Südwestaustralien: Natur-Wunder und Wunder der Natur

Bäume, Blumen und Bäche, Höhlen, Dünen und Küste /
Wissenswertes über die Nationalparks und State Forests

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Der Südwesten Westaustraliens geizt nicht an »Natur-Wundern« , wie es in einem Faltblatt des Department of Conservation and Land Management treffend formuliert ist. Mehr als vier Millionen Hektar ökologisch sensibler Land- und Wasserflächen stehen unter Schutz. Von den insgesamt rund 90 National- und Conservationparks im riesigen Bundesstaat Westaustralien liegen mehr als 30 südlich bzw. südöstlich der Hauptstadt Perth. Hinzu kommen noch etliche State Forests und so genannte Recreation Sites.

Die Ausweisung neuer sowie die Vernetzung bestehender Schutzgebiete wird offiziellen Angaben zufolge forciert. Ein Beispiel: Die bestehenden Nationalparks Shannon, Walpole-Nornalup und Mount Frankland sollen um vier neue Nationalparks erweitert werden – weitere Forstgebiete sollen zu 30 neuen Nationalparks in den Southern Forests umgewandelt werden. Ende August 2004 gab die Westaustralische Umweltministerin Judy Edwards in einer Pressemitteilung die neu erweiterten Grenzen dieser Walpole Wilderness Area zwischen Denmark und Walpole bekannt. Zusammen 95.000 Hektar alten Karri- und Jarra-Waldes wurden mit aufgenommen, die geplanten neuen Nationalparks sind: Mount Roe, Mount Lindesay, Mount Frankland South und Mount Frankland North.

Natur-Wunder / Wunder der Natur

Die schutzwürdigen und absolut sehenswerten »Natur-Wunder« reichen von imposanten Kalksteinhügelketten, die von geheimnisvollen Höhlen durchzogen sind, bis hin zu majestätischen, uralten Wäldern, von kristallklaren Bächen und Wasserläufen in üppig grünen Tälern bis hin zu beeindruckenden Küstenkliffs. Abgerundet werden diese Wunder der Natur von einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren. Insbesondere die Zeit der Wildblumenblüte im Frühling (September bis November) sowie der Zug der Buckelwale vor den Küsten des Südwestens zwischen Mai und November Blüte im Walpole-Nornalup Nationalparkbieten sich für eine Reise in dieses Gebiet des Kontinents an.

Mehr als 80 Prozent der im Südwesten wachsenden zirka 5000 Blütenpflanzen sind endemisch, kommen also nur hier vor. Auch Wälder mit den Eukalyptusarten Karri, Jarrah, Red Tingle und Tuart oder die hohen Grasbäume der Gattung Kingia wird man woanders nicht finden. Ähnlich sieht es in der Tierwelt des Südwestens aus. Auf dieses Gebiet beschränkt sind zum Beispiel der Ameisenbeutler (Numbat) oder der kleine Honigbeutler bei den Säugetieren sowie einige Vogelarten und Insekten. Einiges Wissenswertes sei in den folgenden Kurzbeschreibungen der Nationalparks und State Forests näher erwähnt.

Leschenault Peninsula Conservation Park

Leschenault Inlet nördlich von Bunbury (Foto: Tourism Western Australia)















Der Leschenault Peninsula Conservation Park liegt an der gleichnamigen Lagune, die sich nördlich an die Koomana Bay von Bunbury anschließt. Das Areal hat eine reiche Tierwelt – allein 60 Vogelarten (Foto: Tourism Western Australia) wurden geählt. Nicht nur deretwegen sollte der Naturfreund ein Fernglas dabei haben. Denn im Süden und auf der Westseite der Halbinsel lassen sich Delfine beobachten.

