Können 10 Millionen Urlauber irren?

Wissenswertes und allgemeine Reiseinfos über die Türkei

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Die Türkei boomt als Urlaubsziel: Rund zehn Millionen Menschen kommen jedes Jahr hierher, davon knapp drei Millionen Deutsche. Türkei-Urlaub ist im Vergleich zu manchem anderen europäischen Reiseziel relativ preiswert. Und obwohl das Land mit 814.578 Quadratkilometern eine beachtliche Größe hat, zieht es die meisten dann doch an die Küsten. Hier findet sich kaum noch eine beschauliche, einsame Bucht. Vielmehr haben sich ehemalige Fischerdörfer zu Touristenmetropolen entwickelt, die an einigen Küstenabschnitten schon fast nahtlos ineinander übergehen.

Vor allem Kombinationen von Flug, Hotel und Ausflügen samt verpflichtendem Besuch in Teppichknüpferei oder Schmuckladen werden häufig zum Schnäppchenpreis auf den Markt geschmissen. Bei diesen Billigst-Offerten kommen die Veranstalter in der Regel durch Verkaufsprovisionen der türkischen Händler oder Subventionen des türkischen Staates auf ihre Kosten. Oft wird vom Urlauber ein Aufpreis verlangt, wenn er auf das Ausflugspaket verzichten möchte – schließlich ist von ihm kein Teppichkauf zu erwarten…

Fischerboote auf der Halbinsel Bodrum









Daten und Fakten

Die Türkei erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 814.578 Quadratkilometer und verfügt über eine Küstenlänge von mehr als 8300 Kilometern. Hauptstadt ist seit 1923 Ankara im Landesinneren mit rund drei Millionen Einwohnern. Größte Stadt ist das schätzungsweise zehn Millionen Einwohner zählende Istanbul mit seiner weltweit einmaligen Lage auf zwei Kontinenten. Weitere Großstädte sind Izmir, auch »Perle der Ägäis« genannt. Etwa zwei Millionen leben hier. Und schließlich hat sich das einstige Fischerdorf Antalya an der östlichen Mittelmeerküste zur Touristen-Hauptstadt gemausert. 45 Prozent der Türkei-Touristen reisen Studien zufolge in die rund 530.000 Einwohner zählende Stadt.

Höchster Berg der Türkei ist der Ararat (Agri Dagi)im äußersten Osten des Landes mit 5165 Metern. Größter Binnensee ist der südlich des Ararat auf 1646 Metern Höhe gelegene Van-See mit einer Fläche von 3675 Quadratmetern. Längster Fluss, der sich von seiner Quelle bei Sivas in weitem Bogen durch das Landesinnere hin zur Mündung westlich der Stadt Samsun ins Schwarzmeer auf 1150 Kilometer erstreckt. Bekannter sind die Flüsse Euphrat (Firat) und Tigris (Dicle), die beide im Osten der Türkei ihren Ursprung haben und nach Süden in Richtung Syrien sowie in den Irak fließen.

Klima und Reisezeit

Das türkische Tourismusministerium wirbt mit dem Begriff »Ganzjahresreiseziel«. An der Ägäis und am Mittelmeer herrscht mediterranes Klima, wobei in den Sommermonaten das Thermometer auf über 30 Grad ansteigen kann und die Wassertemperatur bei durchschnittlich 25 Grad liegt. Bucht auf der Bodrum-HalbinselVon so genanntem pontischen Klima spricht man an der Schwarzmeerküste im Norden des Landes. Bis zu 2500 Millimeter Niederschlag fallen hier pro Jahr, Luft und Wasser sind hier im Sommer etwa 25 Grad warm. Das türkische Inland hat kontinentales Klima mit heißen, trockenen Sommern und kalten, schneereichen Wintern. Wenig bekannt ist die Türkei als Wintersport-Reiseziel, doch es gibt in der nordanatolischen Gebirgskette, im Taurusgebirge sowie in Zentralanatolien und in Ostanatolien einige, wie es heißt, schneesichere Wintersportzentren.

Anreise und Verkehr

Die internationalen Flughäfen Ankara, Istanbul, Izmir, Bodrum-Milas, Antalya und Dalaman werden von vielen verschiedenen Fluggesellschaften von vielen deutschen Flughäfen direkt angeflogen. Weitaus umständlicher und langwieriger, wenn auch nicht unmöglich, ist die Anreise per Auto oder Bahn. Etwa 1800 Kilometer sind es auf der kürzesten Route durch das ehemalige Jugoslawien, 2100 Kilometer misst die Strecke via Österreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Auch ist es möglich, von Venedig oder Brindisi mit der Autofähre überzusetzen. Schiffsverbindungen gibt es außerdem von mehreren griechischen Inseln zur türkischen Küste. Schließlich soll es eine tägliche Bahnverbindung mit dem Balkan-Express von München nach Istanbul geben.

