten, 1597 und 1599 folgten Überfälle auf Calheta, und algerische Seeräuber verschleppten 1625 Einwohner der »Fãja» von São Jorge als Sklaven. Später wurde es wieder ruhiger – bis es am 20. September 1708 zu einem wenig erfolgreichen Überfall durch den französischen Korsaren Du-Gray-Trouin auf die Stadt Velas kam. Einen Tag lang leistete die Bevölkerung unter dem Kommando von Amaro Soares de Sousa Widerstand, dann flohen sie nach Banquetes und verhinderten ein weiteres Vordringen des Seeräubers. Dieser musste sich, so heißt es in einem vom Regionalen Tourismusbüro herausgegebenen Inselführer, »mit einer mageren Beute und einer stark dezimierten Besatzung zurückziehen«.Käse und KüheSão Jorge ist gekennzeichnet durch zahllose grüne Weiden, auf denen ungefähr 9000 Kühe grasen – auf immerhin 80 Prozent der Inselfläche. Aus deren Milch wird von einer Reihe![]() ![]() Tradition und KunsthandwerkEine wichtige Rolle im azoreanischen Kalender stellen die Heilig-Geist-Feste dar. Sie sind das am tiefsten verwurzelte religiöse Fest und lassen sich vermutlich auf die im Mittelalter von Franziskanern verbreitete Anrufung des Heiligen Geistes bei vulkanisch bedingten Naturkatastrophen zurückführen.São Jorge macht da keine Ausnahme. Diese »Divino Espírito Santo« werden von der Bevölkerung São Jorges in der Zeit von Ostersonntag und dem Sonntag nach Pfingsten begangen. Im Mittelpunkt des Festes stehen die Verteilung eigens zubereiteter Speisen – »Bodo« bedeutet Armenspeisung – und die »Krönung«, bei der ein Kind die Krone als Symbol des Heiligen Geistes aufgesetzt bekommt.![]() Die Krone über der Tür ist Symbol des Heiligen Geistes: Heilig-Geist-Kapelle in Manadas. (Foto: Eichner-Ramm) Zum traditionellen Kunsthandwerk der Insel zählen die »Mantas des São Jorge«, also Webarbeiten mit überlieferten geometrischen Mustern, und Handstickereien. Die nach uralter Tradition auf einfachen Holzwebstühlen gefertigten Decken aus Naturwolle werden häufig als Überdecken fürs Bett genutzt. Ebenfalls im Handarbeit gefertigt werden Stickereien und feine Spitzen. Zu sehen und zu kaufen sind die Produkte in den Kunsthandwerkszentren – Artesano genannt – in Beira und Ribeira do Nabo. Tourada à Corda![]() ![]() »Stierkampf am Strick«: »Tourada à Corda« in Santo Antão. (Foto: Eichner-Ramm) Wer zwischen Juni und September auf der Insel unterwegs ist, kann mit etwas Glück einem sogenannten »Stierkampf am Strick« beiwohnen. Wie auf der Insel Terceira, auf der es seit dem 16. Jahrhundert solche Stierkämpfe gibt, ist die »Tourada à Corda« auch auf São Jorge ein Spektakel für das ganze Dorf. Auf der Website der Associação Regional de Criadores da Tourada à Corda gibt es (auf portugiesisch) viele Infos zum Reglement, Erläuterungen zum Ablauf und viele Fotos von verschiedenen Stierkämpfen. Ein Stier (Toiro) wird an einem langen Strick, den die mit hellen Jacken und schwarzen Hüten bekleideten Pastores festhalten, auf einem eigens abgesperrten Straßenstück laufen gelassen. Mutige Männer, die Capinhas, fordern mit Tuch oder Schirm das Tier heraus und bringen sich dann mit Kletterpartien auf angrenzende Zäune und Maurn in Sicherheit. Das Ganze wird von den Zuschauern aus sicherer Entfernung beobachtet und fachkundig kommentiert. ![]() Blick auf das abendliche Velas (Foto: ATA / Associação de Turismo dos Açores) VelasKommt der Reisende mit der Fähre auf São Jorge an, wird er im beschaulichen, geschützten und von hohen Felsen umgebenen Hafen (Porto das Caravelas) des Hauptortes Velas das![]() ![]() Museu de Arte SacreDer São-Jorge-Kirche angegliedert