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Im Vergleich zum zumeist sonnigen und relativ trockenen Süden der Insel La Gomera präsentiert sich der Inselnorden eher feucht und fruchtbar. Die Vegetation in den Tälern und im Nationalpark Garajonay ist von Niederschlägen und Nebelwolken geprägt. Die meisten Touristen im Norden Gomeras nehmen in Vallehermoso oder in Hermigua Quartier. Im folgenden stellt die Redaktion der Globetrotter-Seiten eine Rundtour durch den Inselnorden vor, die sich am flexibelsten mit dem Mietwagen realisieren lässt. Start- und Zielort ist das Valle Gran Rey. Wer ausreichend Zeit mitbringt, sich nicht zu lange an den einzelnen Stationen aufhält oder gar eine Zwischenübernachtung einlegt, kann auch eine große Runde via San Sebastián de La Gomera drehen. Für den beschriebenen Tagestrip wird allerdings durch den Nationalpark abgekürzt. Chorros de Epina und San IsidroAuf der Hauptstraße vom Valle Gran Rey geht es recht zügig hinauf in den Ort Arure. Folgt man der Hauptstraße weiter, kommt rechter Hand der kleine Stausee Presa de Arure in Sicht. Die Straße führt nun hinein in den Nationalpark Garajonay. Ein Hinweisschild weist hier auf den Mirador de Alojera hin, von dem die Aussicht hinunter ins Tal von Alojera, an die Westküste und bei guter Sicht sogar bis zu den Nachbarinseln El Hierro und La Palma reicht.An der wenig später folgenden Kreuzung Apartacaminos geht es nun links ab. Schon wenige Kilometer weiter liegt in einer Kurve das Ausflugslokal Chorros de Epina, das von seinen großen Panoramafenstern aus einen tollen Blick auf den Weiler Epina und die terrassierte Landschaft ermöglicht. Wenige Schritte vom Lokal entfernt führt ein Fußweg hinunter zu der kleinen Kapelle Ermita de San Isidro, bei der im Sommer eine Fiesta mit alten gomerischen Bräuchen und Chácaras- und Tambor-Musik gefeiert wird. Unterhalb der Kapelle befindet sich ein Picknickplatz, der wegen seiner Lage an der Quelle Chorros de Epina von den Insulanern gerne besucht wird. Aus sieben Strahlen sprudelt das Quellwasser, dem »magische Qualität« zugesprochen wird. Es soll Krankheiten heilen können, und wenn eine begehrte Frau von links nach rechts aus den Strahlen trinkt, soll die Liebe in Erfüllung gehen. Da das Quellwasser ph-neutral und nitratfrei ist, kann man es bedenkenlos trinken.
Alojera und Los ÓrganosDie Straße windet sich nun in etlichen Kurven um die Bergflanken herum, gibt dann bei klarer Sicht den Blick frei auf den mächtigen Teide, Spaniens höchsten Berg auf der Nachbarinsel Teneriffa. Kurz nachdem die Hauptstraße den westlichen Nationalparkzipfel wieder verlässt, zweigt links eine Straße in Richtung Alojera ab. Der kleine Ort liegt am Ende eines Barrancos und hat einen kleinen Strand. Das Meer hat hier allerdings einen starken Sog und ist zum Schwimmen nur bedingt geeignet. Von Alojera aus sind die Weiler Tazo und Arguamul im äußersten Nordwesten La Gomeras zu erreichen. Nördlich von Arguamul liegt eines der imposantesten Naturdenkmale der Insel: Los Órganos. Es handelt sich um eine Felsklippe aus sehr altem Vulkangestein, deren Orgelpfeifenform durch das Abkühlen der Lava und die folgende Erosion des Gesteins entstanden ist. Los Órganos ist nur vom Meer aus zu sehen. Schiffsexkursionen werden beispielsweise in Valle Gran Rey und in Playa Santiago angeboten.
Vallehermoso: »Liebliches Tal«Bleibt man auf der Hauptstraße, geht es nun über allerlei Kurven und Serpentinen hinunter ins Tal von Vallehermoso. Die ersten Weiler des »lieblichen Tals« liegen weit verstreut zwischen bewirtschafteten Feldern. Landwirtschaft und Tourismus sind denn auch die Haupteinnahmequellen der Einwohner. Auf dem fruchtbaren Ackerboden des von Bergen begrenzten Tals wachsen, bewässert von mehreren Talsperren, hauptsächlich Bananen, Wein, Obst, Kartoffeln, Tomaten und Mais. Vallehermoso gilt auch als Zentrum der Produktion von Palmenhonig (Miel de Palma) und ist außerdem bekannt für Ziegenkäse und Weinbrand.Vallehermoso ist eine der sechs Gemeinden La Gomeras, und mit rund 3200 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 114 Quadratkilometern die zweitgrößte nach San Sebastián de La Gomera. Das Gemeindegebiet nimmt etwa ein Drittel der Inselfläche ein. Darüber hinaus zählt etwa ein Drittel des Nationalparks Garajonay zur Gemeinde Vallehermoso. Die zerklüftete Nordküste La Gomeras ist kaum zugänglich. Von Vallehermoso führt ein Sträßchen hinunter zur Playa de Vallehermoso, wo das Castillo del Mar und der Parque Marítimo liegen. Beim Castillo del Mar handelt es sich um die ehemalige, 1950 stillgelegte Bananenverladestation. Der Fotograf Thomas K. Müller kaufte 1981 das Castillo und richtete hier später ein Kulturzentrum ein. Ganz in der Nähe des Castillo del Mar brachte im Jahr 2005 ein Bergsturz eine etwa 1500 Jahre alte, zeremonielle Begräbnisstätte der Ureinwohner Gomeras zutage.