Auf Nebenstrecken können schon mal Schildkröten den Weg kreuzen















Für Fernstrecken bei Reisen im Land stehen entweder Inlandsflüge sowie die Strecken der Türkischen Staatsbahn oder Reisebusse zur Auswahl. Will man Ausflüge rund um den gewählten Urlaubsort nicht selbst mit dem Mietwagen fahren, kann man aus etlichen Bustouren wählen. Für Kurzstrecken bietet sich der recht preiswerte Dolmusch an. Diese Minibusse verkehren auf festgelegten Routen mit festen Haltestellen. Während der Fahrpreis Im Hinterland: Esel vor alter Wasserzisternebeim Dolmusch je nach Strecke feststeht, sollte bei Taxifahrten der Preis ausgehandelt werden – auch wenn die Taxen über einen Taxameter verfügen. Flexibler ist man mit dem Mietwagen allemal, etwa um »über die Dörfer« zu fahren. Auf kleinen Nebenstrecken kreuzt vielleicht sogar eine Schildkröte den Weg oder guckt einem der Esel vom Feld beim Schnappschuss zu.

Die »Blaue Reise«

Bilderbuch-Buchten werden bei der »Blauen Reise« angelaufen Bei Touristen besonders beliebt sind die so genannten »Blauen Reise«. Dabei handelt es sich um zumeist einwöchige Mini-Kreuzfahrten auf traditionellen Gaffelschonern. Diese Gulets bieten je nach Größe sechs bis 24 Personen Platz. Üblicherweise kreuzen die dickbauchigen Holzboote zwischen April und Oktober entlang der Ägäis- und der Mittelmeerküste und laufen verschiedene Badebuchten an. Auch besteht Gelegenheit zu Landgängen. Die Touren starten meist in Antalya, Marmaris oder Bodrum. »Blaue Reisen« lassen sich entweder pauschal über die verschiedensten Reiseveranstalter buchen, oder aber auch als Kurztrips spontan vor Ort.

Zeit und Geld

Noch immer sind die alten türkischen Lira im Umlauf















Im Winterhalbjahr gilt in der Türkei die Osteuropäische Zeit, es ist also eine Stunde später als in Deutschland. Im Sommer von Ende März bis Ende Oktober ist die Türkei zwei Stunden weiter. Ungewohnt ist der Umgang mit der Türkischen Lira (TRL). Obgleich zum 1. Januar 2005 seitens der türkischen Regierung sechs Nullen gestrichen wurden, sind noch immer die alten Scheine im Umlauf und gültig – man denkt sich einfach die Nullen weg. Aktueller Kurs (Stand 16. September 2005) der »Neuen Türkischen Lira (Yeni Türk Lira)« zum Euro: 1.000.000 TRL entspricht etwa 0,60 Cent; ein Euro entspricht rund 1.635.437 TRL. Meist ist es günstiger, erst in der Türkei zu wechseln: in Banken, in offiziellen Wechselstuben oder aber mit der EC-Karte direkt am Geldautomaten. Die gängigen Kreditkarten werden in den Urlaubszentren akzeptiert. Tauschquittungen sowie Belege bei größeren Einkäufen sollte aufgehoben werden.

Türkische Eigenheiten

Handeln um den Preis einer Ware oder Dienstleistung ist in der Türkei gang und gäbe. Gefeilscht werden darf und soll auf Märkten, in Souvenirshops und in Fabriken (Teppiche, Schmuck etc.) sowie bei längeren Taxifahrten. Nicht üblich ist das Handeln in Kaufhäusern oder Man(n) trifft sich im Café zum PlauschSupermärkten. Ein ganz besonderer Genuss für Körper und Geist ist das Hamam, das türkische Dampfbad. Seine Tradition reicht bis ins Mittelalter zurück, als der Islam strenge Reinigungsvorschriften verlangte. Frauen und Männer besuchen getrennte Hamam. Insbesondere an der Ägäis-Küste fällt in den Souvenirshops ein gläsernes Schmuckstück in Blau und Weiß auf: Der Boncuk gleicht einem Auge und soll vor dem bösen Blick schützen.