ist ein kleines Museum für Kirchenkunst. Zum Zeitpunkt der Recherche im September 2006 kostete der Eintritt 1 Euro. In dem vollgestellten Raum werden viele Devotionalien und Heiligenskulpturen, dazu prachtvolle Gewänder,wertvolle silberne Weihrauchfässchen und Monstranzen gezeigt.![]() Prachtvolles Geäbude aus dem 17. Jahrhundert: Rathaus in Velas. Im Hintergrund der Kirchturm der Igreja Matriz de São Jorge (Foto: Eichner-Ramm) Rathaus und Jardim de RepúblicaVom Largo Joao Inacio de Sousa aus führt die Rua Franciscu Lacerda in westliche Richtung. Bummelt man die als Fußgängerzone ausgewiesene Geschäftsstraße entlang, kommt man![]() ![]() Nossa Senhora da ConceiçãoVom Praca da República gelangt man über die Rua Cunha da Silveira und die daran anschließende Rua Sao Francisco gelangt man – den scheinbar zum greifen nahen Pico im Blick – auf die Rua Corpo Santo. Hier befindet sich die![]() Morro Grande und Morro Queimado![]() Blick auf den Morro Grande bei Velas (Foto: Eichner-Ramm) Um den an die Stadt Velas direkt angrenzenden Vulkankegel Morro Grande zu betrachten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder zu Fuß von der am Fuße gelegenen Kirche Nossa Senhora do Livramento mit ihren Steinmetzarbeiten an Portal und Fenstern aus. Oder aber man fährt mit dem Wagen aus Velas hinauf und wirft vom Aussichtspunkt aus einen Blick ins Kraterrund sowie auf die Überreste des Vulkans Morro Queimado. ![]() Blick zum Morro Grande vom Aussichtspunkt im Naturschutzpark Sete Fontes (Foto: Eichner-Ramm) Ponta dos RosaisKurz nach dem Aussichtspunkt zweigt links eine Straße in Richtung Rosais ab. Vorbei an Feldern und durch die kleinen Dörfer Figueiras und Arrifana kommt man in den langgestreckten Straßenort Rosais. In allen diesen Orten im Westen von São Jorge leben die Menschen überwiegend von der Landwirtschaft. In Rosais hält man sich zunächst geradeaus, um dann am zweiten Hinweisschild in Richtung Ponta dos Rosais zu folgen. Durch hügeliges und recht einsames Weideland führt eine Schotterpiste zum Nordwestzipfel der Insel.![]() Blick auf Rosais und den Südwesten von São Jorge (Foto: Eichner-Ramm) An einer weiteren Abzwigung inmitten von Feldern und Weiden weist ein Schild zum Farol (Leuchtturm) an der Ponta dos Rosais. Von hier sind es noch einmal fünf schnurgerade Kilometer, bis die Piste an den verlassenen und verfallenen Betongebäuden des Leuchtturms endet. ![]() Sete Fontes![]() Naturschutzpark Sete Fontes (Foto: Eichner-Ramm) Zurück an der Abzweigung folgt man nun den Hinweisen zum Naturschutzpark Sete Fontes – einem gepflegten und hübsch angelegten Erholungspark mit Baumfarnen, Zedernhainen und Azaleen ![]() ![]() Tolle Aussichten: Miradouro im Naturschutzpark Sete Fontes (Foto: Eichner-Ramm) Von Sete Fontes führt eine schmale asphaltierte Straße durch einsames hügeliges Weideland entlang der Nordflanke der Insel. Am Fuß der Steilküste liegt unter anderem die Fajã do João Dias, die als eine der schönsten der Insel gilt und sogar über einen kleinen schwarzen Sandstrand verfügt. Sie ist nur zu Fuß zu erreichen. Überhaupt ist der Inselwesten gut für Wanderungen geeignet. Nach einigen wenigen Kilometern stößt man auf die Regionalstraße, der man nun auf der Inselnordseite weiter folgt. |
