South Australia: Wüste und Wildlife

Wissenswertes über den beeindruckenden Bundesstaat Südaustralien

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Südaustralien ist schon etwas Besonderes. Der Bundesstaat im Süden des Kontinents ist geprägt von einer kontrastreichen Landschaft: in den fruchtbaren Hügeln und Tälern rund um die Hauptstadt Adelaide wachsen Weine von Weltruf (Barossa Valley), der Norden hingegen ist karg, rau und trocken. Dem Reisenden bietet sich ein abwechslungsreiches Programm mit allerlei Naturwundern, etwa den Flinders Ranges. Kultur und Lifestyle verspricht die Millionen-Metropole Adelaide, Landleben genießen ist in den Adelaide Hills möglich und Kangaroo Island gleicht einem riesigen Freiluft-Zoo. Im faszinierenden Outback trifft der Reisende schließlich auf etliche Zeugnise der Aboriginal People oder auf manch kauzigen Zeitgenossen in der Opalstadt Coober Pedy.

Grenze von Südaustralien und Northern Territory am Stuart Highway














Lage und Größe

Südaustralien grenzt im Westen an Western Australia, im Norden an das Northern Territory und im Osten an Queensland, New South Wales sowie Victoria. Mit einer Fläche von rund 984.000 Quadratkilometern ist der Bundesstaat etwa so In der Hauptstadt Adelaide sind viele Kolonialbauten erhalten gebliebengroß wie Deutschland, Frankreich und Österreich zusammen. Insgesamt leben knapp 1,5 Millionen Australier in South Australia, davon etwas mehr als eine Million im Grußraum der Hauptstadt Adelaide.

Landschaft

Zwei Drittel von South Australia bestehen aus Wüste und Halbwüste mit riesigen, zumeist ausgetrockneten Salzseen. Damit ist Südaustralien der trockenste Bundesstaat Australiens. Der gesamte Westen des Bundesstaates wird von der Nullabor Plain sowie der Great Victoria Desert eingenommen und ist nahezu unbesiedelt. Im Nordosten liegen die Simpson Desert, die Sturt Stony Desert, die Tirari Desert sowie die Strzelecki Desert. Die Bergkette der Flinders Ranges, eine der ältesten Landschaften der Erde, ziehen sich vom Spencer Gulf etwa 800 Kiloemter nordwärts. Im Süden Südaustraliens ragen drei Halbinseln in den Southern Ocean: die Eyre Peninsula, die York Peninsula sowie die Fleurieu Peninsula, vor deren Spitze Australiens drittgrößte Insel, Kangaroo Island, liegt.

Nur wenig wächst im Outback Südaustraliens















Klima / Reisezeit

Der südaustralische Sommer geht von Dezember bis Februar, Winter ist von Juni bis August. Im Süden des Bundesstaates herrscht mediterranes Klima mit milden (um 15 Grad), regnerischen Wintern und trockenen Sommern. Von Dezember bis Februar kann es vor allem in den nördlichen Landesteilen sehr heiß werden. Temperaturen von mehr als 40 Grad sind nicht selten. In den Wüstengebieten sind extrem heiße Tage sowie empfindlich kalte Nächte möglich. Frühjahr und Herbst sind für die nördlichen Gebiete, der Sommer für den Süden die beste Reisezeit.

Straßenverkehr

Am flexibelsten lässt sich Südaustralien mit dem eigenen (Miet-)Wagen erkunden. Bleibt man auf den Hauptrouten, so genügt ein normales Fahrzeug, Allrad hingegen ist bei Fahrten auf Outback-Tracks zu empfehlen bzw. vorgeschrieben. Die bekanntesten Outback-Routen sind der Oodnadatta Track, der Birdsville Track und der Strezelecki Track – allesamt nicht asphaltiert. Wer diese Touren plant, sollte sich vor dem Start über den Streckenzustand erkundigen und die Grundregeln für Fahrten im Outback beherzigen. Asphaltierte Hauptverbindung von Port Augusta im Süden nach Alice Springs im Northern Territory ist der Stuart Highway, der in jüngster Zeit in »Explorer Highway« umbenannt wurde. Gerade hier muss der Autofahrer mit den gewaltigen Roadtrains auf dem Stuart HighwayRoadtrains rechnen, jenen Lastzügen mit mehreren Anhängern und bis zu 50 Metern Länge. Diese Giganten der Highways sind zum Teil sehr schnell unterwegs und erfordern von den anderen Verkehrsteilnehmern besondere Umsicht, etwa beim Überholen. An engeren Straßenpassagen empfiehlt es sich durchaus, kurz anzuhalten und den entgegen kommenden Roadtrain passieren zu lassen.