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Yalikavak auf der Halbinsel Bodrum
















Geografie

Gleich zwei Kontinenten – Europa und Asien – kann die Türkei zugeordnet werden. Der Bosporus und die Dardanellen-Meerenge trennen die beiden. Im Norden erstreckt sich in etwa parallel zum Schwarzen Meer die nordanatolische Bergkette, im Süden verläuft das Taurusgebirge. Das Land ist aufgeteilt in sieben Regionen (Marmara, Ägäis, Mittelmeer, Inneranatolien, Südostanatolien, Schwarzes Meer und Ostanatolien), die wiederum in 81 Provinzen unterteilt sind. Die Türkei ist gleich von vier Meeren umgeben: Schwarzes Meer, Marmara Meer, Ägäis und Mittelmeer.

Mittelmeer-Küste

Die Mittelmeerküste erstreckt sich entlang des Taurusgebirges von Antakya im Osten Alanya, Side und Antalya bis Kemer, Kas und Fethiye im Westen. Lange Strände, Buchten, antike Ruinenstätten und bekannte Ferienzentren prägen diesen Küstenstrich. Die Mittelmeerregion gliedert sich in die Kilikische Küste mit steil zum Meer hin abfallenden Felsklippen, die Türkische Riviera mit langen Stränden und einer ausgeprägten touristischen Infrastruktur, sowie in die Lykische Küste mit kleinen, malerischen Buchten, Olivenhainen und antiken Stätten wie etwa den lykischen Felsengräbern bei Fethiye.

Ägäische Küste

Viele kleine Buchten, vorgelagerte Inseln und Halbinseln – unter anderem die Halbinsel Bodrum –, Zeugnisse der Antike wie zum Beispiel die unter den Römern größte Stätte der Antike, Ephesos (Foto: Kultur- und Tourismusministerium), sowie die berühmten, schneeweißen Antike Stätte: Ephesos (Foto: Kultur- und Tourismusministerium)Sinterterrassen und Thermalquellen von Pamukkale im Hinterland prägen die Ägäische Küste. Diese reicht von Fethiye im Süden über die Stadt Izmir bis nach Canakkale im Norden. In nahezu jedem Reiseprospekt wirbt ein Foto der berühmten Bucht von Ölüdeniz, einer malerischen Lagune mit feinstem, weißen Sandstrand und in allerlei Blau- und Türkis-Tönen schimmernden Meer für den landschaftlichen Reiz dieses hügeligen Küstenabschnitts.

Metropole auf zwei Kontinenten: Istanbul (Foto: Kultur- und Tourismusministerium)














Marmara-Meer

Das Marmara-Meer stellt im Norden der Türkei die Grenze von Europa und Asien dar. Über die Dardanellen ist es mit dem Mittelmeer und über den Bosporus mit dem Schwarzen Meer verbunden. Am Bosporus liegt die größte Stadt der Türkei: Istanbul (Foto: Kultur- und Tourismusministerium). Die bekanntesten Symbolträchtig: Trojanisches Pferd (Foto: Kultur- und Tourismusministerium)geschichtlichen Spuren finden sich auf dem Ruinenfeld von Troja (Foto: Kultur- und Tourismusministerium), südlich von Canakkale an der Mündung der Dardanellen-Meerenge ins Mittelmeer. Als sehenswert gilt die südöstlich des Marmara-Meeres etwa 30 Kilometer im Landesinnern gelegene frühosmanische Hauptstadt Bursa mit ihrem Stadtkern. Nördlich des Marmara-Meeres liegt der europäische Teil der Türkei. Diese Region nennt sich Thrakien. Im Marmara-Meer liegen die Prinzeninseln, einst Exilstätten byzantinischer Prinzen, sowie die Ayvalik-Inselgruppe.

Schwarzmeer-Küste

Toutistisch noch wenig erschlossen und überwiegend bei Individualreisenden beliebt ist die rund 2000 Kilometer lange Schwarzmeer-Küste, die die nördliche Grenze der Türkei markiert. Die Küstenregion mit ihren Sandstränden wird vom anatolischen Hinterland durch das Kaçkarö und das Schwarzmeer-Gebirge getrennt. Die Schwarzmeer-Region lockt mit viel Natur, aber auch kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten, etwa mit byzantinischen Kirchen, georgischen Klöstern oder genuesischen Burgen. Aus dem 14. Jahrhundert stammt etwa das Felsenkloster Sumela im Maçka-Altindere-Nationalpark bei Trabzon, das wie ein Adlerhorst hoch oben an der Felswand »klebt«. An der östlichen Schwarzmeer-Küste empfehlen offizielle Tourismus-Broschüren zum Beispiel die Wasserfälle von Erfelek, das Ikonenmuseum von Sinop und das Tee-Zentrum Rize für einen Besuch.