![]() Fajã do Ouvidor (Foto: Eichner-Ramm) Fajã do OuvidorDie Regionalstraße führt zunächst oberhalb des kleinen Ortes Toledo und an Outeiro da Cruz vorbei. Es folgt der Ort Santo António. Letzterer gilt zusammen mit Toledo als höchstgelegene Ortschaften von Jão Jorge. Direkt an der Hauptstraße in Santo António liegt eine der bekannten Käsereien der Insel. Größte Ansiedlung im Norden von São Jorge ist – der Name lässt es vermuten – Norte Grande. Oberhalb der Freitreppe in Norte Grande steht die Kirche Nossa Senhora das Neves. An der Kirche zweigt die Serpentinenstraße hinunter zur Fajã do Ouvidor ab. Sie wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Zwischen schwarzem Lavagestein werden Kartoffeln, Mais, Bohnen und der berühmte Vinho de Cheiro angebaut. Die Straße passiert einige schöne Aussichtspunkte und endet an einem beschaulichen kleinen Fischerhafen, der lange Zeit die einzige Möglichkeit war, im Norden anzulegen. Die Fajã do Ouvidor ist eine der wenigen, die noch dauerhaft bewohnt wird. Auch werden einige der Häuser als Feriendomizil vermietet. Von hier aus lassen sich per Boot einige Grotten in den Lavafelsen der Küste sowie die benachbarte Fajã do Alem erreichen.Norte Pequeno und Fajã dos Cubres![]() Blick auf die Fajã dos Cubres mit ihrem See (Foto: ATA / Associação de Turismo dos Açores) Die Regionalstraße führt durch ein Dickicht aus Kryptomerien und Baumheide weiter parallel zur Küste noch einige Kilometer ostwärts. In Ribeira da Areia gibt es einen Aussichtspunkt über die Küste und einen Felsbogen. Unterhalb des Straßendorfes liegt die gleichnamige kleine Fajã. In Norte Pequeno sind die Fassade der Kirche São Lázaro aus dem 18. Jahrhundert und die angrenzende Heilig-Geist-Kapelle sehenswert, s heißt es im offiziellen Inselführer. Außerdem lässt sich von hier aus mit dem Fahrzeug »eine der schönsten Fajãs von São Jorge« erreichen: die Fajã dos Cubres. ![]() Alternative durch das HochlandWer Norte Pequeno und die Haupt-Nord-Süd-Verbindung nach Calheta aussparen möchte, kann wenige Kilometer östlich von Norte Grande auf eine steile Schotterpiste abbiegen und durch das Hochland westwärts fahren. Mit einem soliden und robusten Wagen sollte das kein Problem sein. Die Piste führt entlang der Picos das Brenhas, do Areeiro, da Esperânca – mit 1053 Metern höchster Berg der Insel –, do Carvao und das Calderinhas durch Weideland und vorbei an einsamen Gehöften und endlosen Hortensienhecken. Die Panorama-Route, die sich übrigens auch für eine Wander anbietet, stößt bei Beira wieder auf die Insel-Hauptstraße. Beira ist Sitz der ersten portugiesischen Milchkooperative, der 1927 gegründeten Cooperativa Leitaria da Beira. Noch heute wird von hier der schmackhafte São-Jorge-Käse produziert. Besichtigungen sind möglich. Wer mag, kann auch nur einen Teil der Panorama-Strecke fahren und über die Straße E 3 südwärts in Richtung Urzelina abbiegen.UrzelinaHält man sich an der Hauptkreuzung oberhalb von Velas rechts, kann man auf der Regionalstraße den Inselsüden erkunden. Oberhalb von Velas lohnt der Stopp an dem Aussichtspunkt, denn von hier bietet sich ein schöner Blick hinunter auf den Inselhauptort und hinüber zur Insel Pico. Beim recht unspektakulären Örtchen Queimada ragt die durch Lava entstandene gleichnamige Landzunge (Ponta da Queimada) ins Meer.![]() Beschaulich: Hafen von Urzelina (Foto: Eichner-Ramm) Kurz darauf zweigt die Straße zum Flughafen auf der großen Küstenebene von Santo Amaro ab. Man passiert die Quinta dos Mistérios und Bauernhäuser, bevor der Ort Urzelina erreicht wird. Kommt man von Norden her über die Bergen auf der kurvigen E 3 herunter nach Urzelina, bietet sich von einem Aussichtspunkt ein schöner Blick auf den Ort, der seinen Namen von einer Flechte hat. Gegründet wurde Urzelina im 16. Jahrhundert, zum Wohlstand kam der Ort durch den Orangenhandel im 18. und 19. Jahrhundert. In einem