Tuart Forest National Park

Das Departement of Conservation and Land Management (CALM) bezeichnet den Tuart Forest National Park auf ihrer Homepage als »einen der ganz besonderen Orte im Südwesten«. Die großen Tuart-Bäume (Eucalyptus gomphocephala) wachsen nur auf küstennahem Kalgstein 200 Kilometer nördlich und südlich von Perth. Der 1987 deklarierte Tuart Forest National Park liegt nordöstlich von Busselton und schützt auf 2049 Hektar den größten verbliebenen reinen Tuart-Wald der Welt. Einige der Bäume sind mehr als 33 Meter hoch und haben einen Umfang von etwa 10 Meter. Zahlreiche isolierte Pflanzenarten, darunter Pilze, gedeihen hier.

Verschiedene Spezies Wasservögel brüten in den Feuchtgebieten und elf Spezies an Raub- und Nachtvögeln sind als Parkbewohner bekannt. Schließlich schützt der Nationalpark Westaustraliens größte verbliebene Wildpopulation des gefährdeten Ringtail-Possums. Durch das Waldgebiet führen Der Südwesten ist bekannt für seine wunderschönen Wildblumenlütenverschiedene »Scenic Drives« sowie ein markierter Wanderweg mit 1,5 Kilometern Länge, der am Layman Picknick-Platz beginnt. Empfohlen wird der rund einstündige Spaziergang am Abend als »Possum Night Spotlighting Trail«, denn dann bestehen gute Chancen, die tagscheuen Bewohner des Tuart Waldes im Licht der Taschenlampe zu entdecken. Reflektoren entlang des Weges dienen dabei der Orientierung.

Leeuwin-Naturaliste Nationalpark

Vom Cape Naturaliste, 261 Kilometer von Perth, bis zum Cape Leeuwin, dem südwestlichsten Zipfel Australiens, erstreckt sich der Leeuwin-Naturaliste Nationalpark – eine faszinierende Küsten- und Waldlandschaft mit rauen, zum Teil unzugänglichen Küstenabschnitten, schönen Buchten und Stränden, faszinierenden Granitfelsformationen wie etwa dem Canal Rock und mehr als 300 Tropfsteinhöhlen. Letztere zählen wegen der Fossilien, die hier gefunden wurden – darunter von Beutelwölfen – zu den ältesten und wertvollsten archäologischen Fundstätten Australiens. Verschiedene Höhlen sind beleuchtet und zugänglich, auf eigene Faust kann man die unbeleuchtete Calgardup Cave oder die Giants Cave erkunden.

Blick auf die Küste des Leeuwin-Naturaliste-Nationalparks. Hier beim Cape Leeuwin
















Der Boranup Forest ist Teil des Leeuwin-Naturaliste Nationalparks. Dabei handelt es sich um einen nach intensiver Holzwirtschaft (bis etwa 1913) regenerierten Karri-Wald, der hier auf kalkhaltigem Sandboden, mehr als 100 Kilometer östlich des Haupt-Karri-Gebietes, wächst. Karris, die dritthöchsten Bäume der Welt, bevorzugen sonst roten Lehmboden und werden 60 Meter und mehr hoch. In diesem Gebiet wachsen auch viele Grasbäume. Wildblumen, Orchideen, Banksien, Akazien und andere zählen zu den botanischen Bewohnern des Leeuwin-Naturaliste Nationalparks. Die Tierwelt ist unter anderem mit rund 200 Vogelarten, Fuchskusus, Honigbeutler und Dickschwanz-Beutelmäusen vertreten. Jährliches Highlight ist der Zug der Buckelwale und der Südlichen Glattwale, die im Juli an der Küste nordwärts in ihre Paarungsgründe und im Oktober/November wieder gen Süden ziehen. Weitere Infos zum Leeuwin-Naturaliste Nationalpark gibt es auf der Globetrotter-Seite mit dem Titel: Wale, Wein und Wälder: Vom Cape Naturaliste zum Cape Leeuwin.