Luft- und Bahnverkehr

Südaustraliens internationaler Flughafen liegt wenige Kilometer außerhalb der Hauptstadt Adelaide. Es bestehen sehr gute Verbindungen sowohl ins Ausland als auch in die anderen australischen Bundesstaaten. Kleinere Orte im Outback oder auch Kangaroo Island werden von regionalen Fluggesellschaften angeflogen. Die berühmteste Bahnstrecke Australiens, »The Ghan«, führt von Adelaide nach Alice Springs und seit Jahresbeginn 2004 weiter nach Darwin. Entlang der ehemaligen Trasse des »Old Ghan« informieren Hinweise auf die alte Trasse des »Ghan«Schautafeln über diese einstige Eisenbahnlinie im Outback. In Marla zum Beispiel stehen noch alte Lokomotiven. Der »Indian Pacific« verbindet Sydney via Adelaide mit der westaustralischen Hauptstadt Perth, und »The Overlander« fährt die Strecke Adelaide-Melbourne.

Erlebnis-Trails

Bekannteste Outback-Route: der Oodnadatta-Track














Die südaustralische Tourismusbehörde hat für mobile Besucher des Bundesstaates einige Erlebnis-Trails zu verschiedenen Themen ausgewiesen. Der »Old Ghan Railway Heritage Trail« zum Beispiel führt entlang der alten Ghan-Route von Port Augusta bis nach Alice Springs (1330 Kilometer) und beinhaltet interessante Stopps an geschichtlich interessanten Sehenswürdigkeiten wie der Geisterstadt Farina oder der alten Eisenbahnbrücke Algebuckina Bridge. Der »Explorer Highway« hält sich im wesentlichen auf asphaltierten Strecken von Adelaide über Coober Pedy und Alice Springs nach Darwin (3245 Kilometer) und entspricht zumindest in Teilen der meist befahrenen Strecke von Süd nach Nord (Stuart Highway). Wichtige spirituelle Orte der Aboriginal People in den Flinders Ranges und den Gammon Ranges sowie sehenswerte Plätze mit Felszeichnungen oder Gravuren wie etwa die Yourambulla Caves südlich von Hawker stehen im Mittelpunkt der als »Dreaming Trails« bezeichneten Tourvorschläge. Als Rundstrecke angelegt ist der in weiten Teilen nur mit Allradfahrzeug befahrbare »Kidman Track«. Diese Route folgt den Spuren des legendären Sir Sidney Kidman, dem australischen »Cattle King« (1857-1935). Zu diesen und weiteren Erlebnis-Trails gibt es in den Tourist-Infos Faltblätter mit Erläuterungen und Karte.

Flora und Fauna

Knorriger Baum im Sacred Canyon Kaum ein anderer Teil des australischen Kontinents hat eine derartige Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu bieten wie Südaustralien. Im Outback dominieren Salzbüsche, Spinifex-Gras, Fluss-Eukalypten und Kasuarien. Im Frühjahr lockt beispielsweise in den Flinders Ranges eine üppige Wildblumenblüte, und auch die Sturts Desert Pea, das Pflanzen-Wahrzeichen South Australias, blüht zu dieser Zeit. Typisch sind die Red River Gums, eine robuste Eukalyptusart, die die zumeist ausgetrockneten Flussbetten im Outback säumen.