Darf bei keiner Rundfahrt fehlen: Kalksteinbassins von Pamukkale (Foto: Kultur- und Tourismusministerium)


















»Tanzende Derwische«

Das riesige Inland der Türkei – Anatolien – bietet dem entdeckungsfreudigen Urlauber viele landschaftliche und kulturhistorische Sehenswürdigkeiten. Im Rahmen organisierter Rundreisen werden zumeist die Kalksteinbassins von Pamukkale (Foto: Kultur- und Tourismusministerium), die einstige Hauptstadt des seldschukischen Reiches, Konya, sowie Fahrten nach Kappadokien angeboten. Kaum im Programm ist dagegen das dünn besiedelte Ost- und Südostanatolien. In Konya, südlich von Ankara gelegen, soll einst der Apostel Paulus missioniert haben. Das Mevlana-Kloster von Konya gilt als das religiöse Zentrum des hier begründeten Mevlana-Ordens, bekannt als die »Tanzenden Derwische«.

Kappadokien

Die einzigartige und außergewöhnliche Landschaft von Kappadokien (Foto: Kultur- und Tourismusministerium) liegt im Südosten der zentralanatolischen Hochebene, zwischen den Städten Ürgüp und Nevsehir. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden hier aus dem Tuffgestein bizzarre Felskegel-Gebilde, die schon etwa im 4. Jahrhundert als unterirdische Städte genutzt wurden. Mehr als 100 davon soll es geben. Derinkuyu ist die bislang Faszinierende Felsformationen: Kappadokien (Foto: Kultur- und Tourismusministerium)größte bekannte unterirdische Stadt Kappadokiens. Bis zu acht Stockwerke reichen hier bis in eine Tiefe von zirka 40 Metern in das Vulkangestein hinein. Wissenschaftler vermuten, dass es weitere zehn Stockwerke gibt. Im Nationalpark Göreme, gelegen in einem Talkessel mit Dutzenden Felskegeln, auch »Feenkamine« genannt, findet man zahlreiche Kirchen und Klosteranlagen im Innern freistehender Kegel und in Felswänden. Die älteste dieser Höhlenkirchen stammt aus dem 5. Jahrhundert. Weil ihre Architektur und Ausstattung mit farbenfrohen Fresken so einzigartig ist, wurden sie zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt.

Südostanatolien

Ein im wahrsten Sinne des Wortes »biblisches Alter« haben die in Südostanatolien gelegenen Stätten. Im so genannten Zweistromland zwischen Euphrat (Firat) und Tigris (Dicle) wechseln sich hohe Berge mit steppenhaften Ebenen und grünen Flusstälern ab. Der Berg Ararat (Agri Dagi) ist nicht nur höchste Erhebung der Türkei, sondern hier soll laut Im Landesinneren der Türkei: Ishakpasa-Palast in Ostanatolien (Foto: Kultur- und Tourismusministerium)Schöpfungsgeschichte die Arche gelegen haben. Mannshohe Götterstatuen markieren südlich von Sanliurfa eine ehemalige Kultstätte aus der Zeit um 60 bis 30 vor Christus am Berg Nemrut. Die Umgebung des 2150 Meter hohen Berges ist Nationalpark und Weltkulturerbe. Die Stadt Diyarbakir, knapp 200 Kilometer westlich des Van-Sees, dem zweitgrößten Binnensee der Türkei, verfügt über eine der längsten Stadtmauern der Welt, heißt es. Sie besteht aus dreifachen, schwarzen Basaltsteinen und zählt 16 Haupttürme und fünf Tore. Südöstlich von Diyarbakir liegt Mardin, eine Provinzhauptstadt mit langer christlicher Geschichte. Sehenswert ist das nahe gelegene Kloster Deir Zaferan, eines der wenigen Klöster im Tur Abdin, die noch bzw. wieder in Betrieb sind.

Informationen:

Nähere Informationen über die Türkei gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Reiseportal des türkischen Ministeriums für Tourismus
Homepage des Kultur- und Tourismus-Ministeriums

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