Beedelup Nationalpark

Rund 1500 Hektar dichten Karriwald sowie Mischwald aus Karri und Marri bzw. Jarrah und Marri umfasst der Beedelup Nationalpark westlich von Pemberton. Es handelt sich um alte Wälder, die mehr als 750 Millimeter Regen pro Jahr sowie roten Lehmboden benötigen. Karris (Eucalyptus diversicolor) können mehr als 90 Meter hoch werden. Sehenswert, vor allem nach Regenfällen, sind die Beedelup Falls, eine Reihe von Felskaskaden, sowie ein »Walk Through Tree«, ein 75 Meter hoher und etwa 400 Jahre alter, mächtiger Karri-Baum. Seinen Namen hat der Nationalpark von dem Wort »beedja«, was in der Sprache der Nyoongar Aboriginal People soviel wie »schlafen« bedeutet. Der Beedelup Nationalpark liegt am »Karri Forest Explorer«-Tourist-Drive, der auf der Globetrotter-Seite mit dem Titel »Pemberton: Mit Auto oder Tram zu den Baumriesen« beschrieben wird.

Warren Nationalpark

Der »Karri Forest Explorer«-Tourist-Drive führt auch durch den Warren Nationalpark (11 Kilometer von Pemberton an der Old Vasse Road). Auf 3000 Hektar Fläche wächst hier prächtiger, unberührter Karri-Wald entlang des Warren-River-Tals. Von der Old Vasse Road zweigt der »Heartbreak Trail« ab, der mal parallel des Warren River, mal hoch über demselben durch den Nationalpark Dave Evans Bicentennial Tree im Warren Nationalparkführt. Der stellenweise steile Track wurde von Hand angelegt, um den »fire fighters« einen Zugang zum Fluss zu ermöglichen. Die ungeteerte Strecke ist nicht für Caravans geeignet. Sehenswert im Warren Nationalpark ist der Dave Evans Bicentennial Tree, einer von drei »fire lookout trees« in der Pemberton-Region. Mit seiner Aussichtsplattform auf 75 Metern über Grund gilt er als höchster Baum-Lookout der Welt.

Big Brook Forest

Ebenfalls am »Karri Forest Explorer«-Tourist-Drive gelegen ist der Big Brook Forest, ein nach einem Brand 1930 auf rund 2000 Hektar nachgewachsener Karri-Wald. 1986 wurde der Big Brook Dam angelegt. Der Stausee sichert nicht nur die Wasserversorgung der Region, sondern ist auch bevorzugtes Ziel zum Angeln und Baden. In der Nähe befinden sich zudem ein Arboretum mit Bäumen aus aller Welt sowie Wanderwege, die zu heimischen Warren Zedern und einem 300 Jahre alten Karri-Giganten führen.

Glouchester Nationalpark

Papageien im Glouchester Tree Nationalpark
















Bekannt ist der Glouchester Nationalpark, drei Kilometer westlich von Pemberton, vor allem durch den Glouchester Tree, einen 1947 als »fire lookout« angelegter Karribaum, dessen Aussichtsplattform sich in rund 60 Metern Höhe befindet und erklommen werden kann. Der Stamm des Glouchester Tree hat einen Umfang von bis zu 7,3 Metern. Der Waldarbeiter Jack Watson hatte seinerzeit mit Kletter-Boots und Gurt den mächtigen Baum bis auf 58 Meter erklommen – für Auf- und Abstieg benötigte er nur sechs Stunden. Das gilt laut Homepage des Departement of Conservation and Landmanagement (CALM) in Forstkreisen noch heute als eine der größten Leistungen Der Nationalpark, der seinen Namen vermutlich vom Duke of Glouchester erhalten hat, beherbergt Karri- und Jarrah-Wald, den Besucher auf verschieden langen Wegen durchstreifen können. Ebenfalls im Nationalparkgelände liegt »The Cascades«, ein natürlicher Pool, an dem ein Bach über Felskaskaden plätschert.