Roque Cano und der HauptortSchon von weitem ist bei der Anfahrt ins Tal der Roque Cano zu sehen, der auf der östlichen Talseite den Ort Vallehermoso überragt. Der magmatische Gesteinskörper mit seiner massigen Gestalt ist wie viele andere Roques der Insel durch Erosion entstanden. Er ziert das Gemeindewappen. Der Hauptort Vallehermoso setzt sich aus vielen Neubauten, aber auch einer Reihe alter Gebäude mit arabischen Dachziegeln zusammen. Die stattliche Kirche San Juan Bautista aus dem Ende des 17. Jahrhunderts überragt die umliegenden Häuser nur wenig, und der Glockenturm wirkt wie ein aufgesetzter Würfel mit Spitzdach. Erbaut wurde die Kirche nach Plänen von Pintor y Ocete.
Entlang der NordküsteDie folgenden Kilometer führen auf der gut ausgebauten Carretera del Norte an der zerklüfteten und von Tälern durchzogenen Nordküste entlang. Lediglich in den Barranco de Las Carretas und zur Ermita Nuestra Señora Caridad del Cabre führt eine kurz nach dem zweiten Tunnel links abzweigende Piste. Immer wieder bieten sich eindrucksvolle Aussichten auf den Atlantik und den immer näher rückenden Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa, wobei der Fahrer gut daran tut, auf Steine und Felsbrocken auf der Straße zu achten, die immer wieder von den kahlen Felshängen herunter kullern. Etwa auf halber Strecke zwischen Vallehermoso und Agulo liegt die Streusiedlung Las Rosas. Hier zweigt rechts beim entsprechenden Hinweisschild die Zufahrt zum Besucherzentrum des Nationalparks Garajonay, Juego de Bolas ab.Abstecher: Juego de BolasFür einen umfassenden Einblick in die Flora, Fauna und Geologie des Nationalparks Garajonay empfiehlt sich der Abstecher zum Besucherzentrum Juego de Bolas bei Las Rosas. Etwa drei Kilometer sind es von der Abzweigung an der Hauptstraße hierher. 1987 eröffnet bietet das Zentrum auf Schautafeln und in audiovisuellen Präsentationen einen guten Überblick über den Park und die Insel. In dem in typischer kanarischer Architektur erbauten Hauptgebäude befinden sich drei Ausstellungsräume mit Fotografien, Modellen, Landkarten, Monitoren und Gucklöchern umfangreiche Informationen über den Nationalpark geboten werden. Im Buchladen gibt es eine Auswahl an passender Literatur und im Vorführungsraum werden Bilder und Filme über die Landschaft und die Kultur der Insel und des Parks gezeigt. Angegliedert ist ein ethnographisches Museum, in dem die kanarische Volkskultur nachgebildet wird. Zu sehen ist etwa der Innenbereich eines Bauernhauses, Ackergeräte und ein Weinkeller. In Werkstätten werden verschiedene Kunsthandwerke präsentiert und verkauft: Töpferei, Strickknüpferei, Weberei und Korbflechterei. Außerdem erfährt man Wissenswertes über Pflanzen, die als Heilkräuter oder in der Küche Verwendung finden.
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Vorzeigedorf: AguloVon Las Rosas aus, das bereits zum Gemeindegebiet von Agulo zählt, ist es nicht mehr weit bis zum Hauptort Agulo, dem Vorzeigedorf La Gomeras. Fährt man von Vallehermoso aus durch den dritten Tunnel, sollte man sich an dessen Ende zum Stoppen bereit halten. Auf der linken Seite gibt es eine Ausbuchtung, an der man gefahrlos den Wagen abstellen kann. Der Aussichtspunkt liegt direkt unterhalb einer steilen Basaltwand und bietet einen reizvollen Blick auf den unterhalb liegenden Hauptort Agulo und das Viertel Lepe. Die Lage in einem amphitheatergleichen, grünen Kessel, etwa 250 Meter über dem Meer, begründen den Beinamen »Grüner Balkon«. Der Blick schweift über den Ort hinweg auf die Küste und den greifbar nahen Teide.
Die Kirche im Herzen des Ortskerns mit seinen schmalen, gepflasterten Gassen wurde um 1920 nach Plänen von Pintor y Ocete im maurischen Stil erbaut. Sie beherbergt in ihrem Innern eine Christusfigur des kanarischen Künstlers Pérez Donis sowie die Jungfrau »La Merced«, die Schutzheilige des Ortes. Rund um den weiß getünchten Kirchenbau stehen mächtige alte Bäume auf dem Dorfplatz Leonico Bento. Im schräg gegenüber liegenden Rathaus gibt es ein mehrsprachiges Faltblatt über den Ort. Darin ist nachzulesen, dass sich das Gebiet der höher gelegenen Gemeindeteile Las Rosas und La Palmita bis in den Nationalpark Garajonay erstrecken. Der Wald von Meriga etwa wurde von der Unesco in die des Welterbes aufgenommen. Agulo ist übrigens auch bekannt für seine typischen Backwaren, wie zum Beispiel die Torta de Cuajada. Santa-Catalina-Bucht
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