Koalas in freier Wildbahn lassen sich besonders gut auf Kangaroo Island entdeckenVielfältig präsentiert sich auch die Tierwelt Südaustraliens. Emus, Kängurus, Wallabys, Echsen, Schlangen, Spinnen und etliche Vögel bevölkern das Outback. Auch Australiens größten Raubvogel, den Keilschwanzadler (wedged tailed eagle), sieht man gelegentlich, wie er über den Bergrücken und Schluchten der Flinders Ranges majestätisch seine Kreise zieht. Er hat immerhin eine Flügelspannweite von fast drei Metern. Mit Glück entdeckt man auch eines der gefährdeten, scheuen gelbfüßigen Felsenwallabys, die in den Canyons und Schluchten der Ranges zuhause sind. Für seinen Vogelreichtum bekannt ist der Coorong Nationalpark an der Limestone Coast südöstlich von Adelaide. Rund 230 Arten sind in dieser Kette flacher Lagunen zu finden, darunter Kormorane, Albatrosse, australische Austernfänger und Pelikane.

Sealbay auf Kangaroo Island















Einem Freiluft-Zoo gleicht Kangaroo Island. Die Insel ist Heimat etlicher Koalas, die sich zumeist faul in einer Astgabel ausruhen, und eine nur auf Kangaroo Island vorkommende Känguru-Art. Kangaroo Island ist auch bekannt für seine Populationen von Seelöwen (Seal Bay) und neuseeländischen Pelzrobben (Admirals Arch). Zudem lassen sich abends Zwergpinguine beobachten, die aus dem Meer zurück in ihre Bruthöhlen kommen (Kingscote und Penneshaw). Schließlich sind die Gewässer Südaustraliens reich an Arten. Zwischen Juni und Oktober ziehen südliche Glattwale an der Küste entlang, und gelegentlich lassen sich Delfine an den Stränden von Adelaides Vororten beobachten. Sporttaucher sollen um Kangaroo Island den grazilen blättrigen Fetzenfisch sehen können.

Nationalparks

In Südaustralien gibt es 324 so genannte »protected areas« (Schutzgebiete) mit einer Gesamtfläche von 21,97 Prozent. Darunter fallen auch die 18 Nationalparks, deren Fläche 4,41 Prozent des Territoriums ausmacht. Am bekanntesten sind die Flinders Ranges mit dem Mount Remarkable Nationalpark im Süden, dem Flinders Ranges Nationalpark Abendstimmung in den Flinders Ranges: Flusseukalypten beginnen zu leuchtenmit dem berühmten Wilpena Pound im Zentrum der Ranges und dem Gammon Ranges Nationalpark im Norden. Weite Teile von Kangaroo Island stehen ebenso unter Schutz wie auch der Lake Eyre Nationalpark. Der gleichnamige, ausgetrocknete Salzsee füllt sich nur selten nach ausgiebigen Regenfällen mit Wasser. Südaustraliens einziges Gebiet, das in die Unesco-Liste des Welterbes augenommen wurde, ist der Naracoorte Caves Nationalpark im Südosten. Auf rund 600 Hektar schützt der Park unter anderem 26 Höhlen und Fossilienfunde von Tieren, die vor rund 500.000 Jahren in dem Gebiet gelebt haben.

Außerdem sehenswert

Bei einer Tour durch Südaustraliens empfehlen sich viele weitere sehenswerte Ziele, von denen hier eine kleine Auswahl genannt sei. Gut für einen Tagesausflug von Adelaide aus geeignet sind die Adelaide Hills mit dem von deutschen Lutheranern gegründeten Ort Hahndorf. Weinliebhaber sollten nicht einen German Bakery in HahndorfTrip ins berühmteste der australischen Weinbaugebiete, das Barossa Valley, verpassen. Hauptattraktion in Victor Harbour auf der Fleurieu Peninsula ist die Fahrt mit der alten doppelstöckigen Pferde-Trambahn nach Granite Island. Die Stadt Port Germein rühmt sich, die mit 1,7 Kilometern längste Jetty der südlichen Hemisphäre zu haben und in Port Augusta, dem Tor zu den Flinders Ranges, startet die 1974 wiederbelebte Dampfeisenbahn mit dem lustigen Namen »Pichi Richi«. Von 1879 bis 1956 war die Bahnlinie regulär in Betrieb. Heute werden von April bis November touristische Fahrten angeboten.