Northcliffe Forest Park

Der Idee von George Gardner und Archie Jackson ist es zu verdanken, dass die Gemeinde Northcliffe 1985 damit begann, angrenzend an den Ort ein Wald-Reservat anzulegen, in dem Einheimische wie Gäste heute eine Mischung aus Karri-, Marri-, Jarrah- und Casuarina-Wald sowie mit Küsten-Sumpf-Vegetation Blüte eines Eukalyptusbaumesgenießen können. Im Frühling fasziniert entlang des Gardner River ein Meer von Wildblumen. Zu den Pflanzen, die im Northcliffe Forest Park wachsen, zählen agonis, melaleuca, kunzia und acacia sowie bossia, crowea, mpmelea, leucapogon, beaufortia und hovea. Neben black cockatoos, elusive bandicoot und phascogaleskann man im Park weitere Vogelarten wie western rosella, golden whistler oder robin red breast sehen und vor allem hören. Eher schwer zu sehen sind bob-tail goanna, startled kangaroo, tiger snake oder murid rat. Auf der Globetrotter-Seite über die Walpole-Region sind Wanderwege im Northcliffe Forest Park beschrieben.

D‘Entrecasteaux Nationalpark

Seine Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit zeichnen den D‘Entrecasteaux Nationalpark an der Südküste aus. Er erstreckt sich über rund 130 Kilometer von Black Point im Westen bis Long Point kurz vor Walpole im Osten und reicht zwischen fünf und 20 Kilometer ins Landesinnere hinein. Einige Tracks führen an die Küste, für Wagen ohne Allrad sind aber nur Windy Harbour und Salmon Beach beim Point D‘Entrecasteaux (mehr dazu auf der Globetrotter-Seite zur Walpole-Region) sowie Broke Inlet zugänglich. Spektakuläre Küstenkliffs, Strände, Wanderdünen, üppige Wildblumen- und Heideflächen sowie Bereiche von Karriwäldern sind die landschaftlichen Merkmale. Flüsse wie der Warren, der Donnelly und der Shannon verlaufen durch den Nationalpark und münden im Southern Ocean. Während direkt im Küstenbereich Sanddünen und Heideland das Bild prägen, finden sich weiter im Landesinnern Seen und Feuchtgebiete. Der Lake Jasper gilt als größter Frischwassersee in der südlichen Hälfte Westaustraliens. Beeindruckend ist die Yeagarup Dune, eine imposante, zehn Kilometer lange Wanderdüne.

Zusammen mit dem Shannon Nationalpark umragt der D‘Entrecasteaux Nationalpark das Broke Inlet, einen der größten Meeresarme Westaustraliens, der sich noch dazu im Laufe der Zeit nicht wesentlich verändert hat. Mit dem Meer verbunden ist das Broke Inlet durch einen schmalen Kanal, der durch einen hohen Kamm vom Wind aufgetürmter Sanddünen führt. Auf flachem Gneis-Gestein haben sich vor der Küste mehrere kleine Inseln gebildet. Zu den geologisch interessantesten Plätzen des Nationalparks zählen die Basalt-Säulen westlich von Black Point. Vor zirka 135 Millionen Jahren nach langsamem Erkalten eines Lava-Pools formten sich diese hexagonalen Säulen.

Shannon Nationalpark

Für seine beeindruckenden Karri-Wälder ist der Shannon Nationalpark bekannt, doch was ist ein »snottygobble«, warum verbringt die Shannon Elritze den Sommer in einem schlammigen Erdloch, welche Bäume helfen bei der Orientierung und was machen Quokkas hier so weit von Rottnest Island entfernt? Insgesamt stehen im Shannon Nationalpark einschließlich des gleichnamigen Flusslaufs 53.500 Hektar unter Schutz. Das Gebiet war bis etwa 1940 weitgehend unberührt, dann entstand eine Sägemühle und ein kleiner Holzarbeiterort, an den heute nur noch Reste nahe der Camping Area erinnern. Zum Nationalpark wurde das Gebiet im Dezember 1988 erklärt. Antworten auf die Fragen sowie Einblicke in den Karri-Wald bekommen Interessierte auf dem 1996 auf einstigen Forstwegen angelegten »Great Forest Tree Drive« – entweder anhand der Infotafeln am Wegesrand oder aus dem Schnitt durch den Stamm eines BaumriesenAutoradio. Ist die entsprechende Frequenz eingestellt, kommen die passenden touristischen Erläuterungen aus dem Äther.