ehemaligen Lagerhaus an Hafen erinnert eine Landwirtschaftsausstellung daran. Außerdem werden Mühlsteine, Werkzeuge zur Leinenverarbeitung und andere volkskundliche Stücke gezeigt. Der offizielle Inselführer der Tourismusdirektion gibt 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr als Öffnungszeiten an. ![]() ManadasZu den prachtvollsten Gotteshäusern der Azoren zählt die Igreja de Santa Bárbara bei Manadas. Ihr Besuch lohnt unbedingt, denn im Innern ist sie geradezu verschwenderisch dekoriert – mit Schnitzereien an den Altären, üppig mit Motiven des Heiligen Georg und des Heiligen Geistes bemalten Zedernholzdecken sowie prachtvollen Azulejos mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Barbara. Fast schon fühlt sich der Betrachter erschlagen von der Ausstattung. In der Sakristei sind darüber hinaus wertvolle Möbelstücke wie ein mit Intarsien geschmückter Tisch von 1799 zu sehen.![]() Hinter dem hübschen Äußeren der Kirche Santa Bárbara bei Manadas verbirgt sich eine prachtvolle Innendekoration, die zu den schönsten der Azoren zählt (Foto: Eichner-Ramm) Besichtigen kann man in Manadas außerdem die Cooperativa Queijo Curado, wo Besuchern auf Anfrage gerne auch Einblick in die Lagerräume gewährt wird. In hohen Regalen reifen dort etliche runde Käselaiber. In einem kleinen Verkaufsraum kann man den schmackhaften Manadas-Käse auch kaufen. Fajã das Almas und BiscoitosVon Manadas aus kann man auf steilem Sträßchen die Fajã das ALmas am Fuß eines steil abfallenden Hangs erreichen. Hier gibt es die zwei Kapellen Santo Cristo und Senhora das Almas, ein altes Stadttor sowie einige verstreute Häuser. Vor allem aber gibt es hier ein Mikroklima, in dem Bananenstauden und Kaffeesträucher gedeihen. Die Hauptstraße führt mehrere Meter hoch über den fast senkrecht abfallenden Felsen ostwärts. Man passiert den Ort Biscoitos mit der Kirche Nossa Senhora do Socorro aus dem 18. Jahrhundert und hat nach kurzer Zeit den Abzweig hinunter nach Calheta vor sich.CalhetaObwohl es sich bei Calheta um die zweitgrößte Stadt der Insel handelt, macht die rund 1300-Einwohner-Stadt an der Südflanke von São Jorge einen recht beschaulichen Eindruck. Nahe dem Largo do Cais liegt der Hafen, in dem seit dessen Ausbau vor einigen Jahren neben Fischerbooten auch größere Schiffe anlegen können. Die benachbarte, inzwischen geschlossene Koservenfabrik zeugt davon, dass hier einst mit der Verarbeitung von Tunfisch noch Geld verdient wurde.![]() Blick auf das beschauliche Calheta – zweitgrößte Stadt der Insel. (Foto: Eichner-Ramm) Calheta ist überschaubar. Einige Häuser stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Aus der Zeit vor dem schlimmsten Erdbeben, das Calheta 1757 weitgehend in Trümmer legte, sind nur noch wenige Herrenhäuser geblieben. Ein rechtschlichter Bau ist das um 1900 fertiggestellte Rathaus mit seinen blau umrandeten Fenstern. Einen Blick wert ist das Pflaster auf dem Gehweg unmittelbar vor dem ![]() ![]() Fajã GrandeVon Calheta aus führt eine Stichstraße an der Küste entlang zur Fajã Grande. Es gibt einen kleinen Fischerhafen mit Naturschwimmbecken, einige wenige Häuser entlang der Straße sowie Felder und kleinere Weinberge. In einer ehemaligen Windmühle befindet sich eine Bar![]() Küste bei Ribeira Seca (Foto: Eichner-Ramm) Ribeira SecaWill man von Calheta aus in Richtung Inselosten, kann man zunächst an der Küsten entlang bis Ribeira Seca fahren. Der weitläufige Ort erstreckt sich über eine fruchtbare, grüne Hügellandschaft.![]() Fajã dos Vimes
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