Opalhauptstadt der Welt nennt sich Coober Pedy. Auf den ersten Blick erscheint die Stadt nicht sonderlich attraktiv. Das Besondere hier: etliche Wohnungen, Läden und sogar die Kirchen befinden sich unter der Erde. Und natürlich gibt es hier auch Opale zu kaufen. Abgebaut werden die Steine übrigens auch in dem kleinen, auf Aboriginal-Gelände gelegenen Ort Mintabie, für dessen Besuch indes ein Permit eingeholt werden muss. Nicht weit von Coober Pedy liegen zwei faszinierende Naturwunder: die Breakaways und die Painted Desert. Den 5300 Kilometer langen »Dog Fence« – den längsten Zaun der Welt – passiert der Reisende, auf dem Weg von den Breakaways durch die »Moon Plains« in Richtung Oodnadatta. Der Zaun soll die im Norden lebenden Dingos vom Schaf-Country im Süden fernhalten. Er beginnt bei Surfers Paradise in Queensland und endet an der Great Australian Bight.

Kulturelles Erbe

Südaustralien bietet dem Besucher zudem die Möglichkeit, Einblicke in die Kultur und Geschichte der Aboriginal People zu bekommen. Seit mindestens 45.000 Jahren leben Aboriginal People auf dem Kontinent. Steingravuren, die im Norden Südaustraliens gefunden wurden, sollen das Alter der europäischen Neanderthal-Felsmalerien um 16.000 Jahre übertreffen. Verschiedene Aboriginal-Stämme lebten bzw. leben in ganz Südaustralien. Zeugnisse ihrer Kultur, wie etwa Felsmalereien, Gravuren im Gestein oder andere bedeutende Stätten, Felsgravuren im Sacred Canyonfinden sich zum Beispiel in den Flinders Ranges. In Iga Warta bieten zum Beispiel die Adnyamathanha Besuchern spezielle Touren an, bei denen zudem Geschichten aus der Traumzeit berichtet und Methoden der traditionellen Beschaffung von Nahrungsmitteln gezeigt werden. Als Einstieg in die Thematik empfiehlt die South Australian Tourism Commission den Besuch des südaustralischen Museums sowie des Tandanya, dem nationalen Aborigine-Kulturinstitut, in Adelaide ebenso wie den »Aboriginal Plant Use Trail«, einem Lehrpfad im botanischen Garten von Adelaide. Gerade im Outback finden sich zudem sehr viele geschichtsträchtige Orte, die mit der frühen Besiedelung durch die Europäer zusammen hängen. Viele einstige Farmen wurden angesichts lang anhaltender Dürreperioden wieder aufgegeben. Die Ruinen gelten ebenso als »historical site« wie die Geisterstädte entlang der alten Ghan-Trasse oder die einstigen Schafscherer-Stations.

Informationen:

Für nähere Informationen über Südaustralien empfiehlt sich die Lektüre eines Reiseführers. Weitere Infos gibt es im Internet zum Beispiel unter folgenden Adressen:

Tourism South Australia (Fremdenverkehrsbüro von Südaustralien mit allgemeinen Infos, dt.)
Homepage der Nationalparkbehörde (Infos &uum;ber die Nationalparks)
Department of Environment and Heritage (umfassende Infos über die Nationalparks und das Kulturerbe Südaustraliens)
Adelaide-Tourismus-Homepage (allgemeine Infos für Adelaide-Besucher)
South Australia Central (Infos und Wissenswertes über Südaustralien)
Adelaide Hills Visitors Information Centre (Infos vom Fremdenverkehrsbüro für die Adelaide Hills)
Opalcapital of the World (Homepage von Coober Pedy mit vielen Infos über die Stadt und die Umgebung)
Flinders Outback (Promotion-Homepage über die Flinders Ranges und das Outback)
Flinders Ranges Tourist Association (Informationen u.a. über Sehenswertes, Scenic Drives und mehr in den Flinders Ranges
Australian Tourism Net (allg. Infos und mehr)
Homepage von Wilmington (Infos über Wilmington und den Mount Remarkable Nationalpark)
Port Augusta Visitor Centre (Infos über Port Augusta und das Wadlata Outback Centre)
South Australian History (Interessantes zur Geschichte Südaustraliens)
Iga Warta Community (Informationen zur Iga Warta Community, Touren etc.)
Aboriginal Australia (Infos von und über Aboriginal People)
Pichi Richi Railway (Infos zur Pichi Richi Railway)

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