Start- und Zielpunkt »Great Forest Tree Drive« ist rund 50 Kilometer südöstlich von Manjimup. Eine Schleife des 48 Kilometer langen Scenic Drives führt nördlich, die andere südlich des South West Highway durch alten Karri-Wald, Schilf- und Heideland sowie felsiges Gelände.

Verraten seien an dieser Stelle die Antworten auf oben genannte Fragen. Beim »snottygobble« handelt es sich um einen schmalen Baum der Southern Forests, dessen weiche, fleischige Frucht eine Gelee-artige Konsistenz annimmt, wenn sie überreif auf den Boden fällt. Als Millionen Jahre alte Spezies jener Zeit, als Australien Teil des gigantischen Kontinents Gondwana war, gilt die Shannon Elritze. Dieser Fisch gräbt sich, wenn in der trockenen Jahreszeit der Shannon kaum noch Wasser führt, in ein feuchtes Schlammloch ein und wartet darauf, dass sich das Bachbett nach Winterregenflällen wieder füllt.

Wanderer, die von den so genannten »reference trees« wissen, dürften im Nationalpark nicht die Orientierung verlieren. 1924 wurde mit Hilfe eines Gitters aus markierten Bäumen der Südwesten kartografiert. Nicht nur auf Rottnest Island zuhause: Quokkas leben auch im Shannon Nationalpark (Foto: Tourism Western Australia)An den Knotenpunkten des 1 Meile auf 1 Meile-Gitters wurden die Referenzbäume markiert. Einige sind noch heute zu finden. Auf dem Festland Australiens schrumpfte der Lebensraum der Quokkas (Foto: Tourism Western Australia), eine Wallaby-Art, durch die Besiedlung und das Einschleppen von Füchsen auf nur wenige isolierte Gebiete. Eines davon ist der Shannon Nationalpark. Hier finden die kleinen Beuteltiere dicht bewachsenes Gelände mit Bachläufen und Feuchtflächen.

Mount Frankland Nationalpark

Der knapp 31.000 Hektar große Mount Frankland Nationalpark ist Teil der neuen Walpole Wilderness Area, deren Grenzen im August 2004 offiziell benannt wurden. Der Mount Frankland Nationalpark liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Walpole. Teile von ihm sind rau, wild und nur schwer zugänglich. An den Haängen des gleichnamigen Berges dominiert Granitgestein. Fernhook Falls im Mount Frankland Nationalpark (Foto: Tourism Western Australia)Sehenswert sind unter anderem die Fernhook Falls (Foto: Tourism Western Australia) Der Park beherbergt eine vielseitige Vegetation. Neben Karri-Bäumen wachsen hier unter anderem auch »red flowering gum« (Eucalyptus ficifolia). Das Departement of Conservation and Land Management (CALM) führt auf seiner Homepage unter dem Stichwort Mount Frankland Nationalpark eine umfassende Liste an Vogelarten auf, die hier zu finden ist – von diversen Papageien Kakadus und Sittichen über nahtaktive Eulen und verschiedene Kuckucksarten, etliche Singvögel und Schwalben bis hin zu Raben und einigen wenigen Raubvögeln. Als beste Zeit zur Vogelbeobachtung wird der Frühling und frühe Sommer empfohlen.

Walpole-Nornalup Nationalpark
Walpole Wilderness Area

Vielseitige Naturerlebnisse bietet der Walpole-Nornalup Nationalpark dem Besucher. Das annähernd 20.000 Hektar große Schutzgebiet liegt in der regenreichsten Ecke Westaustraliens und umfasst verschiedene Vegetations- und Landschaftsformen. Haushohe Karri- und Tingle-Wälder, küstennahes Heideland und Feuchtgebiete, dazu eine raue Küste mit friedlichen Lagunen und einigen Bächen und Flüssen. Am bekanntesten ist der Park indes wegen der stattlichen Giant Tingle Tree im Walpole-Nornalup NationalparkRed Tingle-Bäumen (Eucalyptus jacksonii), die nur hier wachsen. Ihre Stämme können einen Umfang von 20 Metern erreichen. Sie zählen zu den zehn größten Pflanzen der Welt. Der Begriff »tingle« stammt aus der Sprache der Aboriginal People, »red« kommt von ihrem oft purpurroten Holz. Touristisches Highlight des Nationalparks ist der Tree Top Walk im Valley of the Giants. Mehr darüber und zu den weiteren Attraktionen der Region gibt es auf der Globetrotter-Seite mit dem Titel: »Walpole: Spaziergang in den Baumwipfeln im Tal der Giganten (Valley of the Giants)«.

Tree Top Walk im Valley of the Giants: Walpole-Nornalup Nationalpark
















Der Walpole-Nornalup Nationalpark, der Shannon und der Mount Frankland Nationalpark werden miteinander verknüpft und bilden zusammen mit vier weiteren geplanten Nationalparks sowie mit dem angrenzenden D‘Entrecasteaux Nationalpark die Walpole Wilderness Area – ein Schutzgebiet mit zusammen rund 500.000 Hektar. Die Planungen sehen vor, insbesondere Ökotouristen neue Attraktionen in den Southern Forests zu bieten. So sollen Wander- und Radfahrwege ausgebaut, bestehende Einrichtungen komplettiert und ein neues Karri-Tingle Discovery Center entwickelt werden.

Weitere Nationalparks

Darüber hinaus gibt es noch den William Bay Nationalpark und den Porongurup NP sowie weitere kleinere Parks an der Küste bis östlich von Esperance sowie die beiden flächenmäßig größeren und bekannteren Nationalparks Stirling Range und Fizgerald River nördlich und nordöstlich von Albany.

Park-Pässe

Für den Besuch einiger Nationalparks und Conservation Areas wird Eintritt verlangt. Ein Tagespass kostet pro Auto mit bis zu acht Personen 9, pro Motorrad 3 und pro Passagier im Bus 3,40 Australische Dollar. Wer plant, mehrere Parks zu besuchen, für den dürfte sich einer der folgenden Park-Pässe lohnen. Der Holiday Pass erlaubt den mehrfachen Zugang in alle Parks für einen Zeitraum von bis zu vier Wochen und kostet pro Wagen 22,50 Dollar. Der Annual Local Park Pass für 17 Dollar erlaubt ein Jahr lang den mehrfachen Zugang zu einem Nationalpark bzw. zu einer Gruppe Nationalparks. Mit dem All Parks Annual Pass à 51 Dollar kann man alle Parks ein Jahr lang besuchen. Ein Jahr lang Zutritt in alle Parks sowie ein Jahres-Abo des Magazins »Landscope« erhalten Inhaber des Gold Star Passes, der 73 Dollar kostet. Erhältlich sind die Pässe in einigen Parks, in ausgewählten Besucher-Informationen oder direkt auf der Homepage des Departement of Conservation and Land Management (Link siehe unten). Nicht in den Pässen enthalten sind die Eintrittsgelder für den Valley of the Giants Tree Top Walk sowie für Penguin Island und Monkey Mia Visitor Centre. Wer in den Nationalparks campieren möchte, muss die entsprechende Gebühr zusätzlich einkalkulieren.

Informationen:

Nähere Informationen über die Nationalparks im Südwesten gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:
Western Australia Tourism
Departement of Conservation and Land Management (CALM) umfangreiche Infos über
die Parks, Flora und Fauna sowie Park-Pässe
Travel Downunder Kurz-Informationen zu den verschiedenen Nationalparks und Orten im Südwesten


Folgende Literatur sei zur intensiveren Lektüre empfohlen (Auswahl/Quellen):
»Der große Atlas der Australischen Nationalparks«
herausgegeben von Ron und Viv Moon, 2000, Könemann Verlagsgesellschaft (dt. Ausgabe)
»Reiseführer Natur Australien«
von Brigitte Fugger und Wolfgang Bittmann, 1998,
BLV Verlagsgesellschaft

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